Ein Eigenreflex ist ein Reflex, der einen Effekt in demselben Organ hervorruft, das zuvor gereizt worden ist. Paradigmatisch wird in der Neurophysiologie damit meist der Muskeleigenreflex (MER) gemeint, der ausgelöst durch eine Muskeldehnung über die Ia-Afferenzen über nur eine Synapse (monosynaptisch) auf das alpha-Motoneuron im Rückenmark verschaltet ist und über die Efferenzen (motorische Nerven) zu einer sichtbaren Zuckung des zuvor gedehnten Muskels führt.

Beurteilung

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Das Ausmaß der Reflexantwort hängt von dem Erregungszustand des Motoneurons und der funktionellen Integrität der am Reflexbogen beteiligten Strukturen ab. Der Erregungszustand eines Motoneurons wird unter anderem durch absteigende, motorische Bahnsysteme, die Tiefensensibilität und segmentale Interneurone beeinflusst. Nach einem Schlaganfall kann es daher zu einer Steigerung der Muskeleigenreflexe in den betroffenen Muskelgruppen kommen (Spastik). Dann löst z. B. die Dehnung eines Muskels auch in funktionell benachbarten Muskelgruppen Reflexzuckungen aus, das heißt, es werden auch Fremdreflexe klinisch erkennbar. Schädigungen im Reflexbogen selbst, zum Beispiel durch eine Neuritis oder durch mechanische Schäden, führen dagegen typischerweise zu einer Abschwächung des Muskeleigenreflexes.

Selbst der klassische monosynaptische Muskeleigenreflex folgt daher nicht einem mechanisch unveränderten Ablauf, sondern ist zum Beispiel durch Lernen, Aufmerksamkeit und willkürliche Vorspannung zu beeinflussen. Eigenreflexe sind, im Gegensatz zu Fremdreflexen, nicht habituierbar – es erfolgt durch Wiederholung also keine Abschwächung oder Ausbleiben der Reflexantwort.

Eigenreflexe

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Es folgen einige in der klinisch-neurologischen Diagnostik benutzten Muskeleigenreflexe. In der folgenden Aufstellung weist der Begriff Betroffene Nervenbahnen auf die Nerven hin, die den Reiz aufnehmen und den Effekt auslösen. Dabei werden die Hirnnerven, wie üblich, in römischen Zahlen dargestellt, die Abkürzungen C (Hals), Th (Brust), L (Lende) und S (Kreuz) weisen auf die entsprechenden Rückenmarksnerven hin.

Achillessehnenreflex

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Siehe Hauptartikel: Achillessehnenreflex

Adduktorenreflex

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Bauchdeckenreflex

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Bizepssehnenreflex

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Bizeps-femoris-Reflex

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Extensor-digitorum-Reflex

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Fingerbeugereflex

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Masseterreflex

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Patellarsehnenreflex

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Siehe Hauptartikel: Patellarsehnenreflex

Pektoralisreflex

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Pronatorenreflex

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Radiusperiostreflex

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Skapulohumeralreflex

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Tibialis-posterior-Reflex

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Trizepssehnenreflex

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Zehenbeugereflex

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Ming-Juan Zhang, Can-Zhan Zhu, Zong-ming Duan, Xiaolin Niu: Applying the Extensor Digitorum Reflex to Neurological Examination. In: Journal of Nippon Medical School. Band 77, Heft 5, 2010, ISSN 1345-4676, S. 250–253, doi:10.1272/jnms.77.250.