Das Grundreihenmatt ist eine taktische Wendung im Schachspiel. Eine Dame oder ein Turm dringt auf die gegnerische Grundreihe ein und setzt den rochierten König, welcher hinter einem Wall von Bauern eingeklemmt ist, matt. Man spricht auch von einer Grundreihenschwäche des Gegners.

Beispiel

Nachdem die weiße Dame zunächst den schwarzen König durch ein Schachgebot abgedrängt hat, dringt Weiß auf die 8. Reihe ein und setzt den König dort matt.

Grundreihenmatt
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
Weiß am Zug gewinnt
Grundreihenmatt
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
Stellung nach 3. Tf1xf8#


1. Df3–f7+ Kg8–h8
2. Df7–f8+ Te8xf8
3. Tf1xf8#

Gegenmaßnahmen

Um eine eigene Grundreihenschwäche zu beheben, hat der Verteidiger folgende Mittel zur Wahl:

Der Nachteil beider Methoden ist, dass sie passive Verteidigungsmaßnahmen sind und Zeit kosten, die der Gegner oft für Aktionen an anderer Stelle nutzen kann. Daher ist oft ein Gegenangriff die Methode der Wahl. Im Beispiel oben könnte Schwarz, wäre er am Zuge:

Im Beispiel oben sind diese Möglichkeiten offensichtlich. In konkreten, komplizierteren Spielsituationen sind sie oft schwerer zu entdecken. Wichtig für den verteidigenden Spieler in solchen Stellungen ist, dass er alle diese Ressourcen erkennt und sich die Zeit nimmt, ihre Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.

Partiebeispiel

Ein anschauliches Beispiel für die Ausnutzung der Grundreihenschwäche findet sich in der (fiktiven) Partie Adams – Torre, New Orleans 1920, in welcher mehrmals die weiße Dame ohne Schachgebot als Opfer dargeboten wird.

Literatur