Gilbert Amy (* 29. August 1936 in Paris) ist ein französischer Komponist und Dirigent.

Biografie

Amy studierte seit 1954 am Conservatoire de Paris, wo er Schüler von Simone Plé-Caussade, Henriette Puig-Roget, Darius Milhaud und Olivier Messiaen war und Klavier bei Yvonne Loriod studierte. 1957 lernte er Pierre Boulez kennen, der ihn mit der Komposition eines Stückes für das Orchestre du Domaine Musical beauftragte. Die Mouvements wurden von dem auf zeitgenössische Musik spezialisierten Ensemble 1958 in Darmstadt uraufgeführt.

Von 1958 bis 1961 war Amy Schüler von Karlheinz Stockhausen bei den Darmstädter Ferienkursen. Im folgenden Jahr begann mit einem Engagement beim Pariser Theater Odéon seine Karriere als Dirigent. 1967 folgte er Pierre Boulez als Leiter der Konzertreihe Domaine Musical nach, die er bis zu deren Ende im Jahr 1973 leitete. Daneben dirigierte er die großen französischen Sinfonieorchester und auch das BBC Symphony Orchestra, das Rundfunkorchester Hamburg, das Chicago Symphony Orchestra und das Orchestre de la Suisse Romande.

1976 gründete Amy das Nouvel orchestre philharmonique de Radio-France, das er bis 1981 leitete. Seit 1982 unterrichtete er Musikanalyse an der Yale University, und von 1984 bis 2000 war er Direktor des Conservatoire national supérieur de musique in Lyon. 1999 wurde seine Oper Le Premier Cercle an der Opéra National de Lyon uraufgeführt.

Als Komponist wurde er u. a. mit dem Grand Prix National de la Musique (1979), dem Grand Prix de SACEM (1983), dem Grand Prix Musical de la Ville de Paris (1986), dem Prix du Disque de l’Académie Charles-Cros und dem Prix de la Critique Musicale ausgezeichnet. Seit 2013 ist Amy als Nachfolger von Serge Nigg Mitglied der Académie des Beaux-Arts. 2003 wurde er zum assoziierten Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien gewählt.[1]

Werke

Einzelnachweise

  1. Mitglieder: Gilbert Amy. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 9. August 2023 (französisch).