Fernsehserie
Titel Gilligans Insel
Originaltitel Gilligan’s Island
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Genre Sitcom
Erscheinungsjahre 1964–1967
Länge 25 Minuten
Episoden 98 in 3 Staffeln
Idee Sherwood Schwartz
Musik The Ballad of Gilligan’s Island (geschrieben von George Wyle und Sherwood Schwartz, gespielt und gesungen von The Wellingtons)
Erstausstrahlung 26. Sep. 1964 auf CBS
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
Juli 1966 auf Deutsches Fernsehen
Besetzung
Bob Denver
Gilligan
Alan Hale Jr.
Skipper Jonas Grumby
Russell Johnson
Professor Roy Hinkley, Jr.
Jim Backus
Thurston Howell III
Natalie Schafer
Eunice „Lovey“ Wentworth Howell
Tina Louise
Ginger Grant
Dawn Wells
Mary Ann Summers

Gilligans Insel (Originaltitel Gilligan’s Island) ist eine amerikanische Sitcom, die von 1964 bis 1967 auf dem Fernsehsender CBS erstausgestrahlt wurde. Sie schildert die Abenteuer sieben schiffbrüchiger Amerikaner, die auf einer Südseeinsel gestrandet sind, und ist so dem Genre der Robinsonade zuzuordnen.

Die 36 Folgen der ersten Staffel wurden noch in Schwarzweiß gedreht, die übrigen 62 in Farbe.

Handlung

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Vor der erzählten Zeit der ersten Episode war die S.S. Minnow, ein Ausflugsboot aus Honolulu, bei einer auf drei Stunden angelegten Vergnügungsfahrt in einen tropischen Sturm geraten. Das Boot strandet mit zwei Besatzungsmitgliedern (Skipper Jonas Grumby und sein Maat Willy Gilligan) und fünf Passagieren auf einer unbewohnten Tropeninsel, und die darauf folgenden Episoden behandeln das Leben der Schiffbrüchigen auf ihrer Insel und ihre vergeblichen Versuche, sie zu verlassen.

Die Vorgeschichte der Serie und ihrer Protagonisten sollte ursprünglich in einer Pilotfolge erzählt werden. Nachdem diese im November 1963 abgedreht war, entschieden sich die Produzenten jedoch, einige Charaktere bedeutend umzuschreiben und auch einige Rollen umzubesetzen. Die Original-Pilotfolge wurde erst 1993 auf dem Sender TNT gesendet. Stattdessen begann nun die erste (daher häufig fälschlich als Pilotfolge bezeichnete) Episode am Strand von Gilligans Insel. Die Gestrandeten kommen zu sich, und ihr Schicksal wird dem Zuschauer in einem Voice-Over als Radiomeldung vermittelt. Solche Radiomeldungen kamen als Handlungselemente in den weiteren Folgen häufig vor – das Funkgerät der S.S. Minnow war bei der Havarie zerstört worden, nicht aber das tragbare Transistorradio, und so sind die Schiffbrüchigen gut über die Außenwelt informiert.

Die Zeichnung der sieben Charaktere entspricht gängigen Rollenklischees nicht nur der amerikanischen Gesellschaft, sondern vor allem ihrer Überzeichnung in Film und Fernsehen. Die fünf Passagiere der S.S. Minnow sind so ein sagenhaft reicher Millionär nebst Gattin, ein genialer Professor, eine Filmdiva und eine „Unschuld vom Lande“. Ihre standardisierten Handlungsmuster machten den Plot der Episoden zwar meist allzu vorhersehbar, trugen aber so maßgeblich zur Popularität der Serie auch bei Kindern bei.

Traumsequenzen

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Traumsequenzen dienten den Machern der Serie häufig dazu, die Genregrenzen der Robinsonade zu überschreiten und andere Genres zu parodieren. Diese Inter- oder auch Hypertextualität lässt die Serie teils recht postmodern anmuten. Meist träumt sich Gilligan in eine mehr oder minder absurde Figur hinein – Traumavatare Gilligans sind etwa

Auch die anderen Charaktere haben gelegentlich Träume. „Lovey“ Howell träumt sich etwa in die Rolle von Aschenbrödel, Gilligan erscheint als die Gute Fee.

