Ferri-Benedettis Großvater Silvano Proietti (1900–1962) war Operntenor. 1927 änderte er seinen Namen in Silvano Benedetti.[1]
Flavio (Taufname: Flavio Vincenzo Domenico) Ferri-Benedetti wurde im italienischen Scandiano geboren. Die Familie zog nach Spanien, als er elf Jahre alt war. Er erwarb 2005 den MA in Übersetzen und Dolmetschen an der Universität Jaume I in Castellón de la Plana und legte 2004 am Konservatorium in Vila-real ein Diplom mit Auszeichnung in Klavier ab. 2014 bekam er den Doktortitel in Literatur „cum laude“ an der Universidad de Valencia (Philologische Fakultät) mit einer Dissertation über die klassische Tradition bei Metastasio.
Mit 17 Jahren debütierte er als Countertenor in Mozarts Vesperae solennes de Confessore (Dezember 2000, Castellón, Spanien). Erst im Alter von 19 Jahren erhielt er ersten Gesangsunterricht. 2006 wurde er als Countertenor in Corridonia (Italien) mit dem „Premio Velluti“ ausgezeichnet, einem Preis für Nachwuchskünstler im Bereich Countertenor, der nach dem KastratenGiovanni Battista Velluti (1780–1861) benannt ist. 2009 wurde er in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt mit seiner Rolle in Scarlattis Penelope la Casta für den Titel „Nachwuchskünstler des Jahres“ nominiert und gewann den 3. Preis beim Internationalen Wettbewerb für geistliche Musik in Rom. 2010 wurde er erneut im Opernwelt-Jahrbuch als „Nachwuchskünstler des Jahres“ nominiert.
2008 erwarb er in Basel bei Gerd Türk an der Schola Cantorum Basiliensis den BA in Historischem Gesang. 2010 beendete er das Masterstudium in Historischem Gesang bei diesem mit Auszeichnung. Er nahm an Meisterkursen unter anderem von Nancy Argenta, David Thomas, Ian Partridge, Andreas Scholl, Evelyn Tubb und Anthony Rooley teil.[2] Stimm-Coach ist seit 2010 die Mezzosopranistin Lina Maria Åkerlund.[3]
Seit 2012 unterrichtet er als Gastdozent die Workshops „Italienisch für Sänger“ an der Schola Cantorum Basiliensis (SCB) und war im Frühling 2015 Gesangslehrer an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK).[3]
Ab August 2018 ist er an der ZHdK Dozent für „Historische Aufführungspraxis Gesang“.[4]
Seit Herbst 2019 arbeitet er an der Schola Cantorum Basiliensis als Korrepetitor und „Coach für Gesang“.[5]
Ferri-Benedetti unterrichtet Meisterklassen, 2011 zum ersten Mal an der Musikhochschule Winterthur/Zürich und seit 2012 „Italienisch für Sänger“ an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel. Er ist beteiligt an der Übersetzung und Korrekturlesung von Musiktexten und Notenausgaben ins Italienische, Spanische, Englische und Katalanische und veröffentlicht wissenschaftliche Artikel.
El legado de la tradición clásica. El caso de la ópera barroca. In: Florentia Iliberritana 23, 2012, S. 45–62.[7]
Hypsipyle from Lemnos to Vienna: An Approach to the Metastasian Heroine. In: Tycho: Revista de Iniciación en la Investigación del teatro clásico grecolatino y su tradición 1, 2013, S. 9–38.[8][9]
„La tua Grecia, la quale a me non è Dio“: Martello y Metastasio reinterpretando a Aristóteles. In: HUMANITAS LXV, 2013, S. 219–250.[10]
El hilo de Hipsípila: Metastasio y la Tradición Clásica. Levante editori, Bari, 2015, ISBN 978-88-7949-654-4.[11]
Metastasio adaptado para el teatro español: el caso de la „Issipile“. In: Homenaje al Profesor Juan Gil, Vol. V: Humanismo y Pervivencia del Mundo Clásico, 2015, S. 2501–2523.[12]
Rules for Measured Music, Counterpoint and Accompanying (Anonymous, MS E.25 Bologna), Translation by Flavio Ferri-Benedetti, EarlyMusicSources.com, 2019, ISBN 978-3-033-07664-8
“Dell’opra eccitator primiero”: Metastasio, Farinelli e Ferdinando VI nelle dediche gemelle per la Nitteti del 1756. In: Margini XIV, 2020, ISSN1662-5579.
Anthologia 1991–2023: Poesie fino ai quarant’anni. (KDP Amazon), ISBN 978-3-952585900.
La Passione di Gesù Cristo (2023) – Full Score. (KDP Amazon), ISBN 978-3952585924
Flavio komponiert seit seiner Jugend Musik und hat seit 2012 einige seiner Kompositionen in Basel uraufgeführt. Das neueste und wichtigste Werk ist seine Passione di Gesù Cristo nach einem Libretto von Pietro Metastasio (1730), die am 24. März 2023 in der Predigerkirche in Basel uraufgeführt wurde.