Für eine rechts-euklidische Relation gilt: vorausgesetzt, dass zu und zu in gleicher Beziehung steht (durchgehende Pfeile), so stets auch zu (gestrichelter Pfeil)

Eine euklidische Relation ist in der Mathematik eine binäre Relation, für die Euklids Axiom „Was demselben gleich ist, ist auch einander gleich“[1] gilt.

Definition

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Eine binäre Relation auf einer Menge heißt euklidisch (oder auch rechts-euklidisch), wenn für beliebige Elemente in die folgende Bedingung erfüllt ist: steht zu und zu in gleicher Beziehung, so steht auch zu in dieser Beziehung.[2] Dies lässt sich auch prädikatenlogisch ausdrücken mit .

Dual dazu heißt eine Relation auf links-euklidisch, wenn für beliebige in gilt: stehen sowohl als auch in Beziehung zu , dann steht auch in Beziehung zu , formal .

Eigenschaften

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Für Transitivität gilt: vorausgesetzt, dass zu und zu in der Relation steht, so stets auch zu

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Das Buch I der Elemente von Euklid enthält einleitend eine axiomatische Grundlegung, in der dieser Grundsatz als 1. Axiom allgemeiner Regeln der Gleichheit aufgeführt ist („Τὰ τῷ αὐτῷ ἴσα καὶ ἀλλήλοις ἐστὶν ἴσα“); siehe hierzu W.-D. Geyer: Euklid: Die Elemente – eine Übersicht. Vorlesung über antike Mathematik, SS 2001, S. 3 (PDF; 275 kB).
  2. a b Ronald Fagin: Reasoning About Knowledge. MIT Press, 2003, ISBN 978-0-262-56200-3, S. 60 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Da z. B. und gilt, aber nicht .
  4. Da z. B. und gilt, aber nicht .
  5. Denn aus und folgt .
  6. Gleichheit von Urbild- und Bildbereich ist nicht notwendig: die Relation definiert durch ist rechts-euklidisch auf den natürlichen Zahlen und ihr Bildbereich ist eine echte Teilmenge ihres Urbildbereichs .
  7. Wenn im Bildbereich von liegt, dann folgt aus für geeignetes , dass . Dies zeigt auch, dass im Urbildbereich von liegt.
  8. Die ""-Richtung folgt aus dem vorherigen Absatz. — Für die ""-Richtung nimm an, dass und gelten, dann liegen im Urbild- und im Bildbereich von ; also folgt wegen Symmetrie und Transitivität. Die links-euklidische Eigenschaft von folgt analog.
  9. Wenn gilt, dann liegen sowohl als auch im Bildbereich von . Da auf dieser Menge eine Äquivalenz ist, folgt aus schon der Widerspruch .
  10. a b c Mit einem analogen Argument, das die Lage von und im Urbildbereich von verwendet.
  11. Wenn gilt, dann liegen und im Bildbereich von . Da konnex ist, gilt oder oder .
  12. Da konnex ist, liegen in ihrem Bildbereich mindestens zwei verschiedene Elemente und , für die gilt . Es gilt sogar . Dies widerspricht der Antisymmetrie.