Besucher auf der Insel

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Gilligans Insel wurde im Laufe der 98 Episoden recht häufig von verschiedenen Besuchern aufgesucht. Es ist dabei eine der unwahrscheinlicher erscheinenden Prämissen der Serie, dass im Gegensatz zu den sieben Schiffbrüchigen alle Besucher die Insel wieder verlassen können, die Außenwelt aber nicht über den Verbleib der sieben Gestrandeten in Kenntnis setzen. Unter anderen tauchten folgende Figuren auf Gilligans Insel auf:

Die Protagonisten

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Gilligan

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Gilligan ist der erste Maat der S.S. Minnow und der eigentliche Held der Serie. Sein Markenzeichen ist eine weiße Matrosenmütze. Er ist gutmütig und ausgesprochen einfältig. Er war es auch, der den Schiffbruch mit verschuldet hat, denn der Skipper hatte ihn angewiesen, den Anker auszuwerfen, was Gilligan auch tat – allerdings ohne zuvor den Anker am Schiff zu vertäuen. Gilligans Dummheiten vereiteln auch ein ums andere Mal die Versuche der Schiffbrüchigen, die Insel zu verlassen. Dennoch wird ihm vor allem von den Damen auf der Insel viel Zuneigung entgegengebracht.

Gilligans voller Name war lange Gegenstand von Spekulationen. Alan Hale Jr. hat mehrfach angegeben, er habe immer geglaubt, dass Gilligans Nachname „Davis“ laute. In einer Episode der Serie stellt der Professor Gilligan einer hübschen Südseeinsulanerin vor. Als diese etwas verstört lächelt, fügt er dem Vornamen den Nachnamen „Hohople“ hinzu, um die Form zu wahren. Wegen dieser Episode nahmen viele Fans lange an, Gilligans Familienname sei tatsächlich „Hohople“. Im Jahr 2004 wurde der Fall gelöst, als die erste Staffel der Serie auf DVD erschien. In der angefügten Dokumentation (Before the Three Hour Tour) wurde festgestellt, dass Gilligans voller Name Willy Gilligan ist.

Der Skipper

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Der Skipper (Kapitän) der S.S. Minnow heißt Jonas Grumby, doch nach der ersten Staffel wurde er grundsätzlich schlicht mit „Skipper“ angesprochen. Er ist ein verantwortungsvoller und vernünftiger Mann und am ehesten befähigt, die Führung der Schiffbrüchigen zu übernehmen; häufig treiben ihn Gilligans Narreteien jedoch an den Rand eines Wutausbruchs.

Thurston Howell III

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Thurston Howell III ist so außerordentlich reich, dass er auf die auf drei Stunden angelegte Vergnügungsfahrt mehrere Zehntausend Dollar mitgenommen hatte. Auf Gilligans Insel wedelt er daher gerne mit Banknotenbündeln, vergisst dabei aber, dass ihm all sein Geld auf der Insel nichts hilft. Andererseits akzeptieren die anderen Schiffbrüchigen wie selbstverständlich, dass Howell sich weigert, irgendwelche Arbeiten zu verrichten.

Eunice Howell

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Eunice Howell, Kosename „Lovey“, ist die Ehefrau Thurston Howells. Als Millionärsgattin erscheint ihr Verhalten gelegentlich versnobt, doch im Herzen ist sie eine gutmütige und wohlmeinende Person.

Ginger Grant

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Ginger Grant ist ein Hollywood-Sternchen mit entsprechenden Allüren. Schon ihr Name deutet auf ihre Rolle hin, denn er setzt sich aus den Namen von Ginger Rogers und Cary Grant zusammen, zwei Stars der „Goldenen Zeit“ Hollywoods. Sie lässt sich im Gespräch oft über andere (reale) Stars aus, um den Eindruck zu erwecken, sie sei mit ihnen bekannt und befreundet. Ursprünglich hatten die Produzenten der Serie sie als sarkastisch-scharfzüngigen Vamp geplant, doch die Schauspielerin Tina Louise weigerte sich, die Rolle so zu spielen. Man einigte sich schließlich auf einen Charakter, der nach Louises Beschreibung charakterlich zwischen Marilyn Monroe und Lucille Ball lag und deren Styling an Myrna Loy erinnerte.

