Hasselbach
Daten
Gewässerkennzahl DE: 238846
Lage Bauland

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Erlenbach → Jagst → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle ca. 1,1 km nordnordöstlich der Ortsmitte von Ahorn-Schillingstadt im Gewann Wanne
49° 28′ 11″ N, 9° 34′ 45″ O
Quellhöhe ca. 370 m ü. NHN[LUBW 1]
Mündung etwa 1,5 km oberhalb von Ravenstein-Erlenbach von rechts in den mittleren ErlenbachKoordinaten: 49° 23′ 36″ N, 9° 33′ 40″ O
49° 23′ 36″ N, 9° 33′ 40″ O
Mündungshöhe 260,9 m ü. NHN[LUBW 2]
Höhenunterschied ca. 109,1 m
Sohlgefälle ca. 10 ‰
Länge 10,5 km[LUBW 3]
Einzugsgebiet 21,273 km²[LUBW 4]
Abfluss[1]
AEo: 21,3 km²
an der Mündung
MQ
Mq
182 l/s
8,5 l/(s km²)

Der Hasselbach ist ein 1012 km langer Bach im nördlichen Baden-Württemberg, der etwa anderthalb Kilometer oberhalb des Dorfes Erlenbach der Stadt Ravenstein im Neckar-Odenwald-Kreis von rechts und insgesamt Norden in den mittleren Erlenbach mündet.

Geographie

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Verlauf

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Der Hasselbach entsteht etwa einen Kilometer nördlich der Ortsmitte des Dorfes Schillingstadt der Gemeinde Ahorn im Main-Tauber-Kreis. Dort beginnt im offenen Muldengewann Wanne auf etwa 370 m ü. NHN in einer südwärts laufenden Baumreihe nahe an einem großen Birnbaum ein Graben, der nach einem Viertelkilometer die B 292 unterquert. Südwestwärts läuft er danach in einigen schnurgeraden Abschnitten weiter auf Schillingstadt zu, wendet sich am Anfang der Bebauung nach Südosten, durchquert im Dorf die L 514 und erreicht gut 300 Meter nach der unteren Ortsgrenze die Kläranlage.

Dort fließt, aus dem Nordosten kommen, auf etwa 335 m ü. NHN der Österlein genannte Graben zu, ein etwas kürzerer und einzugsgebietsärmerer Oberlauf, der wie auch der Hasselbach selbst bis dorthin zuweilen trocken liegt.

Der Hasselbach zeigt nun einen gewundeneren Lauf und fließt mit beständigerem Durchfluss und von sporadisch höherem Bewuchs am Ufer begleitet nach etwa Südsüdwesten. An die rechte Bachseite tritt die K 2885 und gegen Ende des Ahorner Gemeindegebietes reicht ein kleiner Wald in der Aue und am Unterhang ans linke Ufer, der größtenteils als Naturdenkmal ausgewiesen ist. Am Übertritt aufs Stadtgebiet von Ravenstein durchfließt er ein Hochwasserrückhaltebecken für bis zu 81.000 m³ Rückhaltevolumen. Etwa dreihundert Meter unterhalb von dessen Erddamm fließt der Bach wieder in offener und schmaler Wiesenaue und von nur wenigen Bäumen begleitet auf das Ravensteiner Dorf Oberwittstadt zu.

Nach dem um den Bach gebauten Ort fließt der Hasselbach weiter gewunden fast südlich, passiert etwas unterhalb die zugehörige Heckmühle mit ihrem rechtsseitigen Mühlkanal und erreicht etwa zwei Kilometer unterhalb von Oberwittstadt die Ortsgrenze des Ravensteiner Dorfes Unterwittstadt, gegen Ende von welchem aus dem Nordosten der mit 1,8 km einzige längere Zufluss Gründleingraben zuläuft.

In stärkerer Windung erreicht der Bach bald danach das Dorf Ballenberg der Stadt, wo die von Merchingen im Westen kommende L 515 ihn quert und den danach südostwärts weiterlaufenden Bach linksseits bis zur Mündung folgt. Unterhalb von Ballenberg schlängelt sich der dort recht schnellläufige Hasselbach auf seinem letzten Kilometer nun recht stark und bildet sogar kleine Mäander aus. Er ist dort um zwei Meter breit, teilweise tief und mehr als zwei Meter eingeböscht, auf seinem Grund liegen Schlamm und Steine. Die nun dichtere Begleitgalerie besteht meist aus Weiden und Eschen, unterhalb der Kläranlage weiter abwärts steht auch Röhricht am Bach.[LUBW 5]

Schließlich fließt der Bach auf 260,9 m ü. NHN von rechts und etwa 1,5 km oberhalb des Ravensteiner Dorfes Erlenbach in den mittleren Erlenbach ein. Der Hasselbach mündet nach etwa 10,5 km langem Lauf mit mittlerem Sohlgefälle von ca. 10 ‰ rund 109 Höhenmeter unterhalb seines Ursprungs in der Wanne. Der Hasselbach hat eine Reihe von Zuflüssen, die aber sämtlich wie seine beiden Oberläufe nur unbeständigen Durchfluss haben und zumeist keinen Kilometer an Länge erreichen.

Einzugsgebiet

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Der Hasselbach hat ein 21,3 km² großes Einzugsgebiet, das naturräumlich zum Bauland gehört, größtenteils zum Unterraum Östliches Bauland, mit einem schmalen Streifen diesseits der westlichen Wasserscheide zu den Kessachplatten, einem Teil des Unterraums Mittleres Bauland.[2] Seine mit wenig über 405 m ü. NHN[LUBW 1] größte Höhe erreicht es am Nordrand auf einer Kuppe im Heinlingswald.

