Drehschalter in mehrpoliger Ausführung
Drehschalter einer Kompaktkamera, demontiert: links die Kontaktflächen, rechts die Schleifkontakte
moderner Drehschalter, als Alternative zum sonst üblichen Lichtschalter

Ein Drehschalter ist ein spezieller Schalter, der in der Elektrotechnik dazu genutzt wird, Schaltzustände durch eine mechanische Drehbewegung einzustellen. Dabei werden ein oder mehrere Stromkreise gemeinsam durch verschiedene Kontaktanordnungen in Form einer Drehbewegung, die durch die Bedienperson ausgelöst wird, ein- oder ausgeschaltet. Bei einem mehrpoligen Drehschalter für Niederspannung, wie er in nebenstehender Abbildung dargestellt ist, sind die einzelnen Kontaktfelder auf einer gemeinsamen Achse angeordnet; die Kontakte werden durch die Rotationsbewegung der Achse gemeinsam bewegt.

Drehschalter gibt es in unterschiedlichen, meist sehr anwendungsspezifischen Ausführungen wie ein- oder mehrpolig, mit und ohne Anschlag, für bestimmte Schaltfolgen oder auch für binäre Kodierung. Konkrete Beispiele für Drehschalter sind:

Je nach Kontaktausformung kann man zwischen „wischenden“ und „unterbrechenden“ Kontakten unterscheiden; dies betrifft prinzipiell auch Wechselschalter. Unter einem „wischenden Kontakt“ versteht man einen Kurzschluss zweier benachbarter Kontakte mit dem Schleifer während des Umschaltens. Im gegenteiligen Fall gibt es keinen derartigen Kurzschluss.

Viele der modular aufgebauten Drehschalter, wie in der Abbildung, sind mit wischenden Kontakten ausgestattet; unterbrechendes Verhalten ergibt sich durch das Weglassen und mechanisches Überspringen des Zwischenkontaktes. In der Energietechnik, zur Umschaltung von Transformatorabgriffen, wird ein solcher Zwischenkontakt mit Leistungswiderständen in Eimergröße beschaltet. Hingegen ist wischendes Verhalten bei Wechselschaltern und fest aufgebauten Drehschaltern unüblich. Beim Schaltungsentwurf muss darauf unter Umständen geachtet werden, um „Glitches“ zu vermeiden.

Siehe auch

Literatur