Flora Ruchat-Roncati
Scuole Comunali in Chiasso
Autobahnbrücke der A16 «Transjurane» bei Choindez
Bagno Pubblico in Bellinzona

Flora Ruchat-Roncati, geboren als Flora Ruchat (* 4. Juni 1937 in Mendrisio, Kanton Tessin; † 24. Oktober 2012 in Zürich) war eine Schweizer Architektin. Sie galt als wichtige Vertreterin der «Tessiner Schule».[1][2]

Leben

Flora Ruchat studierte Architektur an der ETH Zürich und war unter anderem bei Rino Tami tätig. Zwischen 1962 und 1971 realisierte sie zusammen mit Aurelio Galfetti[3] und Ivo Trümpy[3] bedeutende Bauten im Tessin und galt als wesentliche Vertreterin der sogenannten «Tessiner Schule». Ab 1971 war sie mit einem eigenen Atelier FRR in Riva San Vitale im Kanton Tessin tätig, von 1975 bis 1985 in Rom. Ab 1975 übernahm sie dort die Verantwortung für das Design der Lega Nazionale Coop. Abitazioni.

Sie arbeitete mit verschiedenen Architekten zusammen und stellte 1996 mit Dolf Schnebli[3] und Tobias Ammann[3] (ab 1991 als Schnebli Ammann Ruchat Architekten und Partner AG in Zürich; ab 1996 Schnebli Ammann Ruchat Menz Architekten AG in Zürich und Agno) den Bürokomplex Suglio für die Grossbank UBS in Manno bei Lugano fertig. Zwischen 1989 und 1998 realisierte sie zusammen mit Renato Salvi[3] Brücken und Tunnelportale für die Jura-Autobahn «Transjurane».

1977 lehrte sie Architekturtheorie an der Universität Reggio Calabria. Sie hatte Gastdozenturen an der ETH Zürich (1978/80), Syracuse University (1980), Cornell University (1980), Universität Florenz (1982), Bouakademie/Amsterdam (1983), Universität La Sapienza und Universität Rom III (1979/2000) inne.[4] Zum 1. Oktober 1985[3] erhielt sie einen Ruf auf den Lehrstuhl für Architektur und Entwerfen an der ETH Zürich; sie war erste ordentliche Professorin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Am 30. September 2002 wurde sie emeritiert. 1999/01 und 2002/03 gehörte sie dem internationalen Gestaltungsbeirat der Stadt Salzburg an.

Ihre Entwürfe waren geprägt durch das Werk Le Corbusiers. Sie war Mitglied des Bund Schweizer Architekten (BSA) (seit 1978), Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein (SIA), Federazione svizzera degli urbanisti (FSU) und der italienischen Architektenkammer OAR.

Bauten

Schriften

Literatur

Einzelnachweise

  1. Flora Ruchat-Roncati – Katalog zur Ausstellung, nextroom.at, abgerufen am 29. Oktober 2012
  2. E’ morta l’architetto ticinese Flora Ruchat-Roncati@1@2Vorlage:Toter Link/www.ticinolive.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Ticino live, 25. Oktober 2012 (italienisch)
  3. a b c d e f Roman Hollenstein: Grosse Tessiner Architektin – Zum Tod von Flora Ruchat-Roncati. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 252. Zürich 29. Oktober 2012, S. 32.
  4. Schindler Lecture #10: Bestand – Übergang (Memento des Originals vom 14. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oegfa.at, ÖGFA – Österreichische Gesellschaft für Architektur, 27. November 2009
  5. Ursula Riederer: Einblick auf ein von vielen getragenes Kulturgut, Tessiner Zeitung, 20. August 2010
  6. Bellinzona, Bagno pubblico, Schweizer Heimatschutz, abgerufen am 29. Oktober 2012