Die Galerie Thaddaeus Ropac ist eine auf internationale zeitgenössische Kunst spezialisierte, von Thaddaeus Ropac geleitete Galerie mit Niederlassungen in Salzburg, Paris, Paris Pantin und London.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1983 repräsentiert die Galerie Thaddaeus Ropac heute etwa 60 Künstler und Künstlerinnen und renommierte Nachlässe. Mit einem Team von 100 Mitarbeitern (Stand 2020) und durchschnittlich 40 Einzel- und Gruppenausstellungen pro Jahr in den eigenen Räumlichkeiten in Salzburg, Paris Marais, Paris Pantin und London präsentiert die Galerie einige der einflussreichsten Künstler unserer Zeit.
Der 1960 in Klagenfurt geborene Thaddaeus Ropac begann seine Laufbahn als Galerist 1981[1] mit einer ersten kleinen Galerie in Lienz,[2] die er dort bis Anfang 1985 unter dem Namen Thaddäus J. Ropac - Galerie Rotha, dann als Thaddäus J. Ropac - Forum für Avantgardekunst betrieb. 1983 kam, zunächst parallel zu Lienz, der Standort Salzburg in der Kaigasse 40 hinzu, der von Anfang an als Galerie Thaddäus Ropac, Salzburg betrieben wurde, bis sie 1989 in die historischen Villa Kast zog,[3] einem historischen Gebäude am Mirabellplatz 2 in der Salzburger Altstadt, wo sie sich noch heute (Stand 2020) befindet. Im März 2010 wurde die Galerie um die Galerie Thaddaeus Ropac - Halle, ein mehr als 2.500 m² großer Ausstellungsraum in einem Industriegebäude unweit der Salzburger Innenstadt, erweitert, der zur Festspielzeit für Ausstellungen geöffnet wird.[4]
Im Jahr 1990 eröffnete Thaddaeus Ropac seine erste Pariser Galerie im Marais-Viertel. Sie erstreckt sich dort über vier Stockwerke und eine 1.000 m² große Ausstellungsfläche. Sie umfasst auch eine umfangreiche permanente Sammlung von Zeichnungen, die neben den wechselnden Ausstellungen von Künstlern zu sehen sind.
Im Oktober 2012 wurden in Pantin, im Nordosten von Paris, eine ehemalige Kesselfabrik aus dem frühen 20. Jahrhundert und mehrere anschließende Gebäude in ein Kunst- und Ausstellungsensemble von etwa 5.000 m² Fläche verwandelt, das eine Präsentation monumentaler Kunstwerke ermöglicht. Durch diesen nahe an der neuen Philharmonie de Paris gelegenen Standort ergeben sich für die Galerie neue Kooperationen mit benachbarten kulturellen Institutionen.[5][6]
Im Frühjahr 2017 wurde eine neue Galerie im Ely House in London, Mayfair, eröffnet. Die deutsche Architektin Annabelle Selldorf hat das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1772 renoviert. Mit über 1.500 m² auf fünf Etagen stehen vier individuelle Ausstellungsräume zur Verfügung.[7] Die Umgestaltung der ehemaligen Residenz des Bischofs von Ely aus dem Jahre 1772 wurde von der deutschen Architektin Annabelle Selldorf realisiert.[8]
Die Galerie Thaddaeus Ropac vertritt und präsentiert ihre Künstler weltweit bei zahlreichen großen Kunstmessen, wie der Art Basel an deren derzeitigen Standorten in Basel, Miami Beach, und Hongkong oder der Armory Show – The International Fair of New Art in New York, der Frieze Art Fair in London, sowie der Pariser Foire internationale d’art contemporain. Die Galerie ist im Kunsthandel sowohl im primären Kunstmarkt (Direktverkauf von Künstlern über Galerien) als auch im sekundären Kunstmarkt (Weiterverkauf von Privatkunden, Auktionen) aktiv.[9] Darüber hinaus erfüllt die Galerie als Berater bei Sammlungsankäufen für Museen und öffentliche Institutionen, sowie für Unternehmens- und Privatsammlungen, eine kuratorische Funktion.[10]
Yan Pei-Ming; Alex Katz; Robert Longo; Tom Sachs; Tony Cragg; Gilbert & George; Antony Gormley; Richard Deacon; Sylvie Fleury; Not Vital; Georg Baselitz; Stephan Balkenhol; Anselm Kiefer; Imi Knoebel; Wolfgang Laib; Erwin Wurm; Gerwald Rockenschaub; Arnulf Rainer u. a.
Darüber hinaus repräsentiert die Galerie Thaddaeus Ropac Nachlässe, etwa von Robert Rauschenberg, Robert Mapplethorpe, Andy Warhol, Joseph Beuys, Elaine Sturtevant, Jean-Michel Basquiat, Harun Farocki und andere.
Die Galerie zählt mit dem Inhaber Thaddaeus Ropac zu den 100 bedeutendsten Einrichtungen/ Personen der globalen und internationalen Kunstwelt, wie sie das britische Magazin ArtReview seit 2002 in einem Ranking erfasst. Ropac wird dort 2015 als One of Europe's foremost blue-chip gallerists beschrieben. Er ist der einzige Österreicher, den die ArtReview seit 2002 kontinuierlich als jemand von globalem Impact (2015 als Nr. 84, vorher bis max. Nr. 66) eingereiht hat.[11]
Die Galerie hat ihr eigenes Verlagshaus, welches Bücher und Kataloge mit Beiträgen von bekannten Kunsthistorikern, Kuratoren und Schriftstellern wie etwa Norman Rosenthal oder Orhan Pamuk, begleitend zu den Ausstellungen publiziert.[12]
Texte von Persönlichkeiten, wie des britischen Kunsthistorikers und Kurators Norman Rosenthal, des türkischen Literatur-Nobelpreisträgers Orhan Pamuk, oder des deutschen Literaten und Filmemachers Alexander Kluge sind in den Katalogen der Galerie enthalten: