Fernand Gregh (1922)

Fernand Gregh (* 14. Oktober 1873 in Paris; † 5. Januar 1960 ebenda) war ein französischer Lyriker und Literaturkritiker.

Leben und Wirken

Der Sohn des Komponisten Louis Gregh besuchte die Lyzeen Michelet, Louis-le-Grand und Condorcet, wo Marcel Proust sein Mitschüler war, und studierte dann Philosophie an der Sorbonne.

1896 gründete er die Literaturzeitschrift Le Banquet, in der er seine ersten Gedichte veröffentlichte und an der u. a. Marcel Proust, Daniel Halévy, Robert de Flers, Jacques Bizet, Léon Blum, Henri Bergson, Gaston Arman de Caillavet, Henri Ribaud und Henri Barbusse mitarbeiteten. 1896 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband Maison de l’Enfance. Er reichte ihn auf Anregung von Ludovic Halévy bei einem Poesiewettbewerb der Académie Française ein und gewann damit den mit 2000 Francs dotierten Prix Archon-Pespurouse.

Gregh nahm zur Dreyfus-Affäre Stellung, die Frankreich stark aufwühlte. Am 15. Januar 1898 veröffentlichte Le Temps eine Petition, die auch Gregh unterschrieben hatte, in der die Revision des Fehlurteils gegen Alfred Dreyfus gefordert wurde. Getragen war diese Petition von Émile Zola und vielen bekannten Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen.

Trotz seiner angegriffenen Gesundheit – Gregh litt u. a. seit seiner Kindheit an Migräne – unternahm er ausgedehnte Reisen durch Europa, die USA, Kanada und Kuba. Seit 1949 war er Präsident der Société des Gens de lettres. 1953 wurde er als Nachfolger von Charles de Chambrun zum Mitglied der Académie française gewählt.[1]

Neben vielen Gedichtbänden verfasste Gregh auch Theaterstücke und im Alter mehrere autobiographische Bücher. Er wurde als Grand officier der Ehrenlegion ausgezeichnet. Sein Sohn François Didier Gregh (1906–1992)[2] war von 1969 bis 1972 Staatsminister von Monaco.

Werke

Vertonungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Fauteuil 19.
  2. François-Didier Gregh in: Internationales Biographisches Archiv 38/1955 vom 12. September 1955, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)