Wappen von Gelsenkirchen
Wappen von Gelsenkirchen
Hassel
Stadtteil von Gelsenkirchen
Lage von Hassel im Norden Gelsenkirchens
Lage von Hassel im Norden Gelsenkirchens
Koordinaten 51° 36′ 11″ N, 7° 2′ 59″ OKoordinaten: 51° 36′ 11″ N, 7° 2′ 59″ O
Höhe 44 m ü. NN
Fläche 7,556 km²
Einwohner 15.291 (1. Jan. 2023)
Bevölkerungsdichte 2024 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1928
Postleitzahl 45896
Vorwahl 0209
Gliederung
Stadtbezirk Nord
Stadtteile

Buer, Hassel, Scholven

Politik
Bezirksbürgermeister Schneider, Dominic (SPD)
Verkehrsanbindung
Autobahn A52
Bundesstraße B224
S-Bahn S 9
Quelle: Statistikamt Gelsenkirchen, Stadt Gelsenkirchen

Hassel ist ein nördlicher Stadtteil der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen und hat 15.291 Einwohner (Stand 1. Januar 2023).[1]

Geographie

Hassel liegt im Norden Gelsenkirchens und wird im Norden von der Stadt Marl (Stadtteil Polsum), im Osten von der Stadt Herten (Stadtteile Westerholt und Bertlich), beide im Kreis Recklinghausen, begrenzt. Im Süden und Westen grenzt Hassel an die Gelsenkirchener Stadtteile Buer und Scholven. Zusammen mit diesen beiden Stadtteilen bildet Hassel den Stadtbezirk Gelsenkirchen-Nord; sie nehmen nicht nur den äußersten Norden Gelsenkirchens ein, sondern auch den Norden der ehemaligen Stadt Buer, die erst im Jahre 1928 mit dem eigentlichen Gelsenkirchen vereint wurde.

Die innerstädtische Grenze wird im Süden von der Straße Nordring und nach Westen hin von der Autobahn A52 und die alte Bundesstraße B224 gebildet. Durch die Aus- und Auffahrt 44 der Autobahn A52 hat Hassel direkten Zugang zum deutschen Autobahnnetz.

Geschichte

Im 13. Jahrhundert war Hassel eine von zwölf Bauerschaften rund um das Dorf und Freiheit Buer.

In Hassel, an der Stadtgrenze zu Marl, Kreis Recklinghausen, in der Nähe des Marler Stadtteils Polsum, wurde im 14. Jahrhundert die Niederungsburg Haus Lüttinghof erbaut. Die Wasserburg ist das älteste Baudenkmal der Stadt Gelsenkirchen.

Erst mit der zunehmenden Industrialisierung am Ende des 19. Jahrhunderts nahm die Einwohnerzahl Hassels deutlich zu. Der wesentliche Anschub dafür war das Abteufen der Doppelschachtanlage der Zeche Bergmannsglück im Südosten des Stadtteils ab 1903. 1905 wurde die Zeche Bergmannsglück in Betrieb genommen. Von da an wuchs Hassel stetig weiter. Für die Bergleute und ihre Familien wurden im Laufe der folgenden Jahre und Jahrzehnte mehrere Zechenkolonien gebaut.

Auf einer Fläche von mehr als 30 Hektar entstand zwischen 2016 und 2020 der „Glückaufpark Hassel – Park des Wandels“. Dieser Name wurde von einer Jury aus 90 Vorschlägen von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Gelsenkirchen ausgewählt.[5]

Bevölkerung

Zum 1. Januar 2023 lebten 15.291 Einwohner in Hassel.[1]

Bürgerliches Engagement

Persönlichkeiten aus Hassel

Denkmäler Hassel

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Gelsenkirchen

Denkmalliste A – Baudenkmäler

Denkmalliste B – Bodendenkmäler

Naturdenkmale in Hassel

Höhe: etwa 3 m
Stammumfang: circa 125 cm, Standort: Schrebergartenanlage Wilhelmsruh, Lüttinghofstraße 1

Bis 2017 gab es noch ein zweites Naturdenkmal in Hassel, und zwar eine Rotbuche (Fagus sylvatica), nördlich der Valentinstraße, westlich des Teiches vom Hasseler Bach in einem Wald; Stammumfang circa 360 cm. Leider wurde das Exemplar gefällt.

Schulen

Religion

Evangelische Kirchengemeinden

Die Markuskirche wurde 1953/1954 mit 250 Sitzplätzen erbaut. Die Einweihung fand 1955 statt. Zwischen 1953 und 1955 entstand das „Gemeindezentrum Markuskirche“ an der Biele. Pastor Friese war der erste Seelsorger der Gemeinde.

Über dem Eingangsbereich der Markuskirche befindet sich ein großes Fenster mit roten fünfeckigen Scheiben. Sie stellen die Feuerzungen bei der Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Menschen am Pfingstfest dar. An der rechten Altarseite ist in einem weiteren großen Glasfenster der Evangelist Markus dargestellt.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1961 wurde die bisherige „Evangelische Kirchengemeinde Hassel“ in zwei selbständige Gemeinden aufgeteilt. Seitdem gibt es in Hassel die „Evangelische Lukas-Kirchengemeinde“ und die „Evangelische Markusgemeinde“.

