Wappen der Grafen von Sponeck 1701, mit schildhaltenden Löwen

Die Grafen von Spon(n)eck sind ein ursprünglich schlesisches Geschlecht, das nach Württemberg kam und dort in den Grafenstand erhoben wurde. Nachkommen einer Tochter des Geschlechts führten den Namen Sponeck weiter; väterlicherseits waren Nachkommen jener Tochter Agnaten des Hauses Württemberg. Der Mannesstamm ihrer Brüder besteht bis heute.

Geschichte

Die Grafen von Spon(n)eck sind am 2. August 1701 auf Betreiben von Herzog Leopold Eberhard (Württemberg-Mömpelgard) in den Reichsgrafenstand erhoben worden. Benannt sind sie nach der Burg Sponeck am Rhein, welche aber von ihnen nie bewohnt wurde.

Als der Herzog 1695 die Bürgerliche Anna Sabine Hedwiger heiratete, war diese Heirat nicht standesgemäß.[1] Er betrieb daher ihre Erhebung in den Reichsgrafenstand. Mit ihr und ihren Kindern wurden ihre drei Brüder Georg Wilhelm (1672–1740), Johann Christian und Johann Rudolf Hedwiger zu Grafen von Sponeck. Es wurde anfangs postuliert, die Familie Hedwiger sei ursprünglich ein schlesisches Adelsgeschlecht.[2][3] Dies wurde aber noch im 18. Jahrhundert widerlegt,[4] bis im 19. Jahrhundert von einigen Autoren die alte Postulierung wieder verbreitet wurde.[5] Dabei war der Vater der in den Grafenstand Erhobenen, Johann Georg Hedwiger (1621–1682), ein Bäckermeister zu Liegnitz, der das Bauerngut Golsdorf kaufte und in zweiter Ehe mit ihrer Mutter verheiratet war, einer geborenen von Pogrell.[4][6] Angeblich wurde er dann auch als „von Goltzdorf“ in den Adelsstand erhoben.[7]

Die Gräfin Anna Sabine wurde 1714 vom Herzog geschieden.[8] Ihr Sohn Leopold heiratete in Frankreich Charlotte von Sandersleben. Georg Wilhelm heiratete 1698 Anna Sophie von Bojanowska und war von 1699 bis 1703 Regierungspräsident in Mömpelgard. Er ging dann wieder zum Militär und wurde später dänischer General. In Dänemark wandelte sich der Name in von Sponneck. Johann Rudolf wurde 1703 Regierungspräsident in Mömpelgard und begründete die Deutsche Linie der Familie.

Nach dem Tod des Herzogs 1721 versuchte Graf Leopold einen Anspruch auf die Grafschaft Mömpelgard geltend zu machen. Die Ansprüche wurden aber vom Reichsgericht 1723 und 1739 abgelehnt.

Wappen

Wappen der Grafen von Sponeck 1701

1701: Quadriert mit goldenem Mittelschilde, worin ein schwarzer Adler befindlich. Im ersten und vierten roten Felde ein goldener Löwe; das zweite und dritte blaue Feld durchzogen von einem silbernen Flusse von der Rechten zur Linken, begleitet oben von einem goldenen Sterne, unten von einem silbernen Mond, im Flusse schwimmt ein natürlicher Fisch. Der Hauptschild ist von zwei gekrönten Helmen besetzt; dem ersten, mit rot-goldener Decke, entwächst der goldene Löwe, hier gekrönt, aus dem 1. und 4. Felde, auf dem andern mit blau-silberner Decke erhebt sich der blaue Flügel aus dem 2. Und 3. Felde, auf dem sich das Bild des zweiten Feldes wiederholt.[9][10]

Stammbaum

Nachkommen von Anna Sabine Reichsgräfin von Sponeck

Nachkommen von Georg Wilhelm Hedwiger

Zu den Nachkommen von Georg Wilhelm Hedwiger Reichsgraf von Sponeck (Bruder von Anne Sabine, Gouverneur des Schlosses von Montbéliard) und Anna Sophie Bojanowa von Bojanowsky zählen:

Nachkommen von Johann Rudolf Hedwiger

Zu den Nachkommen von Johann Rudolf Hedwiger Reichsgraf von Sponeck (Bruder von Anne Sabine) und Wilhelmine Luise von Hoff (1704–1780) zählen:

Literatur

Einzelnachweise

  1. Carl Friedrich Dieck: Abdruck der Revisions-Duplik für den Reichsgrafen Gustav Adolph Bentinck, Leipzig 1846, S. 334 f.
  2. Johann Hübner: Copia Schreibens des Rector und Professor Hübners an mir Grafen von Sponeck, 1722 S. 3 und Johann Hübner: Genealogische Tabellen, Band 4, 1733, Ursprung der Grafen von Sponeck. Johann Friedrich Gauhe: Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-historisches Adels-Lexicon, 1740, S. 2383.
  3. Rechts-begründete Widerlegung: S. 9.
  4. a b Rechts-begründete Widerlegung: S. 10 ff.
  5. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 1, S. 571 f., Leopold von Zedlitz: Neues preußisches Adelslexikon, 1839 bzw. 1842, S. 220 f. Eugen Huhn: Universal-Lexikon vom Grossherzogthum Baden, 1847, S. 1032.
  6. Michel Huberty: L'Allemagne dynastique, S. XXXVI ff.
  7. Friedrich Bülau: Geheime Geschichten und räthselhafte Menschen. Band 3, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 146.
  8. Gottlob Friedrich Krebel: Jährliches genealogisches Handbuch, 1770, S. 299.
  9. Leonhard Dorst von Schatzberg: Württembergisches Wappenbuch oder Die Wappen des immatriculirten Adels im Königreich Württemberg. Verlag von Ch. Graeger, Halle a d. Saale, S. 57
  10. Österreichisches Staatsarchiv mit Konzept des Wappens vom 2. August 1701