Gotthart Wunberg (* 25. Dezember 1930 in Wuppertal; † 5. Februar 2020 in Tübingen) war ein deutscher Germanist, Literaturhistoriker und Kulturwissenschaftler und Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Von 1996 bis 2004 war er Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften in Wien.

Leben

Wunberg stammte aus Barmen, einem Stadtteil von Wuppertal. Er studierte Germanistik, evangelische Theologie, Pädagogik und Philosophie an der Eberhard Karls Universität Tübingen und der University of Minnesota (USA) und wurde 1957 mit der Dissertation Die Begriffe „Symbol“ und „Mythos“ bei Friedrich Creuzer zum Dr. phil. promoviert. Danach war er Lehrer für Englisch und philosophische Propädeutik am evangelischen Landerziehungsheim Urspringschule in Schelklingen.

1962 wurde er Dozent an der niederländischen Universität Leiden.[1] 1971 wurde er wissenschaftlicher Rat am Deutschen Seminar an der Universität Tübingen, wo er dann bis zu seiner Emeritierung Professor für Neuere Deutsche Literatur war. Außerdem war er von 1986 bis 1986 Vizepräsident der Universität. Einen Ruf nach Bonn lehnte er 1973 ab. 1987 war er Distinguished Visiting Humanities Scholar an der University of California, Los Angeles. Zu seinen Schülern gehören u. a. Alfons Backes-Haase, Moritz Baßler, Ioana Crăciun, Roland S. Kamzelak, Klaus Müller-Richter und Baal Müller.

Er war von 1996 bis 2004 Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK) in Wien,[2] bis 2008 Kuratoriumsmitglied des Kunsthistorischen Museums und Mitglied des International Advisory Board der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (u. a. Kommission für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte).[3] Wunberg veröffentlichte mehrere Bücher mit Schwerpunkt Wiener Moderne sowie Aufsätze für Fachzeitschriften u. a. Arcadia und text + kritik. Er war zudem Herausgeber von Werken Samuel Lublinskis, des Hofmannsthal Jahrbuchs (dem weltweit wichtigsten Periodikum der Hofmannsthal-Forschung) und der Reihe „Deutsche Texte“ (dtv).

Schriften (Auswahl)

Monografien

Herausgeberschaften

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gotthart Wunberg: Der frühe Hofmannsthal. Schizophrenie als dichterische Struktur. Kohlhammer, Stuttgart 1965, S. 174.
  2. History, Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, abgerufen am 15. Februar 2014.
  3. International Advisory Board (Memento vom 11. Februar 2014 im Internet Archive), Österreichische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 15. Februar 2014.