Musicaldaten
Originaltitel: Dracula
Originalsprache: Englisch
Musik: Frank Wildhorn
Buch: Christopher Hampton, Don Black
Literarische Vorlage: Dracula von Bram Stoker
Uraufführung: 13. Okt. 2001
Ort der Uraufführung: La Jolla Playhouse, San Diego (USA)
Spieldauer: ca. 2,5 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Ende d. 19. Jh., Karpaten
London
Rollen/Personen
  • Dracula
  • Mina Murray
  • Lucy Westenra
  • Jonathan Harker
  • Prof. Abraham van Helsing
  • Renfield
  • Arthur Holmwood
  • Dr. Jack Seward
  • Quincey Morris
  • Draculas Bräute
  • Ensemble

Dracula ist ein Musical nach dem Roman Dracula von Bram Stoker des amerikanischen Komponisten Frank Wildhorn (Jekyll & Hyde, The Scarlet Pimpernel, Der Graf von Monte Christo).

Geschichte

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Das Libretto stammt von Christopher Hampton und Don Black. Die Uraufführung fand am 13. Oktober 2001 im La Jolla Playhouse in San Diego, Kalifornien statt. Danach wurde es ab 30. Juli 2004 im Belasco Theatre, New York gespielt.

Die deutschsprachige Erstaufführung fand am 23. April 2005 im Theater St. Gallen (Schweiz) statt. Die deutschen Texte stammen von Roman Hinze. Die Regie hatte Matthias Davids.

Die österreichische Erstaufführung fand am 9. August 2007 beim 1. Grazer Musicalfestival statt. Als Aufführungsort diente die Schloßbergbühne Kasematten in Graz, wiederum mit Thomas Borchert in der Titelrolle. Die Inszenierung von Andreas Gergen und Orchestrierung von Koen Schoots entstand in enger Zusammenarbeit mit dem ebenfalls beim Festival anwesenden Frank Wildhorn, welcher für Kröger/van Helsing das zusätzliche Lied Roseanne komponierte, sowie Zu Ende für das Duett Kröger/Borchert.

Handlung

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Die Handlung hält sich relativ eng an den Briefroman von Bram Stoker.

Jonathan Harker, ein junger Anwalt aus England, besucht Graf Dracula in den Karpaten, um mit ihm den Verkauf eines Anwesens in London abzuschließen. Durch einen Zufall erblickt der Graf ein Bild von Mina Murray, der Verlobten Jonathans. Dies scheint Seltsames zu bewirken. Der Aufenthalt auf dem abgelegenen Schloss gestaltet sich unheimlich. Harker gelingt – von seinem Gastgeber gebissen und sehr geschwächt – die Flucht nach Budapest. Mina, die sofort zu ihm eilt, gibt ihm das Jawort, während in London Minas Freundin Lucy und Arthur vor den Traualtar treten.

Dracula hat inzwischen London erreicht und treibt dort sein Unwesen. Er nimmt mit Renfield, einem seiner Wegbereiter, Kontakt auf und verheißt ihm ewiges Leben als Lohn. Sein erstes Opfer ist Lucy. Jede Hilfe kommt für die junge Frau zu spät. Selbst der zu Hilfe gerufene erfahrene Vampirjäger Abraham Van Helsing kann nichts mehr für sie tun. Lucy, inzwischen ein Geschöpf der Nacht, wird in ihrer eigenen Gruft von Van Helsing, Arthur und zwei von Lucys ehemaligen Verehrern, Quincey und Jack, gestellt und getötet.

Mina fühlt sich von Dracula magisch angezogen. Hin- und hergerissen zwischen Furcht und Liebe lädt sie ihn schließlich zu sich ein. Dracula tauscht mit ihr Blut aus und bereitet ihr so den Weg, die seine zu werden. Vor den Nachstellungen der Vampirjäger muss er aber schließlich aus London in seine Heimat fliehen. Seine Feinde verfolgen ihn mit Mina, die mit ihm in eine telepathische Verbindung treten kann, bis in die Karpaten.

Im Schloss des Grafen kommt es zum endgültigen Kampf. Während die Vampirjäger mit einer ganzen Vampirarmee kämpfen, erklärt sich Mina bereit, ihrem geliebten Dracula in die Dunkelheit zu folgen. Doch Dracula erkennt, dass dies nicht ihr gemeinsamer Weg sein dürfe. Er bittet Mina, ihn zu erlösen. Tränenüberströmt gewährt sie ihm diesen letzten Liebesbeweis.[1]

Hintergrund

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Wildhorn zeigte sich mit der Broadwayfassung nur wenig zufrieden, auch weil die Produzenten vier Songs (darunter einige seiner Lieblingssongs) aus der Show strichen. Deshalb hat Wildhorn sie auf einem Konzept-Album veröffentlicht. Einige Änderungen konnte Wildhorn für die deutschsprachige Erstaufführung in St. Gallen vornehmen. So wurden sechs Songs neu in das Stück aufgenommen: Die Einladung, Nosferatu, Lass mich Dich nicht lieben, Roseanne, Zu Ende und Du hast mein Wort.[2] Im Ganzen blieb das Musical auf dem Broadway eher wenig beachtet. Ebenso im deutschen Sprachraum. Einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichte der Song Nosferatu, der im ersten Akt von Van Helsing gesungen wird und durch Chris Murray auf einer Solo-CD interpretiert wurde. Eine deutschsprachige Cast-CD des Musicals der Inszenierung des 1. Grazer Musicalfestivals 2007 erschien im Juni 2008.

Besetzung und Leitungsteam der deutschsprachigen Erstaufführung

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In deutscher Sprache wurde das Stück in St. Gallen erstaufgeführt.

Besetzung und Leitungsteam in Graz

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Besetzung und Leitungsteam weiterer deutscher Aufführungen

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Die Erstaufführung in Deutschland erfolgte am 11. November 2011 in Münster. Weitere davon unabhängige Produktionen fanden am 18. November in Trier, ab 31. Dezember 2012 in Pforzheim und ab 27. Juni 2013 in Röttingen statt.

Münster

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Premiere: 11. November 2011, Freies Musical Ensemble

Trier

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Premiere: 18. November 2011, Europahalle

Radebeul – Landesbühnen Sachsen

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Premiere: 3. Dezember 2011, Neustadthalle Neustadt

Lüneburg

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Premiere: 10. November 2012

Stark modernisierte Inszenierung, dessen erster Teil im „Hotel Crowne Plaza Bristol“ anstatt in Draculas Schloss spielt (mit Renfield als Barkeeper). Dabei werden Themen wie Neonazis und Fremdenhass angesprochen. Am Ende schießt Harker aus Eifersucht auf Dracula und tötet dabei Mina, während Dracula unbeschadet abgeht.

Pforzheim

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Premiere: 31. Dezember 2012

Röttingen

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Premiere: 27. Juni 2013, Frankenfestspiele

Flensburg

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Premiere: 30. November 2013, Schleswig-Holsteinisches Landestheater

Hildesheim

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Premiere: 12. Dezember 2015, TfN – Theater für Niedersachsen

Hamburg

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Premiere: 3. August 2018 FIRST STAGE Theater Hamburg

Die Lieder

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Akt 1

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Akt 2

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Einzelnachweise

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  1. Dracula, the Musical The (Many) Scripts. Archiviert vom Original am 5. März 2008; abgerufen am 29. September 2018 (englisch).
  2. Jones, Kenneth. „Wildhorn's Dracula Musical Makes European Premiere, With New Songs“ (Memento vom 29. August 2010 im Internet Archive)playbill.com, May 9, 2005