In mehreren Episoden wird eine mögliche Liebesbeziehung zwischen Ginger und dem Skipper angedeutet oder angebahnt, doch da die moralischen Befindlichkeiten in den 1960er-Jahren, zumal bei einer Familiensendung, noch recht beengend waren, durfte aus dieser Tändelei nie ein Verhältnis werden.

Mary Ann Summers

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Mary Ann Summers ist die stereotypische Unschuld vom Lande, das All-American Girl. Sie ist dem Charakter der Dorothy aus Der Zauberer von Oz nachempfunden und kommt daher ebenso aus Kansas, genauer gesagt aus Winfield, wo sie ganz alleine eine Farm betrieb. So ist es auch sie, die auf der Insel einen Gemüsegarten anlegt und alle Mahlzeiten kocht (meist Fisch oder Kokostorte).

Ginger Grant ist ihr eine Freundin, auch wenn diese sie häufig mit Herablassung behandelt. Da Mary Ann aber ebenso naiv wie gutmütig ist, nimmt sie dies kaum wahr. Sie ist zudem gelegentlich das Objekt wenn nicht der Begierde, so doch der Zuneigung sowohl Gilligans als auch des Professors. Wie aber auch im Fall von Ginger und dem Skipper werden diese Liebeleien nur angedeutet.

Professor Roy Hinkley, Jr.

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Professor Roy Hinkley, Jr. hat nicht weniger als sechs akademische Titel und ist daher vielseitig beschlagen. Sein Spezialgebiet ist die Botanik, aber oft baut er aus den wenigen auf der Insel verfügbaren Materialien technische Apparaturen, die das Leben erleichtern oder zur Flucht verhelfen sollen. Er ist der besonnenste der Gruppe und übernimmt in kritischen Situationen auch gelegentlich ihre Führung.

Wirkungsgeschichte

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Gilligan’s Island wurde von den zeitgenössischen Kritikern einhellig verrissen, erfreute sich aber großen Zuspruchs beim Publikum und erzielte recht hohe und stabile Einschaltquoten. Dennoch wurde die Serie nach drei Staffeln abgesetzt. CBS hatte zuvor die Einstellung der noch erfolgreicheren Serie Rauchende Colts angekündigt, die Entscheidung aber nach massiven Protesten der Zuschauer zurückgenommen, und so musste Gilligan’s Island seinen montagabendlichen Sendeplatz räumen, um für die Fortsetzung des Western-Formats Platz zu schaffen.[1] Die letzte Folge von Gilligan’s Island lief am 4. September 1967, und entgegen allen Erwartungen wurden die Gestrandeten auch in dieser letzten Episode nicht von ihrer Insel gerettet.

Die Serie lief dann in den folgenden Jahren auf verschiedenen Sendern als Wiederholung. Erst in den siebziger Jahren fiel es Bob Denver nach eigener Aussage auf, dass die Serie nicht vom Bildschirm verschwand, und bis in die heutige Zeit ist sie ein beliebtes Füllsel für Programmlücken vor allem im Vormittagsprogramm geblieben. So sind mittlerweile Generationen von Amerikanern mit der Serie großgeworden, und sie stellt wohl einen der bekanntesten populärkulturellen Mythen der USA dar. So ist etwa „Ginger or Mary Ann?“ eine gängige Frage, wenn es darum geht, welchen Frauentyp Männer bevorzugen.

Das Image der Darsteller wurde von der Serie so nachhaltig geprägt, dass sie in späteren Filmprojekten meist nur Rollen spielten, die denen in der Serie entsprachen. Insbesondere Tina Louise, die dem Vernehmen nach die Starallüren ihrer Rolle durchaus teilte, machte dieses Type-Casting für das Scheitern ihrer weiteren Schauspielkarriere verantwortlich. Bob Denver hingegen hatte als einer der beliebtesten Komödianten der USA bis zu seinem Tod ein gutes Auskommen.

Ableger

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1973 produzierte Sherwood Schwartz die Serie Dusty’s Trail, die ähnliche Figuren wie die von Gilligans Insel in einem Planwagen in der Zeit des Wilden Westens vereint. Bob Denver spielte wiederum die Hauptrolle. Nach nur 26 Folgen wurde Dusty’s Trail jedoch abgesetzt.