Nahe den Wasserscheiden gibt es zuweilen Kuppenwald, doch ist der größte Teil des Gebietes offen. Außer im Weichbild der Orte am Lauf, wo es wie seltener auch anderswo Obstwiesen gibt, nimmt vor den Wiesen das Ackerland den deutlich größten Anteil des Einzugsgebietes ein, besonders im Süden.

Ein knappes Drittel im Norden des Einzugsgebietes gehört zur Gemeinde Ahorn des Main-Tauber-Kreises, darin liegt allein das Dorf Schillingstadt am Bachbeginn; zwei winzige Waldzwickel dort am Rande gehören zur Stadtgemarkung der Gemeinde Boxberg im selben Kreis.

Die übrigen gut zwei Drittel des Einzugsgebietes liegen im Stadtgebiet von Ravenstein im Neckar-Odenwald-Kreis, dort stehen die Ravensteiner Dörfer Oberwittstadt mit danach dessen Wohnplatz Heckmühle, Unterwittstadt und zuletzt Ballenberg nacheinander am Lauf.

Reihum grenzen die Einzugsgebiete der folgenden Nachbargewässer an:

Zuflüsse und Seen

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Liste der Zuflüsse und Hochwasserrückhaltebecken von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 6], Einzugsgebiet[LUBW 7] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

Ursprung des Hasselbachs auf etwa 370 m ü. NHN ca. 1,1 km nordnordöstlich der Ortsmitte von Ahorn-Schillingstadt im Gewann Wanne.

Mündung des Hasselbachs von rechts und zuletzt Nordwesten auf 260,9 m ü. NHN[LUBW 2] etwa 1,3 km oberhalb der Flussbrücke von Ravenstein-Erlenbach von rechts in den mittleren Erlenbach. Der Hasselbach ist ca. 10,5 km[LUBW 3] lang und hat ein 21,3 km²[LUBW 4] großes Einzugsgebiet.

Geologie

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Das Einzugsgebiet des Hasselbachs liegt im Muschelkalk. Der Bach beginnt seinen dort oft durchflusslosen Lauf zwar im Oberen Muschelkalk, aber nach schon etwa 300 Metern in der Wanne wechselt er noch vor Schillingstadt an der talquerenden B 292 in den Mittleren Muschelkalk, in dessen Schichthöhe er dann bis zur Mündung verbleibt, ausgenommen nur einen etwas über einen Kilometer langen Talabschnitt unterhalb von Schillingstadt, der etwa am Secklersbrunnen endet und auf dem am linken Unterhang Unterer Muschelkalk ausstreicht. Die beidseitigen Randhöhen des Tals reichen bis hoch in den Oberen Muschelkalk und die Nebentäler liegen mit ihren oberen Abschnitten ebenfalls in diesem.

An den ostwärts abfallenden Hängen ist der Untere Muschelkalk oft mit Lösssediment aus quartärer Ablagerung überdeckt. In den Talgrund des Hasselbachs ist von Anfang an ein holozänes Schwemmlandband eingelagert, dass etwa von Beginn der Fensters zum Unteren Muschelkalk an bis zur Mündung aus Auenlehm besteht.

Östlich von Oberwittstadt gibt es zwei kurze Störungen, die Oberen gegen Mittleren Muschelkalk verstellen. Westlich des Dorfes setzt eine etwa südsüdwestwärts ziehende Störung ein, die etwa bis zum Graben aus der Mittelmark nachgewiesen ist und meist Oberen Muschelkalk talseitig gegen Mittleren Muschelkalk bergseitig versetzt; die Hochscholle liegt also im Westen.[3]

Natur und Schutzgebiete

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Gegen das Ende des Gemeindegebietes von Ahorn zu liegt linksseits des Hasselbaches in der Aue und am untersten Hang das Naturdenkmal „Feldgehölz mit Wäldchen u.Trockenrasen (Hangwald) im Gewann Klein Hölzlein, Gemarkung Schillingstadt“. Dort und ein Stück weiter abwärts auch auf dem Stadtgebiet von Ravenstein reicht ein großes Wasserschutzgebiet im Seebach-Einzugsgebiet etwas über die östliche Wasserscheide herüber. Fast das ganze Einzugsgebiet unterhalb von Ballenberg liegt in einem weiteren Wasserschutzgebiet, dessen Wasserfassungen in der Aue kurz vor der Hasselbachmündung und in der Erlenbachaue liegen.[LUBW 11]

Einzelnachweise

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LUBW

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Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Hasselbachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. a b c Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. a b Höhe nach grauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  3. a b Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN), ergänzt um ein kleines, auf der Gewässerkarte nicht berücksichtigtes Anfangsstück, das auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte abgemessen wurde.
  4. a b Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  5. Natur teilweise nach dem Layer Geschützte Biotope.
  6. Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  7. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  8. Daten des Hochwasserrückhaltebeckens nach dem Layer Stauanlage.
  9. a b c d e f g h i j k l m Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  10. Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  11. Schutzgebiete nach den einschlägigen Layern.

Andere Belege

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  1. Modellierte Werte nach Abfluss-BW Gewässerknoten MQ/MNQ
  2. Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  3. Geologie nach den Layern zu Geologische Karte 1:50.000 auf: Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise)

Literatur

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