Fjodor Grigorjewitsch Orlow, dargestellt im Rang eines General en chef (Gemälde von Dmitri Grigorjewitsch Lewizki, 1785)

Graf Fjodor Grigorjewitsch Orlow (russisch Фёдор Григо́рьевич Орло́в, wiss. Transliteration Fedor Grigor'evič Orlov; * 8. Februarjul. / 19. Februar 1741greg.; † 17. Maijul. / 28. Mai 1796greg. in Moskau) war ein hoher Offizier der russischen Armee.

Leben

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Orlow entstammte der russischen Adelsfamilie Orlow. Er wurde als Sohn von Grigori Iwanowitsch Orlow (russisch Григорий Иванович Орлов) (1685–1746), des Gouverneurs von Nowgorod Weliki, und dessen Ehefrau Lukerja Iwanowna Sinowjewa (russisch Лукерья Ивановна Зиновьева) (* 1710) geboren und hatte vier ebenso berühmte Brüder: Grigori (1734–1783), Alexei (1737–1808), Iwan (1733–1791) und Wladimir (1743–1831).

Orlow diente nach Besuch der Kadettenschule im Semjonowskoje-Leibgarderegiment im Rang eines Hauptmanns. Er nahm sowohl am Siebenjährigen Krieg als auch am 6. Russischen Türkenkrieg teil. Mit seinen Brüdern war er an der Planung des Staatsstreichs gegen Kaiser Peter III. am 9. Juli 1762 beteiligt. Orlow weihte Rasumowski in die Umsturzpläne ein. Dieser wollte das Ismailowski-Leibgarderegiment der russischen Garde mobilisieren und als Präsident der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg öffentliche Erklärungen drucken.[1] Nach dem geglückten Coup d’État wurde er im selben Jahr – zusammen mit seinen Brüdern – am 22. September in den Grafenstand erhoben. 1764 wurde er zum Ritter des Alexander-Newski-Ordens geschlagen. Ab 1767 wurde er mit anderen mit der Ausarbeitung eines neuen Gesetzbuches beauftragt. 1770 verließ er den Zivildienst und schloss sich dem Geschwader von Admiral Grigori Andrejewitsch Spiridow (russisch Григорий Андреевич Спиридов) an und wurde für seine Beteiligung an der Eroberung der Festung in der See-Schlacht von Çeşme ausgezeichnet. Er wurde zum Generalleutnant befördert und erhielt das mit Diamanten besetzte Goldene Schwert für Tapferkeit. Im Januar 1772 kehrte er nach St. Petersburg zurück. Am 22. September 1772 wurde ihm das Ritterkreuz II. Klasse des russischen St.-Georg-Ordens verliehen. Im Jahr 1775 verließ er die russische Armee im Rang eines General en chef.

Nachkommen

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Orlow war nicht verheiratet, hatte aber mit der Tochter eines Moskauer Kaufmanns, Elisabeth Michailowna Gustjatnikovaja (Popowa?) (1756–1791), und mit der Obristengattin Tatjana Fjodorowna Jaroslawowa sechs Söhne und zwei Töchter, die später legalisiert wurden und am 27. April 1796 von Kaiserin Katharina II. die Erlaubnis erhielten, den Namen der Familie Orlow ohne Grafentitel tragen zu dürfen:

Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. vgl. Simon Sebag Montefiore: Die Romanows: Glanz und Untergang der Zarendynastie 1613–1918, Frankfurt am Main: S. Fischer, 2016, ISBN 978-3-10-050610-8
  2. Orlow Alexej Fjodorowitsch. In: Große Sowjetische Enzyklopädie. Abgerufen am 30. Mai 2022.
  3. vgl. Joachim Winsmann (Hrsg.): Dekabristenlexikon: Die Dekabristen von A-Z, Berlin: epubil, 2009.
Personendaten
NAME Orlow, Fjodor Grigorjewitsch
ALTERNATIVNAMEN Орло́в, Фёдор Григо́рьевич
KURZBESCHREIBUNG russischer Offizier
GEBURTSDATUM 19. Februar 1741
STERBEDATUM 28. Mai 1796
STERBEORT Moskau