Alleluja aus dem Graduale Triplex: In der Mitte die Quadratnotation des Graduale Romanum, darüber in Schwarz die Neumen von Metz und darunter in Rot die Neumen von Sankt Gallen

Graduale Triplex ist ein lateinisches Choralbuch des gregorianischen Chorals für die römisch-katholische Messe. Es wurde 1979 von der französischen Abbaye Saint-Pierre de Solesmes herausgegeben.

Geschichte

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Das Graduale Triplex entstand aus dem Bedürfnis nach einer möglichst präzisen rhythmischen Notierung des gregorianischen Chorals. Es ist die Erkenntnis der gregorianischen Semiologie der letzten Jahrzehnte, dass die älteren Neumenschriften die Rhythmik der Stücke präziser wiedergeben, als die jüngere, seit dem 12. Jahrhundert übliche Quadratnotation, die ihrerseits den melodischen Verlauf genauer beschreibt. Versuche, eine neue Notenschrift für gregorianischen Gesang zu entwickeln, die beide Aspekte perfekt wiedergibt, führen erst langsam zu befriedigenden Ergebnissen, so dass die Doppelnotation (also die Wiedergabe beider Notenschriften) derzeit noch die optimale schriftliche Wiedergabe der Choralmelodien darstellt.

Ein erster Ansatz hierzu war das 1966 erschienene Graduel neumé, das auf dem Graduale Romanum in der Ausgabe von 1908 beruht. Es stellt eine teilweise photomechanische Reproduktion des Handexemplars von Dom Eugène Cardine (1905–1988) dar und enthält dessen handschriftliche Eintragungen der St. Galler Neumen zu vielen Choralmelodien.

Das Graduale Triplex ist eine vollständige photomechanische Reproduktion auf der Grundlage des 1974 erschienenen Graduale Romanum, das die Stücke in Quadratnotation wiedergibt. In dieses Graduale wurden zusätzlich – soweit möglich – die Choralmelodien in zwei verschiedenen Neumenschriften eingetragen, so dass nun die meisten Melodien in dreifacher Notation erscheinen (daher die Bezeichnung triplex, ‚dreifach‘). Im Einzelnen wurden folgende Vorlagen (neben anderen) verwendet:

Das Graduale Triplex gilt derzeit als eines der wichtigsten Arbeitsmittel zum Studium und zur adäquaten Interpretation des gregorianischen Chorals.

Nach ähnlichen Editionsprinzipien wie das Graduale Triplex erschien 1985 noch das Offertoriale Triplex mit den kunstvollen Versen der Begleitgesänge zur Gabenbereitung (Offertorium).

Siehe auch

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Literatur

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Ausgaben

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Hilfsmittel

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Commons: Graduale Triplex – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien