Die Einundzwanzig Forderungen (chinesisch 二十一條 / 二十一条, Pinyin Èrshíyī tiáo; jap. 対華二十一ヵ条要求, Taika Nijūikkajō Yōkyū) wurden dem Präsidenten der Republik China, Yuan Shikai, am 18. Januar 1915 von Ōkuma Shigenobu, Premierminister des Kaiserreichs Japan, überreicht.
Zu ihnen gehörte die Forderung nach einer japanischen Kontrolle der Provinz Shandong, der Mandschurei, der Inneren Mongolei, der Südküste Chinas und der Jangtsekiang-Mündung. Außerdem wurde verlangt, dass China die Hälfte seiner militärischen Bewaffnung von Japan kaufe.
Die 21 Forderungen waren in fünf Gruppen gegliedert[1][2]
Da das Hauptaugenmerk der europäischen Großmächte auf dem Kriegsgeschehen lag, Japan im Jahr zuvor auf Seiten der Entente gegen das Deutsche Reich in den Krieg eingetreten war und auch den Westmächten nur eine redigierte Fassung ohne Gruppe 5 mitgeteilt wurde,[3] blieb das japanische Vorgehen weitgehend unbeachtet: Frankreich verzichtete auf eine Reaktion, Großbritannien hinterfragte einzig den Sinn japanischer Truppenentsendungen parallel zu den Forderungen und Russland sprach sich lediglich gegen japanische Ratgeber bei der chinesischen Polizei aus. Allein die damals noch neutralen Vereinigten Staaten erhoben Einwände gegen die Forderungen und versuchten vergeblich, Russland und Großbritannien zu einer gemeinsamen Intervention zu bewegen.[1]
In der Hoffnung auf weitere Rückendeckung der Großmächte wies China am 26. April 1915 Japans Forderungen zunächst zurück. Daraufhin präsentierte Japan eine veränderte Liste mit scheinbar nur 13 Forderungen ohne die bisherige fünfte Gruppe der Forderungen, die nun in einem geheimen Anhang vor der Öffentlichkeit versteckt wurde. Nachdem Japan am 7. Mai ultimativ die Annahme der Forderungen verlangt und mit militärischen Maßnahmen gedroht hatte, sah sich das von den übrigen Großmächten alleingelassene China am 8. Mai zur Annahme gezwungen, bat aber um weitere Verhandlungen über die fünfte Gruppe der Forderungen. Die USA erklärten am 13. Mai, keinerlei auf Grundlage dieser Forderungen geschlossene Abkommen zwischen Japan und China anzuerkennen, und verlangten die Rückgabe der von Japan eroberten ehemaligen deutschen Marinebasis Kiautschou an China.[1]
Die Annahme dieser Forderungen durch Yuan Shikai führte zu heftigen Protesten in der chinesischen Bevölkerung und in letzter Konsequenz zur Bewegung des vierten Mai im Jahr 1919. Mit der Überreichung der 21 Forderungen an die chinesische Regierung versuchte Japan, sich die Vorherrschaft in China zu sichern.[4] Das teilweise Nachgeben Yuan Shikais verdeutlichte Chinas Schwäche, die Japan nicht verborgen blieb.