Die evangelische Lukas-Kirchengemeinde errichtete 1961 ein erstes Gemeindezentrum mit einem Kindergarten, mit dem „Dietrich-Bonhoeffer-Haus“, das erste „Haus der offenen Tür“ für Kinder und Jugendliche in NRW, mit einer Schule, der Hauptschule am Eppmannsweg, mit Versammlungsräumen für Gruppen, mit einer Bücherei und mit der Lukas-Kirche als spiritueller Mitte und damals größtem Versammlungsraum im Stadtteil.

Von den vier evangelischen Kirchengemeinden (Buer, Hassel-Markus, Hassel-Lukas, Scholven) fusionierten drei im Jahr 2007 zur Trinitatis Kirchengemeinde. Die Lukas-Kirchengemeinde blieb aufgrund eigener Vorstellungen und Konzepte autark und vollzog nach der Gründung der Bürgerstiftung „Leben in Hassel“ (2011) eine Entwicklung vom evangelischen Gemeindezentrum zum neuen Stadtteil- und Begegnungszentrum im nördlichen Hassel rund um die Ansiedelungen des Eppmannsweges. Bis 2018 wurden das Gemeindezentrum und die Kirche umgebaut.[9]

Am 2. November 2014 wurde die evangelische Markuskirche entwidmet und das Kirchengebäude einer neuen Nutzung zugeführt. Sie wurde bis 2017 zu Wohnungen umgebaut. Das unter Denkmalschutz stehende sogenannte Markusfenster blieb erhalten. Es erhält durch seine indirekte Beleuchtung einen einzigartigen Eindruck von außen.

Katholische Kirchengemeinden

Die katholische Kirche St. Michael an der Valentinstraße in Gelsenkirchen-Hassel war eine Tochtergründung der buerschen Muttergemeinde St. Urbanus. Sie wurde von 1915 bis 1917 gebaut, nachdem die Bewohnerzahl in Hassel infolge des Abteufens der Schächte der beiden staatlichen Zechen Bergmannsglück und Westerholt in den Jahren 1903 bzw. 1907 auf fast 10.000 Einwohner gestiegen war.

Die römisch-katholischen Pfarrgemeinden wurden im Jahr 2007 neu strukturiert. Mit der Gründung der Großpfarrei St. Urbanus wurden die ehemals selbständigen Pfarreien St. Michael, St. Theresia und St. Pius aufgelöst.

Islamische Gemeinde

Neben christlichen Kirchen steht in Hassel auch die im Jahr 1994 eröffnete El-Aksa-Moschee (Mescid-i Aksa Camii). Sie hat ein etwa 20 Meter hohes Minarett, von dem zum Freitagsgebet gerufen wird.

Sport

Fußball:

Größter und ältester Sportverein im Stadtteil ist der 1919 gegründete SC Hassel, in dem nicht nur Fußball gespielt, sondern auch Breiten- und Behindertensport betrieben wird. Mit Ende der Spielsaison 2015/2016 stieg die 1. Mannschaft des SC Hassel nach zehn Jahren in der Westfalenliga wieder in die Oberliga Westfalen Nord auf. Er ist damit der höchstplatzierte Fußballclub Gelsenkirchens in der Amateurliga. Das Stadion des SC Hassel liegt an der Lüttinghofstraße 3 in 45896 Gelsenkirchen-Hassel. Hier liegt auch die vereinseigene Tennisanlage.

Der zweite Traditionsverein in Hassel ist die DJK Arminia Hassel 1924 e. V. mit einer Fußball- und einer Breitensportabteilung. Das Stadion der DJK befindet sich an der Valentinstraße 74 in 45896 Gelsenkirchen.

Ein weiterer Fußballverein ist der YEG Hassel 1993 e.V. (Yunus Emre Genclik), der noch über keine eigene Sportanlage verfügt und das Stadion des SC Hassel mitnutzt.[11]

Billard:

Der Billard Club BC Grün-Weiß Hassel 57 e.V. wurde 1957 gründet.[12]

Schach:

Die Königsspringer – Die Schachabteilung des SC Hassel wurde 1953 gegründet. Die Königsspringer Hassel gehören zum Schachbezirk Emscher-Lippe, SV Ruhrgebiet e. V., Schachbund Nordrhein-Westfalen e. V., Deutschen Schachbund e.V.[13][14]

Öffentlicher Personennahverkehr

Im öffentlichen Personennahverkehr Hassels verkehren die Buslinien 211, 212, 222, 241, 243, 244, 248 und der Nachtexpress NE9 der Vestischen Straßenbahnen GmbH (Vestische) sowie die Schnellbuslinie SB 28 der Busverkehr Rheinland GmbH (BVR).