Von 1974 bis 1977 wurde die erfolgreiche Zeichentrickserie Gilligans Insel (The New Adventures of Gilligan) ausgestrahlt; sie übertrug das Format recht originalgetreu. Bis auf den Part der Ginger Grant und Mary Ann Summers wurden die Charaktere auch von den Schauspielern der alten Serie synchrongesprochen.

Wegen der anhaltenden Popularität der Serie ließ CBS 1978 den Fernsehfilm Rescue from Gilligan’s Island drehen. Er wurde in zwei Teilen am 14. und 21. Oktober des Jahres ausgestrahlt. Mit Ausnahme von Tina Louise nahm die gesamte ursprüngliche Besetzung der Serie teil; der Part der Ginger Grant wurde von Judith Baldwyn gespielt. In dem Film werden die sieben Schiffbrüchigen tatsächlich von der Insel gerettet, und zwar durch eine Scheibe eines sowjetischen Satelliten, die der Professor für sein Barometer verwendet, womit er eine Sturmflut vorhersehen kann, die sie in ihren Hütten auf See bringt. Als Gilligan auf dem Boot einen Fisch dünsten will, macht er Feuer auf der Hütte, vergisst jedoch, dass Holz brennt. Durch den Rauch wird die Küstenwache alarmiert und die sieben können gesehen werden. Bei der Rettung werden die sieben bei von zwei Agenten gesehen (gemeint sind sowjetische Agenten, Iwan und Dimitri, beide sprechen mit russischem Akzent und wenn sie gezeigt werden, erklingt eine Adaption des Liedes der Wolgaschlepper, die Wörter „Russisch“ oder „Sowjetunion“ kommen aber im ganzen Film nicht vor). Sie wollen die Scheibe zurückhaben und verfolgen Gilligan, der sie am Hals trägt. Skipper und Gilligan versuchen später, das Geld für ihr neues Schiff von der Versicherung zu erhalten. Alle Teilnehmer müssen mit ihrer Unterschrift bestätigen, dass der Schiffbruch nicht Skippers Schuld und damit kein Versicherungsbetrug war. Beim Treffen haben die Helden aber festgestellt, dass sie sich nicht mehr in ihr Leben vor dem Schiffbruch gewöhnen können oder wollen. Für ein „Klassentreffen“ treffen sich die sieben zur Weihnachtszeit auf Skippers neuem Boot, der S.S. Minnow 2 – und geraten wieder in einen Sturm und stranden wieder auf derselben Insel. Ursprünglich sollte der Film den Pilotfilm für einen Relaunch der Serie darstellen, doch wurde dieser Plan dann verworfen.

1979 folgte der Fernsehfilm The Castaways of Gilligan’s Island, in dem die sieben erneut gerettet werden. Die Howells eröffnen auf der Insel sodann ein exklusives Ferienresort, die anderen fünf sind als stille Teilhaber vor Ort. Auch dieser Film war als Pilot für eine leicht veränderte Neuauflage der Serie gedacht, bei dem (ähnlich wie bei Love Boat, dem amerikanischen „Traumschiff“) jede Woche andere, von prominenten Darstellern gespielte Gäste auf der Insel logieren sollten, doch wurde auch aus diesem Plan nichts.

Der wohl absurdeste Nachfolger war 1981 der Fernsehfilm The Harlem Globetrotters on Gilligan’s Island. Darin tauchen zwei Bösewichte (Martin Landau und Barbara Bain, die auch in Kobra, übernehmen Sie und Mondbasis Alpha 1 gemeinsam spielten) auf der Insel auf und versuchen eine wertvolle, aber unbekannte Substanz zu finden. Ihr Unterfangen wird letztlich von den Harlem Globetrotters, einer Basketball-Showtruppe, durchkreuzt. Jim Backus hatte zu dieser Zeit bereits mit schweren Gesundheitsproblemen zu kämpfen und trat daher nur kurz am Ende des Films in Erscheinung – diesmal aber mit dem Erben des Familienimperiums, der natürlich den Namen Thurston Howell IV. trägt.

