Elsa Muschg (* 4. Juni 1899 in Zollikon; † 4. Oktober 1976 in Schlieren) war eine Schweizer Lehrerin und Kinderbuchautorin.

Leben

Familie

Elsa Muschg war die Tochter des Grundschullehrers Friedrich Adolf Muschg (1872–1948)[1] und dessen erster Ehefrau Hermine (geb. Isler). Sie hatte drei Geschwister aus der ersten Ehe ihres Vaters: Hedwig, Hans und den Literaturhistoriker Walter Muschg. Ihr Halbbruder aus der zweiten Ehe ihres Vaters mit Frieda (geb. Ernst) (1898–1983) ist der wesentlich jüngere Schriftsteller Adolf Muschg. Ihre Schwester Hedwig Muschg unterstützte den deutschen Maler und Bildhauer Otto Freundlich, als dieser sich in den 1920er und 1930er Jahren in finanzieller Not befand.[2][3]

Ab 1952 bis zu ihrem Tod lebte sie in der Minervastr. 19[4] in Zürich. Sie blieb zeit ihres Lebens unverheiratet und wurde auf dem Friedhof Rehalp im Stadtteil Riesbach im Südosten von Zürich beigesetzt.

Werdegang

Nach dem Besuch der Kantonsschule Küsnacht war Elsa Muschg anfangs als Hauslehrerin, unter anderem zwei Jahre in Japan, später als Primarlehrerin in Zürich-Wiedikon[5] tätig; im gleichen Schulgebäude befand sich die Schuleinrichtung der Heilpädagogin Maria Egg-Benes (1910–2005).

Gemeinsam mit der Ballettmeisterin Meta Sterzenbach, genannt Myriam Forster (1894–1976),[6][7] erwarb sie 1952 ein Haus an der Minervastr. 19 in Zürich, um es in eine Ballettschule umzubauen.[8]

Schriftstellerisches und öffentliches Wirken

Nachdem Elsa Muschg als Hauslehrerin an der zweijährigen Welt- und Japanreise einer Familie teilgenommen hatte, flossen ihre auf dieser Reise gesammelten Eindrücke in ihre Geschichten mit ein. Zu ihren Kinderbüchern verfasste sie auch verschiedene Bühnenstücke für Kinder, unter anderem 1941 Oka und Nicolette und entwickelte sich zu einer der erfolgreichsten und produktivsten Kinderbuchautorinnen ihrer Zeit.

Sie schrieb unter anderem auch in Zürichdeutsch für die Schweizerische Lehrerinnen-Zeitung. 1938 trat sie auch mit einer Kinderstunde im Radio auf.[9]

Ehrungen und Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Manfred Dierks: Adolf Muschg - Lebensrettende Phantasie (Leseprobe). In: beckassets.blob.core.windows.net. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
  2. Otto Freundlich. In: kunstmuseumbasel.ch. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  3. Manfred Dierks: Adolf Muschg: Lebensrettende Phantasie. C. H. Beck, 2014, ISBN 978-3-406-65963-8 (google.de [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  4. Neue Zürcher Zeitung. 6. Oktober 1976 (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  5. Die Tat. 22. Januar 1952 (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  6. Neue Zürcher Nachrichten. 10. Juli 1976 (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  7. Neue Zürcher Zeitung. 10. Juli 1976. In: e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  8. Die Tat. 13. Dezember 1958 (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  9. Oberländer Tagblatt. 24. November 1938 (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  10. Oberländer Tagblatt. 8. November 1930 (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  11. Neue Zürcher Nachrichten. Nr. 7, 14. Dezember 1940 (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  12. SMUV-Zeitung. 21. November 1951 (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 15. Oktober 2022]).