Faido
Wappen von Faido
Wappen von Faido
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Leventinaw
Kreis: Kreis Faido
BFS-Nr.: 5072i1f3f4
Postleitzahl: 6745 Chiggiogna
6746 Calonico
6747 Chironico
6748 Anzonico
6749 Cavagnago
6749 Sobrio
6760 Calpiogna
6760 Campello
6760 Faido
6760 Rossura
6763 Osco
6763 Mairengo
Koordinaten: 704502 / 148420Koordinaten: 46° 28′ 44″ N, 8° 47′ 58″ O; CH1903: 704502 / 148420
Höhe: 711 m ü. M.
Höhenbereich: 454–3070 m ü. M.[1]
Fläche: 132,58 km²[2]
Einwohner: 2782 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 21 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
21,3 %
(31. Dezember 2023)[4]
Gemeindepräsident: Corrado Nastasi
Website: www.faido.ch
Bahnhof Faido
Bahnhof Faido

Bahnhof Faido

Lage der Gemeinde
Karte von FaidoGelmerseeRäterichsbodenseeGrimselseeToteseeGöscheneralpseeLai da CurneraLai da NalpsLai da Sontga MariaLago di LuzzoneLago di LucendroLago della SellaLago RitómLago di TomLago della StabbioLago di CadagnoLago di DentroLaghi ChièraLago TremorgioLago del SambucoLago di MorghiroloLago LaghettoLago del NarètLago NeroLago SfundauLago di RobieiLago del ZöttLago dei CavagnööLago del ToggiaLago CastelLago di MorascoLago del SabbioneGriessee (Schweiz)Bacino di Val MalvagliaItalienKanton BernKanton GraubündenKanton UriKanton WallisBezirk BellinzonaBezirk BlenioBezirk LocarnoBezirk RivieraBezirk VallemaggiaAiroloBedrettoFaidoBodio TIGiornicoPersonicoPollegioDalpePrato (Leventina)Quinto TI
Karte von Faido
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Faido (anhören/?, deutsch Pfaid (veraltet), Dialekt Fait) ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Kreises Faido und des Bezirks Leventina im Kanton Tessin in der Schweiz.

Geografie

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Das Dorf, Hauptort des Bezirkes, liegt auf 721 m ü. M. am linken Ufer des Tessin (Fluss) und an der Strasse Airolo-Bellinzona in der Valle Leventina (Livinental). Es existiert eine Station der Gotthardbahn. Die Gemeinde umfasste bis vor wenigen Jahren nur den Talboden; inzwischen haben aber sämtliche früheren Gemeinden der mittleren Valle Leventina unterhalb des Piottino bis zur Biaschina fusioniert.

Die Nachbargemeinden von Faido sind (alphabetisch) Acquarossa, Blenio, Dalpe, Giornico, Lavizzara, Quinto TI und Sonogno.

Faido, historisches Luftbild von 1931, aufgenommen von Walter Mittelholzer
Der Bahnhof Faido gegen Ende des 19. Jahrhunderts
Faido. Historisches Luftbild von Werner Friedli (1964)

Geschichte

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Der Ort wurde 1171 als Faedo erstmals erwähnt. Im Frühjahr 2004 haben die Einwohner von Faido die Fusion ihrer Gemeinde mit Chiggiogna, Osco, Mairengo, Calpiogna, Campello, Rossura, Calonico, Anzonico, Cavagnago und Sobrio in einer Volksabstimmung angenommen. Zur Gemeinde gehört seit 2005 auch das Bergdorf Aldescio (Audesc) auf 1550 m ü. M. an einem Südhang oberhalb von Chiggiogna.[5]

Da die meisten Gemeinden das Fusionsbegehren verwarfen, wurde die neue Gemeinde zunächst nur aus Faido, Chiggiogna, Rossura und Calonico gebildet. Am 5. Juni 2005 wurde die neue Fusionsvorlage in einer Volksabstimmung angenommen, und auf den 29. Januar 2006 erfolgte der rechtskräftige Zusammenschluss.

Am 1. April 2012 fusionierte Faido mit den Gemeinden Anzonico, Calpiogna, Campello, Cavagnago, Chironico, Mairengo und Osco. Durch die Fusion erhöhte sich die Einwohnerzahl von 1527 Einwohnern (Stand Ende 2005, alte Gemeinde) auf etwa 3000 Einwohner (neue Gemeinde Faido). Am 10. April 2016 fusionierte Faido mit Sobrio.

