Else Hueck-Dehio (* 18. Dezemberjul. / 30. Dezember 1897greg.[1] in Dorpat, Gouvernement Livland, Russisches Kaiserreich; † 30. Juni 1976 in Murnau/Oberbayern) war eine deutsche Schriftstellerin.

Leben

Elisabeth („Else“) Dehio wurde 1897 als Tochter des deutsch-baltischen Arztes Karl Dehio und seiner Frau Elsbeth geb. Treffner in Dorpat geboren. 1914 legte sie ihr Abitur ab und floh 1918 aus ihrer baltischen Heimat vor der russischen Revolution nach Berlin. Dort absolvierte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester. 1920 heiratete sie den Lüdenscheider Fabrikanten und späteren CDU-Politiker Richard Hueck (1893–1968), der 1946 kurzzeitig Oberbürgermeister von Lüdenscheid war. In Lüdenscheid war sie über viele Jahre im Deutsch-Evangelischen Frauenbund engagiert und wirkte unter anderem als dessen Vorsitzende. Nach anfänglicher Sympathie für den Nationalsozialismus wandte sie sich wohl um 1936 davon ab; wie ihr Mann, der verschiedene Ämter in der Bekennenden Kirche innehatte, trat sie nicht in die NSDAP ein und wahrte eine kritische Distanz zum Regime.[2] 1955 zog sie nach Murnau in Oberbayern, wo sie 1976 starb.

Werk

Ab 1934 verfasste Else Hueck-Dehio zahlreiche Erzählungen, die oft in ihrer baltischen Heimat angesiedelt waren und von denen die meisten im Eugen Salzer-Verlag erschienen. Als Hauptwerk gilt der Roman Liebe Renata (1955). Ihr Jugendbuch Indianersommer stand 1966 auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendbuchpreis. Der Historiker Jonathan Schilling brachte anhand der „Verbindung christlicher und heimatlicher Elemente“ in Hueck-Dehios Gesamtwerk die Bezeichnung „Semikonfessionelle Regionalliteratur“ in die Diskussion ein. Er versteht darunter „Schriften, die an der Schwelle zur konfessionellen Literatur anzusiedeln, aber nicht direkt unter sie zu rechnen sind und gleichzeitig einen starken Bezug zu Heimat und Region [...] aufweisen“.[3]

Bibliografie

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Taufregister der Universitätsgemeinde zu Dorpat (estnisch: Tartu ülikooli kogudus)
  2. Jonathan Schilling: Else Hueck-Dehio (siehe unter Literatur), S. 179–186.
  3. Jonathan Schilling: Else Hueck-Dehio (siehe unter Literatur), S. 174.