Gascade Gastransport GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2012[1] |
Sitz | Kassel, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 477 (2020)[2] |
Umsatz | 400 Mio. Euro (2014)[3] |
Branche | Gasnetzbetreiber |
Website | www.gascade.de |
Die Gascade Gastransport GmbH (Eigenschreibweise: GASCADE, bis Februar 2012 Wingas Transport GmbH) mit Sitz in Kassel ist ein Fernleitungsnetzbetreiber.
Die Gascade Gastransport GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Wiga Transport Beteiligungs-GmbH & Co. KG. Die Wiga ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Wintershall Dea und der Securing Energy for Europe (SEFE).[4] Wintershall Dea will ihren Anteil an SEFE bis zum Sommer 2024 abgestoßen haben.[5] Bis Sommer 2014 war Gascade ein Schwesterunternehmen des Gashandelskonzerns Wingas.[6]
Das Unternehmen wurde 2010 im Zuge der Umsetzung des Dritten Liberalisierungspaketes der EU und des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) gegründet. Gascade firmierte bis Ende Februar 2012 unter dem Namen Wingas Transport. Die Namensänderung in Gascade erfolgte zur Erfüllung der verschärften gesetzlichen Entflechtungsauflagen und besiegelte die Umwandlung zum so genannten „unabhängigen Transportnetzbetreiber“ (Independent Transmission Operator (ITO)) gemäß §10 EnWG mit diskriminierungsfreiem Netzzugang für alle Marktteilnehmer. Die Gascade ist damit per Gesetz zur Einhaltung der entsprechenden Entflechtungs- und Unabhängigkeitsvorgaben in Bezug auf ihre Anteilseigner verpflichtet. Die Unabhängigkeit der Gascade wurde im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens gemäß §4a EnWG geprüft und die Zertifizierung durch die Bundesnetzagentur unter Einbeziehung der Europäischen Kommission im Jahr 2013 erteilt. Gascade ist Genossenschaftsmitglied der BIL eG sowie Teilnehmer am BIL-Portal und bildet Leitungsauskünfte über das durch die Genossenschaft betriebene Bundesweite Informationssystem für Leitungsrecherche (BIL) ab.
Gascade agiert im 2021 gegründeten Marktgebiet Trading Hub Europe und ist Gesellschafter.[7] Gegen Gascade verhängte die Bundesnetzagentur im Sommer 2024 ein Bußgeld, da sie nach IT-Problemen fehlerhafte Werte veröffentlichten, die auf eine Inbetriebnahme von Nord Stream 2 hindeuteten.[8]
Gascade betreibt in Deutschland ein Fernleitungsnetz mit einer Länge von mehr als 3700 Kilometern[9], zu dem unter anderem die Pipelines MIDAL (Mitte-Deutschland-Gasanbindungs-Leitung), RHG (Rehden-Hamburg-Gasleitung), WEDAL (Westdeutschland-Anbindungsleitung), JAGAL (Jamal-Gas-Anbindungsleitung), STEGAL (Sachsen-Thüringen-Erdgasleitung), ERM (Erdgasleitung Rhein-Main), EUGAL (Europäische Gasanbindungsleitung von der deutschen Ostseeküste bis Tschechien), und Opal[9] (Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung) zählen.