Linie Verlauf Takt (Mo–Fr) Betreiber
SB28 Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  – Gelsenkirchen-Hassel – Oberscholven – Ulfkotte – Feldmark – Dorsten Willy-Brandt-Ring – Dorsten ZOB Regionalverkehr
Weiterfahrt in Dorsten ZOB als Linie SB18 nach Schermbeck
30 min DB Rheinlandbus
211 Herten Mitte – Westerholt – Westerholt Bf (– Herten-Bertlich(zeitweise) – Gelsenkirchen-Hassel – Gelsenkirchen-Buer Rathaus 30 min Vestische
212 Herten Mitte – Westerholt – Westerholt Bf – Herten-Bertlich – GE-Hassel Bf  – Gelsenkirchen-Hassel – Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  – Gelsenkirchen-Buer Rathaus 30 min Vestische
222 Marl-Sinsen – Sinsen Bf Regionalverkehr – Lenkerbeck – Hüls – Drewer – Marl Mitte  – Alt-Marl – Polsum Ehrenmal – Gelsenkirchen-Hassel – Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  – Gelsenkirchen-Buer Rathaus 30 min Vestische
TB241 Taxibus:
Marl-Polsum Kirchstr – Gelsenkirchen-Hassel – GE-Hassel Bf  – Herten-Bertlich – Herten-Westerholt – Gelsenkirchen-Resse Hedwigstr.
Samstag nachmittags sowie sonn- und feiertags nur Polsum–GE-Hassel Bf
60 min Vestische
243 Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  – Gelsenkirchen-Hassel / (GE-Hassel Friedhof  – GE-Hassel Bf (zeitweise) – Herten-Bertlich – Westerholt – Langenbochum Bergwerk Schlägel und Eisen – Paschenberg – Herten Mitte 60 min Vestische
244 Gelsenkirchen-Hassel Friedhof – Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  – Buer Rathaus – Gelsenkirchen-Resse Cäcilienhof 30 min Vestische
TB248 Taxibus:
Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Raffinerie Scholven – Gelsenkirchen-Hassel Eppmannsweg
60 min Vestische
NE9 Gelsenkirchen-Buer Rathaus – Gelsenkirchen-Buer Nord Bf  – Gelsenkirchen-Hassel – GE-Hassel Bf  – Herten-Bertlich – Westerholt – Langenbochum – Scherlebeck – Disteln – Herten Mitte
NachtExpress: In den Nächten von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag und vor Feiertagen
60 min Vestische

Zusätzlich verkehrt eine S-Bahn der S-Bahn Rhein-Ruhr (S9) am nördlichen Stadtrand von Hassel.[15]

Linie Verlauf Takt
S 9 Haltern am See – Marl-Hamm – Marl Mitte – GE-Hassel – GE-Buer Nord – Gladbeck West – Bottrop-Boy – Bottrop Hbf – E-Dellwig Ost – E-Gerschede – E-Borbeck – E-Borbeck Süd – Essen West – Essen Hbf Stadtbahn – E-Steele – E-Überruhr – E-Holthausen – E-Kupferdreh – Velbert-Nierenhof – Velbert-Langenberg – Velbert-Neviges – Velbert-Rosenhügel – Wülfrath-Aprath – W-Vohwinkel – W-Sonnborn – W-Zoologischer Garten – W-Steinbeck – Wuppertal Hbf 
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e Gesamtbevölkerung nach deutscher Staatsangehörigkeit und Alter auf Ebene der Stadtteile (vierteljährlich) | Offene Daten Gelsenkirchen. Abgerufen am 17. Februar 2023.
  2. Kokerei Hassel. Abgerufen am 27. März 2022.
  3. Kokerei Hassel Gelsenkirchen. Abgerufen am 27. März 2022.
  4. Kokerei Hassel. Abgerufen am 27. März 2022.
  5. Glückaufpark Hassel – Park des Wandels. Abgerufen am 27. März 2022.
  6. Stadtchronik Gelsenkirchen, Seite 113, Absatz 2. Abgerufen am 17. Februar 2023.
  7. Chronik der Stadt Gelsenkirchen 2011, Seite 71, Absatz 3. In: gelsenkirchen.de. Stadt Gelsenkirchen, abgerufen am 27. März 2022.
  8. Wie ein Gelsenkirchener bei "Babylon Berlin" landete, auf waz.de
  9. Projekt Zukunft – Kirchen – Räume: Lukaskirche / „Stadtteilzentrum Hassel-Bonni“, abgerufen am 17. Februar 2023.
  10. Gelsenkirchener Geschichten: St. Pius in Hassel, abgerufen am 17. Februar 2023.
  11. YEG Hassel: Trotz Landesliga – Training nur auf Asche. RevierSport, 5. September 2013, abgerufen am 16. Februar 2015.
  12. 50 Jahre BC GW Hassel. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  13. www.koenigsspringer.de. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  14. SC Buer-Hassel 1919 e. V. In: Schachvereine. Abgerufen am 25. Juni 2022.
  15. Gelsenkirchen-Hassel auf bahnhof.de