Das Eisenbahnnetz im Oberbergischen Land.

Das Eisenbahnnetz im Oberbergischen Kreis und der näheren Umgebung bestand aus einer Vielzahl einzelner Strecken. Zudem gab es ein für eine ländliche Region ungewöhnlich großes Bahnbetriebswerk in Gummersbach-Dieringhausen. Von diesen Strecken sind heute noch die von der Deutschen Bahn (DB) betriebenen Strecken Köln-Kalk–Overath und Siegburg–Olpe, die beide auch Aggertalbahn genannt werden, die Volmetalbahn, zwei Teilstrecken der ehemaligen Bahnstrecke Köln-Mülheim–Lindlar und die Strecke Meinerzhagen–Krummenerl in Betrieb. Die Wiehltalbahn wird zwischen Osberghausen und Waldbröl im Touristik- und Güterverkehr von einer Privatbahn betrieben und soll durch die Wissertalbahn erweitert werden, dazu gibt es aber noch keine konkreten Planungen. Die anderen Strecken sind heute ganz oder teilweise abgebaut.

Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Grund des Eisenbahnbaus der Region – ein Industrie-Gleisanschluss, hier an der Kleinbahn Bielstein–Waldbröl
Bahnhof Gummersbach-Dieringhausen
Eisenbahnmuseum Dieringhausen von oben

Das Eisenbahnzeitalter im Oberbergischen begann 1860 mit der Erteilung einer Konzession für den Bau einer schmalspurigen Pferdeeisenbahn, der Bröltalbahn von Hennef nach Waldbröl. Die Bröltalbahn war die erste Schmalspurbahn des öffentlichen Verkehrs in Deutschland. Bereits 1863 wurde der Betrieb auf Dampflokverkehr umgestellt. Mit den Nebenbahnen Aggertalbahn und Volmetalbahn bekam die abgeschiedene Region ihre ersten normalspurigen Bahnstrecken. Lange Zeit war eine Hauptbahnstrecke Köln – Kassel durch die Region geplant, die nie verwirklicht wurde. Stattdessen entstanden die längeren Strecken im Oberbergischen Land zur Senkung der Baukosten als Nebenbahnen. Meist zur Erschließung der ländlichen Industrie entwickelte sich darum herum ein Netz kleinerer, oft privater Bahnen. Es gab ein großes regionales Bahnbetriebswerk im Bahnhof Dieringhausen, zur Versorgung der Strecken. Dieringhausen war bis in die 1970er Jahre der wichtigste Bahnhof (4 Bahnsteiggleise) der Region. Für eine ländliche Region ungewöhnlich gab es eine Überlandstraßenbahn in Gummersbach. Das Bahnbetriebswerk Dieringhausen, im Jahre 1982 geschlossen, wurde zum privaten Eisenbahnmuseum Dieringhausen.

Unter anderem die einfache Ausführung als Nebenbahnen lieferte ab den 1950er-Jahren die Begründung zur Stilllegung der Strecken. Einsparungen der Bundesbahn und ein Rückgang der Fahrgastzahlen und Gütermengen führten zu Rationalisierungen und Stilllegungen. Nach und nach wurde der Personenverkehr eingestellt, später der Güterverkehr. Nur die Wuppertalbahn wurde aus einem anderen Grund stillgelegt: zumindest offiziell wegen des Baus der Wuppertalsperre, auf deren Gebiet sie teilweise verlief.

Heute ist das Oberbergische Land seit 1997 (Wiehltalbahn) frei von planmäßigem Güterverkehr der Deutschen Bahn. Nur der Bedarfsgüterverkehr auf der Wiehltalbahn etablierte sich nach der Jahrtausendwende wieder.

Der größte Teil des Oberbergischen Landes ist heute ganz ohne Schienenanbindung.

Die Bahnverbindung von Köln nach Hagen wurde in ganzer Länge für den Personenverkehr reaktiviert.

Betriebene Strecken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Bahnhof Gummersbach an der Volmetalbahn, das Gebäude wurde im Januar 2012 abgerissen
Die Oberbergische Bahn im Bahnhof Overath
Ein Stationsschild der heutigen Wiehltalbahn

Stillgelegte und abgebaute Strecken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Viadukt bei Linde (Lindlar) an der ehem. Sülztalbahn
Der Bahnhof Derschlag an der Aggertalbahn
Diesellok 212 265-3 mit N6072 in Wipperfürth, 1986

Regelmäßiger Personenverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die City-Bahn 1986 in Marienheide, links der Abzweig zur Wippertalbahn

Eisenbahnmuseum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Eisenbahnmuseum Dieringhausen (ehem. Bw Dieringhausen) werden u. a. in Sonderausstellungen Aspekte der regionalen und überregionalen Verkehrsgeschichte beleuchtet. Das Museum ist an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Das Eisenbahnmuseum ist Startpunkt der Museumsbahnfahrten auf die Wiehltalbahn mit dem Dampfzug des Eisenbahnmuseums und dem MAN-Schienenbus (im Museum untergestellt) des Förderkreises zur Rettung der Wiehltalbahn e.V.

Besonderes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der ehem. Bahnhof Hützemert an der Aggertalbahn (Denkmal)

Sonstiges

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Inbetriebnahme der reaktivierten Bahnstrecke von Meinerzhagen nach Lüdenscheid–Brügge für Ende 2017 geplant. NWL, 17. Februar 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Februar 2015; abgerufen am 17. Februar 2015 (Pressemitteilung).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nwl-info.de