Franz-Josef Heyen (* 2. Mai 1928 in Blankenheim (Ahr); † 1. September 2012 in Koblenz) war ein deutscher Archivar, Historiker und Philologe mit dem Schwerpunkt Geschichte der Institutionen, Klöster, Kirchen und Personen auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz.

Leben und Wirken

Nach dem Abitur am Kaiser-Wilhelm-Gymnasium (heute: Max-Planck-Gymnasium) in Trier studierte Heyen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, in Tübingen, Göttingen und in Zürich Theologie, Deutsch und Geschichte. Nach seiner Promotion über den Fiskus Boppard bei Ludwig Petry absolvierte er in Marburg die Ausbildung zum Archivar.[1] Seit 1956 war er Mitarbeiter und später Beirat der Germania Sacra, seit 1975 Vorstandsmitglied der Stiftung Arenberg.[2][3]

Von 1971 bis 1991 war er Direktor des Landeshauptarchivs Koblenz und Leiter der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz.[4] Anschließend leitete er die Organisation und Ausrichtung der 2000-Jahr-Feier der Stadt Koblenz im Jahre 1992. Er war zudem Vorsitzender des Vereins für Geschichte und Kunst des Mittelrheins, Präsident der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte (1971–1989) und Vorstandsmitglied des Arbeitskreises landeskundlicher Vereinigungen.[5] sowie der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde (1972–1991). 1974 gründete er die Kommission des Landtags für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz und war deren erster Geschäftsführer.[6] Er förderte die bildenden Künste als Mäzen und Ausstellungsinitiator.

Als Honorarprofessor lehrte er Historische Hilfswissenschaften an der Universität Trier. Zu seinem 75. Geburtstag wurde ihm 2003 eine umfangreiche Festschrift mit dem Titel Ein Eifler für Rheinland-Pfalz gewidmet. Seit 1987 gehörte er dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem an. Im Jahr 1988 wurde er mit dem Kulturpreis der Stadt Koblenz geehrt. Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes.[7]

Grabstätte von Franz Josef Heyen und seiner Schwägerin auf dem Koblenzer Hauptfriedhof

Schriften (Auswahl)

Monographien

Herausgeberschaften

Literatur

Einzelnachweise

  1. Trierer Historiker Franz-Josef Heyen gestorben. In: Trierischer Volksfreund. 6. September 2012, abgerufen am 17. Januar 2023.
  2. Pirmin Spieß: Wer ist Franz-Josef Heyen? In: Ein Eifler für Rheinland-Pfalz. Festschrift für Franz-Josef Heyen zum 75. Geburtstag am 2. Mai 2003 (= Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte. Band 105). Band 1. Hrsg. von Johannes Mötsch. Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, Mainz/Trier 2003, S. XXIII–LIII.
  3. Goldmedaillen die verliehen wurden. In: arenbergfoundation.eu. Arenberg Stiftung, 2. Juni 2019, abgerufen am 17. Januar 2023 (Goldmedaille der Arenberg-Stiftung): „wissenschaftlicher Berater der Arenberg-Stiftung, Essen“.
  4. Marlene Nikolay-Panter: Politik und Gesellschaft in Briefen rheinischer Amerika-Auswanderer. In: Ein Eifler für Rheinland-Pfalz. Festschrift für Franz-Josef Heyen zum 75. Geburtstag am 2. Mai 2003 (= Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte. Band 105). Band 1. Hrsg. von Johannes Mötsch. Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, Mainz/Trier 2003, ISBN 3-929135-39-6, S. 571–584.
  5. Nachruf! Prof. Dr. Franz-Josef Heyen. (Memento vom 12. September 2012 im Internet Archive) Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz/Landeshauptarchiv Koblenz.
  6. „Rheinland-Pfälzer durch und durch!“ Landtagspräsident Mertes würdigt verstorbenen Landeshistoriker Prof. Dr. Heyen. Landtag Rheinland-Pfalz, abgerufen am 30. April 2016.
  7. Pirmin Spieß: Wer ist Franz-Josef Heyen? In: Ein Eifler für Rheinland-Pfalz. Festschrift für Franz-Josef Heyen zum 75. Geburtstag am 2. Mai 2003 (= Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte. Band 105). Band 1. Hrsg. von Johannes Mötsch. Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, Mainz/Trier 2003, ISBN 3-929135-39-6, S. XXIV.