Erich Fascher (* 14. Dezember 1897 in Göttingen; † 23. Juli 1978 in Potsdam) war ein deutscher evangelischer Theologe. Er war der Begründer der Sammlung Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament, die von 1968 bis 1998 in der Evangelischen Verlagsanstalt erschien.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erich Fascher war der Sohn eines Kaufmannes. Nach dem Abitur begann er 1916 an der Universität Göttingen mit dem Studium der Theologie. 1917/1918 nahm er am Ersten Weltkrieg als Sanitätsgefreiter teil und setzte anschließend sein Theologiestudium fort.

1921/22 war er Kandidat im Predigerseminar Erichsburg und anschließend Assistent am Neutestamentlichen Seminar der Universität Göttingen. 1924 wurde er mit der Arbeit Die formgeschichtliche Methode zum Lic. theol. promoviert, 1926 habilitierte er sich für das Fach Neues Testament. Danach arbeitete er als Privatdozent in Marburg und erhielt 1930 einen Lehrstuhl in Jena. Nach Konflikten mit nationalsozialistisch gesinnten Studenten wurde er 1936 an die Theologische Fakultät der Universität Halle versetzt. Während des Zweiten Weltkrieges war Erich Fascher Lazarettseelsorger und Leiter eines Sprachenkonvikts. Zwei seiner Texte wurden in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste auszusondernder Literatur gesetzt.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Fascher 1945 in die CDU ein und engagierte sich in der Landespolitik. 1946/1947 war er Mitglied des 1. Landtages Sachsen-Anhalt und dort CDU-Fraktionsvorsitzender, dann wurde er Mitglied des 1. Volksrates der SBZ und später der Volkskammer. In der CDU war er ab 1946 Stellvertretender Landesvorsitzender und von 1948 bis 1950 Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Außerdem war er Mitglied des Zentralvorstandes der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft.

Wegen seiner kritischen Haltung gegenüber der Dominanz der SED wurde er im Februar 1950 seiner Parteiämter enthoben und nach Greifswald versetzt. 1954 erhielt er einen Ruf an die Humboldt-Universität Berlin. Von 1958 bis zu seiner Emeritierung 1964 war er Dekan der dortigen Theologischen Fakultät.

1962 erhielt er den Vaterländischen Verdienstorden in Silber.[2]

Schriften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Deutsche Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone, Liste der auszusondernden Literatur
  2. Berliner Zeitung, 18. Dezember 1962, S. 2
Personendaten
NAME Fascher, Erich
KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe und Politiker, MdV
GEBURTSDATUM 14. Dezember 1897
GEBURTSORT Göttingen
STERBEDATUM 23. Juli 1978
STERBEORT Potsdam