Ernst Debes (* 22. Juni 1840 in Neukirchen bei Eisenach; † 22. November 1923 in Leipzig) war ein deutscher Kartograph.

Leben

Ernst Debes war der Sohn des Kantors August Debes. Er erhielt seine Gymnasialbildung in Eisenach mit glänzendem Abschluss in mathematischen und zeichnerischen Fächern. Danach absolvierte er eine Lehre des Vermessungswesens beim Regierungsgeometer in Gotha; schon als Lehrling führte er selbständige Vermessungen im Thüringer Wald durch. Ab 1. April 1858 erfolgte erst eine Ausbildung, dann die Mitarbeit in der geographischen Anstalt von Justus Perthes unter August Petermann. 1868–1869 weilte er in Paris. Dort erfolgte die Neubearbeitung des Stielerschen Schulatlas. Ab 1870 wurde er durch die politischen Verhältnisse veranlasst, sich im Elternhaus und bei Karl Baedeker in Koblenz aufzuhalten und dort Pläne für das eigene Geschäft zu machen. 1872 erfolgte sein Eintritt in Eduard Wagners Firma in Darmstadt. Gemeinsam mit Heinrich Wagner, dem Sohn von Eduard Wagner, führte er diese unter dem Firmennamen „H. Wagner & E. Debes“ ab 1. Januar 1873 in Leipzig weiter.[1] Der Umzug dorthin erfolgte im Zusammenhang mit dem 1872 erfolgten Wechsel des Karl Baedeker Verlags in die damalige Buchhandelsmetropole, lieferte doch die neue Firma den Großteil des Kartenmaterials für die Baedeker-Reiseführer.

1879 begann er mit der Arbeit an physikalischen (hydrographischen und klimatischen) Karten. 1895 schuf er einen Handatlas, dessen Auflagen über die Jahre teils in mehreren Abdrucken erschienen und der in viele Sprachen übersetzt wurde.

Er befasste sich mit Botanik. Seine Arbeiten auf dem Gebiet der Diatomaceenkunde führten zu einer kunst- und wertvollen Sammlung, die nach seinem Tod zusammen mit der zugehörigen Bibliothek der Universität Gießen übergeben wurde.

Er hatte zwei Söhne: 1875 Eugen, 1876 Eduard.

Die Asche von Ernst Debes wurde auf dem Leipziger Südfriedhof in einer Familiengrabstätte beigesetzt.

Grabstätte der Familie Debes auf dem Leipziger Südfriedhof (Grabstelle UH/3)

Werke

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise, Anmerkungen

  1. Eduard Wagner hatte altersbedingt kein Interesse mehr an einem Neuanfang in Leipzig ([1]).
  2. in den 1950er und '60er Jahren als DBG Hausatlas bzw. Columbus Hausatlas fortgeführt