1982 startete mit Gilligan’s Planet ein Ableger zweiter Ordnung. In dieser Zeichentrickserie gelingt es den Protagonisten von The New Adventures of Gilligan ein Raumschiff zu bauen und damit die Insel zu verlassen, doch bei ihrem Rettungsversuch stranden sie auf einem unbekannten Planeten. Auch bei dieser Serie waren die Synchronsprecher mit Ausnahme von Tina Louise die Schauspieler der ursprünglichen Serie.

Laut Sherwood Schwartz sollte 2011 bzw. 2012 ein neuer Gilligan’s-Island-Film entstehen.

Zitate in anderen Sendungen und Serien

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Da Gilligan’s Island ein den meisten Amerikanern gut bekannter Stoff ist, verwundert es nicht, dass die Serie häufig zitiert und parodiert wurde und sich sogar mit anderen fiktionalen Welten vermischte.

Musical

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Es existierte auch ein Musical über die Serie, in dem es um eine Rettung von der Insel geht. Das Stück wurde von Sherwood Schwartz geschrieben zusammen mit seinem Sohn Lloyd, seiner Tochter Hope und deren Ehemann, Laurence Juber, Ex-Wings-Gitarrist, der auch die Musik geschrieben hat. Es wurde in Los Angeles uraufgeführt. Die Rolle von Gilligan spielte Grant Rosen.

Gilligans Insel in der Literatur

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Auch in der Literatur hat Gilligans Insel Spuren hinterlassen. In Thomas Pynchons Roman Die Enden der Parabel gibt es unter anderem den Plan zu einer Sitcom namens „The Komical Kamikazes“, in der die beiden auf einer einsamen Insel stationierten japanischen Kamikaze-Flieger und ihr verrückter Funker ihres selbstmörderischen Einsatzes harren. In Vineland (1989), einem Roman desselben Autors, singt der Protagonist immer dann die Einleitungsmusik der Serie, wenn er Geisteskrankheit vortäuschen will. In David Foster Wallaces Roman The Broom of the System gibt es eine Gilligan-Themenbar.

2003 veröffentlichte Tom Carson eine ausgesprochen postmoderne Version des Stoffes. Sein Erstlingsroman Gilligan’s Wake lehnt sich nicht nur im Titel an James JoyceFinnegans Wake an. Darin sinniert etwa Mary Ann:

„Ja, die Insel ist schön; besonders nachts, wenn die Sterne am Nachthimmel aufgehen. Aber wir sind jetzt seit vierzig Jahren hier… wie auch immer: wir haben es nicht geschafft, diese g***verdammte Insel zu verlassen.“

Und letztlich kommen die Gestrandeten auch auf den Grund, warum sie die Insel nie verlassen dürfen:

„Ginger war die erste, die darauf gekommen ist, dass wir fiktionale Figuren sein müssen.“

Ausstrahlung in Deutschland

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Im Juli 1966 strahlte die ARD im Vorabendprogramm „ARD vor 8“ 13 synchronisierte Folgen der Serie aus. Es handelte sich um folgende Episoden:

  1. Zwei auf einem Floß (Two on a raft)
  2. Hüttenbau (Home sweet hut)
  3. Aberglaube (Voodoo something to me)
  4. Hypnose (Goodnight, sweet skipper)
  5. Die Goldmine (The big gold strike)
  6. Um 3 Millionen Dollar (Three million dollars or less)
  7. Der Drachen (St. Gilligan and the dragon)
  8. Romanze (The matchmaker)
  9. Geheimnisvolle Stimmen (New neighbor Sam)
  10. Das Götzenauge (Three to get ready)
  11. Die Erfindung (Physical fatness)
  12. Zauberei (It’s magic)
  13. Die geschwollene Nase (A nose by any other name)

Hierzulande sprachen Martin Hirthe (Skipper) und Wolfgang Draeger (Gilligan). Die Serie wurde dann erneut von 1967 bis 1986 im Vorabendprogramm wiederholt.

Sonstiges

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Stoddard 1996, S. 306.
  2. Lisa Iannucci: Gilligan's Island On Location – A Film and TV Lover's Travel Guide, Globe Pequot, 2018, ISBN 9781493030866, (englisch)
  3. Text der Original-Pilotfolge und der Serienfolgen im Vergleich (Memento vom 14. November 2007 im Internet Archive)
  4. https://www.ipdb.org/machine.cgi?id=1004