Faido bildet nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[6] Diese besitzt das Bürgerhaus, acht Garagen, das alte Sägewerk von 1896,[7] die Wasserleitung und 214,39 Hektaren Land.[8] Sie ist für die Instandhaltung der Besitztümer innerhalb der Grenzen der Bürgergemeinde verantwortlich. Die aktiven Bürgerfamilien sind: Beltrami Lombardi, Viscontini, Cappelletti, Cattaneo, Todesco und Solari.[9]

Weiters gibt es die Degagna di Fichengo (Calpiogna-Campello-Faido). Diese besitzt 849,17 ha Weiden und Wälder.[10] Sie ist für die Verwaltung ihrer Besitztümer verantwortlich. Die entsprechenden aktiven Bürgerfamilien sind: D’Alessandri, Fontana, Brentini, Del Pietro, Solari, Brentani, Berti und Gianelli.[11]

Die Fraktion Gribbio gehört zur Gemeinde Faido und bildet nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[12] Diese besitzt die Alpen Piota und Crozlina[13] und 1893,65 Hektaren Felder, Wiesen und Weiden.[14] Sie ist für die Instandhaltung der Besitztümer innerhalb der Grenzen der Bürgergemeinde verantwortlich. Die aktiven Ortsbürgerfamilien sind Farei-Campagna und Dazzi.

Bevölkerung

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Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1639 1745 1850 1880 1900 1950 1970 2000 2010 2016[15] 2020
Einwohner 255 383 704 1293 860 1173 1866 1548 1942 2978 2823

Verkehr

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Der Bau der Nationalstrasse N2 (Autobahn A2) stellte die Gemeinde vor eine Bewährungsprobe, denn das offizielle Projekt sah eine offene Linienführung zwischen dem Dorfkern und dem Spital vor. Unterstützt durch Robert Steiner, Bauberater des Schweizerischen Heimatschutzes und Hans Marti, Delegierter für die Stadtplanung der Stadt Zürich, beide in der Kommission Hürlimann, gelang es, bei Bundesrat Hans-Peter Tschudi eine Tunnellösung zu erwirken. Bei der Eröffnung wurden Bundesrat Roger Bonvin zum Ehrenbürger und Hans Marti zum Ehrengast ernannt.[16]

Sehenswürdigkeiten

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Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[17]

Bilder

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Wirtschaft

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Sport

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Persönlichkeiten

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Literatur

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Commons: Faido – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Mario Fransioli: Faido. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. Januar 2017, abgerufen am 4. Februar 2020.
  6. Patriziato di Faido (mit Fotos) auf patriziatofaido.ch
  7. La segheria patriziale di Faido. In: patriziatofaido.ch/segheria, abgerufen am 18. Juli 2024 (italienisch).
  8. Patriziato di Faido, Eigentümer. In: m4.ti.ch/fileadmin/DI/DI_DI/SEL/Patriziati, abgerufen am 20. Juli 2024 (italienisch; mit Mappe).
  9. Patriziato di Faido. In: patriziatofaido.ch, abgerufen am 18. Juli 2024 (italienisch; mit Fotos).
  10. Degagna di Fichengo (Calpiogna-Campello-Faido). In: www4.ti.ch/fileadmin/DI/DI_DI/SEL/Patriziati. Abgerufen am 28. Juli 2024 (italienisch; mit Landkarte).
  11. Degagna di Fichengo (Calpiogna-Campello-Faido) (italienisch) ti.ch/di/sel/patriziati
  12. Patriziato di Gribbio. (italienisch) auf ti.ch/di/sel/patriziati
  13. Alpe Piòta - Crozlina, In: ccat.ch/it/esplora/produttori, abgerufen am 15. Juli 2024 (mit Fotos)
  14. Patriziato di Gribbio. In: m4.ti.ch/fileadmin/DI/DI_DI/SEL/Patriziati. Abgerufen am 15. Juli 2024 (mit Landkarte).
  15. Mario Fransioli: Faido. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18. Januar 2021.
  16. Claude Ruedin et at.: Hans Marti – Pionier der Raumplanung. GTA, 2008.
  17. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento vom 10. Juli 2018 im Internet Archive), Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  18. a b c d e Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 129–131.
  19. Propsteikirche Sant’Andrea (Foto) auf ti.ch/dt/dstm/sst/ubc/temi
  20. Wohnhaus Selvini. In: ti.ch/dt/dstm/sst/ubc/temi, abgerufen am 17. Juli 2024 (mit Foto).
  21. Kirche San Francesco d’Assisi (Foto) auf ti.ch/dt/dstm/sst/ubc
  22. Kirche San Francesco d’Assisi auf ETHorama
  23. Denkmal des Bundesrates Stefano Franscini. In : ti.ch/dt/dstm/sst/ubc, abgerufen am 17. Juli 2024 (mit Foto).
  24. Piumogna-Wasserfall auf ETHorama
  25. Cooperativa Elettrica Faido in portal.dnb.de (abgerufen am: 3. Mai 2016.)
  26. AlpTRansit San Gottardo SA (Memento vom 1. Oktober 2015 im Internet Archive) (abgerufen am: 3. Mai 2016.)
  27. Cooperativa Elettrica Faido in portal.dnb.de (abgerufen am: 3. Mai 2016.)
  28. .Leventina Calcio In: matchcenter-ftc.football.ch, abgerufen am 16. Juli 2024 (italienisch).
  29. Gruppo Ghiaccio Faido. In: gruppoghiacciofaido.ch, abgerufen am 16. Juli 2024 (italienisch).