Ernst Hallier (* 15. November 1831 in Hamburg; † 19. Dezember 1904 in Dachau) war ein deutscher Botaniker und Philosoph. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Hallier“. Sein Sohn war Johannes Gottfried Hallier, der ebenfalls ein Botaniker wurde.

Leben und Wirken

Hallier machte von 1848 bis 1851 eine Lehre als Gärtner im Botanischen Garten in Jena sowie in Erfurt. 1852 arbeitete er als Gärtner in Charlottenburg und Berlin. Er studierte ab 1854 Botanik an der Universität Berlin, 1855 in Jena und 1857 in Göttingen. 1858 wurde er in Jena zum Dr. med. promoviert.

Ab 1858 arbeitete er als Lehrer am pharmazeutischen Institut der Universität Jena (bei Hermann Ludwig), habilitierte sich dort 1860 als Privatdozent und Assistent für Botanik (bei seinem Onkel Matthias Jacob Schleiden) und erhielt 1865 eine außerordentliche Professur.

1884 legte er seine Professur nieder und zog sich 1884 nach Dachau zurück.

Hallier arbeitete vorzugsweise über Pilze, besonders Schmarotzerpilze. Er wandte sich gegen die Auffassung, dass alle bei Gärungen, Fäulnis- und Verwesungsprozessen sowie bei Krankheiten am Tier- und Pflanzenkörper auftretenden Pilzbildungen spezifisch selbständige Organismen seien, und behauptete, dass die niederen Organismen verschiedene Formen annehmen je nach dem Substrat, auf welches die Keime gelangen.

Halliers Verdienste bestehen darin, dass er auf das konstante Vorhandensein bestimmter Schmarotzerpilze, zumal Bakterien, bei verschiedenen pathologischen Prozessen des Tierkörpers zuerst aufmerksam gemacht und die Untersuchungen und die Diskussion über diese Gebiete angeregt hat.

Ernst Hallier war ein Anhänger der Philosophie von Jakob Friedrich Fries.

Schriften (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Mit handschriftlicher Widmung von Hellier an Engels. Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung IV. Band 32. Akademie Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-05-003440-8, S. 417 Nr. 786.