Wappen derer von Freyberg

Freyberg ist der Name eines alten, edelfreien, schwäbischen Adelsgeschlechts, das zuerst im Südwesten Deutschlands in Erscheinung tritt.

Geschichte

Ursprung und Stammsitz

Das adelige Geschlecht derer von Freyberg hat angeblich seinen Ursprung in Rom. Ein Curius sei wegen seines christlichen Glaubens von dort nach Graubünden geflüchtet – offensichtlich eine Übernahme aus Thomas Lirers Chronik – und habe hier die Burg Librimons (Freiberg) erbaut. Von dort sei dann die Familie in der Mitte des 11. Jahrhunderts nach Schwaben verdrängt worden. Diese Erzählung übernimmt auch 1884 Max von Freyberg (* 1825) in seiner Genealogischen Geschichte der Freiherren von Freyberg, er überlässt aber das Urteil über die Glaubwürdigkeit dem Leser.

Als Stammsitz wird ein Burgstall im Weiler Freyberg in der ehemaligen Herrschaft Hürbel im Landkreis Biberach in Oberschwaben angesehen, die Burg Freyberg. Heute ist es ein mit Bäumen bewachsener Hügel.

Nobilitierungen

Ansicht von Schloss Justingen, 18. Jh.

Das Geschlecht gehörte der schwäbischen Reichsritterschaft an. Außerdem gehörte es, ohne formell in den Reichsgrafenstand erhoben zu sein, seit 1666 nach Erwerb der reichsunmittelbaren Grafschaft Justingen der schwäbischen Grafenbank des Reichstages an[1]. Ferner waren sie Erbkämmerer des Hochstifts Augsburg und der Fürstpropstei Ellwangen seit 1671.[1]

Stammlinie

Max von Freyberg behandelt in seiner Chronik folgende Linien:

Burg Eisenberg (Bayern), Stammsitz der Linie Freyberg-Eisenberg

Urkundlich tauchen Mitglieder des Geschlechtes erst ab dem 13. Jahrhundert auf. Die ältesten Nennungen datieren in das Jahr 1237:

Bis etwa 1280 erscheint dann in den Urkunden fast ausschließlich nur ein Heinrich von Freyberg, den man wohl den Freybergern in (Alt-)Steußlingen zurechnen muss. 1343 verkauft Ullrich Fraß von Wolfsberg die Herrschaft Angelberg (bei Tussenhausen) an Friedrich und Heinrich von Freyberg-Altensteußlingen, 1368 wird die Burg Angelberg von der Stadt Augsburg wegen Zollrechten am Lech zerstört und 1433 verkauft Hans von Freyberg die Herrschaft Angelberg für 6400 rheinische Gulden an seinen Schwager Wilhelm d. Ä. von Riedheim.[4]

Zweige der Hauptlinie Freyberg-Eisenberg bestehen bis heute.[1]

Wichtige Namensträger

Manche Familienmitglieder brachten es in der Zeit bis 1800 zu angesehenen Ämtern.

Siehe auch: Freyberg-Eisenberg

Wappen

Stammwappen derer von Freyberg

Blasonierung: Das Stammwappen zeigt den Schild von Silber und Blau geteilt, in Blau drei (2:1) goldene Kugeln; auf dem Helm mit blau-silbernen Decken fünf silberne Straußenfedern.

Gemeindewappen mit Bezug zum Geschlecht derer von Freyberg

Die Wappen mehrerer Städte und Gemeinden erinnern noch heute an das Geschlecht. Ludwig von Freyberg-Steußlingen erwarb 1534 die Besitzrechte am Schloss Beihingen am Neckar samt dem dazugehörenden Anteil von 3/5 des Dorfes. Bei der Vereinigung der Dörfer Beihingen, Geisingen und Heutingsheim im Jahre 1972 wurde der Familienname zum Namen der neu entstandenen Gemeinde Freiberg am Neckar. Das Familienwappen mit den drei goldenen Kugeln wurde als Stadtwappen übernommen.

Besitzungen

Siehe auch

Quellenlage

Für seine Arbeit beruft sich Max von Freyberg auf die familiengeschichtlichen Forschungen seines Vaters, des Staatsbeamten und Historikers Max Procop von Freyberg-Eisenberg zu Jetzendorf (1789–1851).[6] Dieser hat besonders für den Zeitraum vor 1600 oft auf ältere Familienchroniken zurückgegriffen, nach eigenen Angaben vor allem auf die „Deductio vnd gründtliche Beschreibung deß von den Römern endtsprossenen vnd herkhommen vhralten rittermässigen Thurnier Adel deren von Freyberg...“. Als Verfasser dieses Werkes wird dort ein Helfried von Freyberg († 1632) der Löwenfelser Linie angeführt. Solche Quellen wie auch andere genealogische Druckschriften der damaligen Zeit geben für die wissenschaftliche Arbeit oft wertvolle familiengeschichtliche Hinweise, doch ist für den Zeitraum vor 1600 Vorsicht geboten.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band III, Seite 371, C.A. Starke-Verlag, 1975
  2. Wirtembergisches Urkundenbuch. Band III, Nr. 898. Stuttgart 1871, S. 401 (Digitalisat, Onlineausgabe)
  3. Wirtembergisches Urkundenbuch. Band VIII, Nr. 2663. Stuttgart 1903, S. 15–18 (Digitalisat, Onlineausgabe)
  4. Ortschronik Tussenhausen
  5. siehe Liste der Eichstätter Domherren
  6. Karl Theodor von HeigelFreyberg-Eisenberg, Max Procop v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 365–367.