Franco Volpi (* 4. Oktober 1952 in Vicenza; † 14. April 2009 ebenda) war ein italienischer Philosoph und Philosophiehistoriker.

Leben

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Franco Volpi war Professor für Philosophiegeschichte an der Universität Padua. Er hatte Gastprofessuren an den Universitäten Laval, Quebec (1999), Poitiers (1990), Nizza (1993) und Luzern inne.[1]

Sein Forschungsschwerpunkt war die Deutsche Philosophie. Er galt als Experte für die Werke von Arthur Schopenhauer und Martin Heidegger und schätzte den kolumbianischen Autor Nicolás Gómez Dávila, dessen Werke von Volpi in Europa und Lateinamerika bekannt gemacht wurden. Volpi war außerdem Herausgeber philosophischer Handbücher (1988 Lexikon der philosophischen Werke; 1999 Großes Werklexikon der Philosophie) und renommierter Übersetzer deutscher Philosophen, u. a. von Gadamer, Heidegger, Schopenhauer, Carl Schmitt, Ernst Jünger und Rosa Luxemburg. Er war Mitarbeiter der Zeitung „La Repubblica“ und Redaktionsmitglied der wissenschaftlichen Fachzeitschriften Philosophischer Literaturanzeiger, Brentano Studien, Husserl Studien, Les Études philosophiques, Internationale Zeitschrift für Philosophie, Iride, Filosofia politica und Informazione filosofica.

Volpi war – nicht nur wegen seiner reichen Übersetzungstätigkeit – über viele Jahre einer der wichtigsten Vermittler zwischen der deutsch- und der italienischsprachigen Philosophie. So lehrte Volpi mehrere Semester an der Universität Witten/Herdecke, war aktiv in wissenschaftlichen Austauschprogrammen der Alexander von Humboldt-Stiftung und des Deutschen Akademischen Austauschdiensts und wurde häufig zu Einzelvorträgen und auf Tagungen an deutschen und schweizerischen Universitäten eingeladen.

Volpi starb an den Folgen eines Fahrradunfalls.[2]

Publikationen

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Einzelnachweise

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  1. Sergio Givone, Addio a Franco Volpi la filosofia come passione critica, La repubblica, 15 April 2009.
  2. „Italienischer Philosoph Franco Volpi gestorben“ (Memento vom 27. Januar 2011 im Internet Archive), Ruhr Nachrichten, 15. April 2009
Personendaten
NAME Volpi, Franco
KURZBESCHREIBUNG italienischer Philosoph und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 4. Oktober 1952
GEBURTSORT Vicenza
STERBEDATUM 14. April 2009
STERBEORT Vicenza