Mai 1944: Einer US-amerika­nischen Boeing B-17 wird bei der Bombardierung Berlins durch eine Bombe das Höhenleitwerk zertrümmert. Alle 11 Besatzungs­mitglieder starben beim Absturz.

Eigenbeschuss (oft auch englisch friendly fire[1] oder unter NATO-Soldaten blue on blue) ist der irrtümliche Beschuss eigener oder verbündeter Streitkräfte in einer kriegerischen Auseinandersetzung.

Ein absichtlicher Angriff auf Angehörige der eigenen Truppe, speziell auf Vorgesetzte, wird in den USA als Fragging bezeichnet.

Ursachen

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Ursachen für Eigenbeschuss sind oft eine unzureichende Identifizierung des Ziels durch schlechte Sichtbedingungen (wie Dunkelheit oder Witterungseinflüsse), Kommunikationsprobleme (wie falsche Parole), den Nebel des Krieges, technisches oder menschliches Versagen. Auch die ballistische Streuung spielte früher eine Rolle: Wenn die Kanoniere z. B. etwas weniger Pulver einfüllten, flog das Geschoss weniger weit. Auch im Ersten Weltkrieg hatten Soldaten Angst vor sogenannten „Kurzgängern“.[2] Die Verwendung von Beutewaffen kann ebenfalls zum Eigenbeschuss führen.

Die Wirkung dieses fehlgeleiteten Beschusses wird auch als Begleitschaden oder Kollateralschaden bezeichnet.

Im Gefecht der verbundenen Waffen kam und kommt es vor, dass bei der Fernunterstützung von eigenen, in unmittelbarer Feindberührung stehenden Einheiten mittels Artillerie oder Kampfflugzeugen auch eigene Kräfte in Mitleidenschaft gezogen werden. Man kann versuchen abzuwägen, ob die Verluste der eigenen Verbände ohne diese Luft- oder Artillerieunterstützung nicht noch größer wären.

Historische Beispiele

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Siehe auch

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Commons: Eigenbeschuss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Friendly Fire (Wiktionary)
  2. Matti Münch: Verdun: Mythos und Alltag einer Schlacht. Meidenbauer Verlag, 2006, ISBN 978-3-89975-578-7, S. 265 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing 1998, S. 11.
  4. uboat.net
  5. wlb-stuttgart.de
  6. Janusz Piekałkiewicz: Die Invasion. Frankreich 1944. F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung, München 1994, S. 204.
  7. G. Heinen: Das Wunder vom Hürtgenwald. In: Die Welt, 23. Juni 2001.
  8. Horst Rademacher: Irak-Krieg: „Friendly Fire“. In: FAZ.NET. 1. April 2003, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 18. Juli 2020]).
  9. Hoher Blutzoll durch «Friendly Fire» im Irak. In: NZZ. 7. April 2003, abgerufen am 18. Juli 2020.