Grab von Emmy und Egon Wellesz auf dem Wiener Zentralfriedhof

Emmy Wellesz, geborene Emilie Franziska (Emmy) Stross, (* 8. Januar 1889 in Wien; † 13. Juni 1987 ebenda) war eine österreichische Kunsthistorikerin.

Leben

Emmy Stross war die Tochter des jüdischen Textilunternehmers Ludwig Stross (1852–1913)[1] und seiner Frau Vilma, geb. Propper (1861–).[2]

Sie besuchte die private Mädchenschule von Eugenie Schwarzwald und studierte von 1907/08 Kunstgeschichte an der Universität Wien bei Franz Wickhoff und Max Dvořák. 1908 heiratete sie den Komponisten und Musikwissenschaftler Egon Wellesz (1885–1974). Dieser, der gerade erst aus dem Judentum ausgetreten war, kehrte zum jüdischen Glauben zurück, um sie heiraten zu können. Sie unterbrach ihr Studium und bekam zwei Töchter, Magda (1909–2006) und Elisabeth (1912–1995). Am 2. Mai 1916 wurde sie evangelisch getauft.[3] 1918 nahm sie ihr Studium wieder auf und wurde 1921 bei Josef Strzygowski mit der Dissertation „Gandhara im Rahmen vergleichender Kunstforschung“ promoviert.

Sie lebte mit ihrer Familie im von Josef Hoffmann erbauten Haus Kaasgraben 36/38 in der „Künstlerkolonie am Kaasgraben“. Im Juli 1938 emigrierte die Familie nach Großbritannien, wo ihr Mann Professor an der Universität Oxford wurde. Sie unterstützte ihren Mann bei seinen Forschungen und war auch weiterhin selbst wissenschaftlich tätig.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Literatur

Anmerkungen

  1. Todesanzeige, Firma Noe Stroß AG der vereinigten Textilfabriken. Liebauthal und Weißwasser.
  2. Genealogische Seite.
  3. Taufschein (Memento vom 14. Juni 2020 im Internet Archive).