Heiko Augustinus Oberman (* 15. Oktober 1930 in Utrecht; † 22. April 2001 in Tucson, Arizona) war ein niederländischer Kirchenhistoriker.

Leben

Nach dem Studium an den Universitäten Utrecht und Oxford promovierte er 1957 in Utrecht mit einer Arbeit über den scholastischen Theologen Thomas Bradwardine. Von 1956 bis 1966 lehrte er an der Divinity School der Harvard University, zuletzt als Winn Professor of Ecclesiastical History. 1964 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Als Nachfolger von Hanns Rückert lehrte Oberman von 1966 bis 1984 als Professor für Kirchengeschichte an der evangelisch-theologischen Fakultät in Tübingen und leitete das Institut für Spätmittelalter und Reformation. Unter seiner Führung wurde Tübingen zum weltweit bedeutendsten Zentrum der Erforschung spätmittelalterlicher und reformatorischer Theologie. Besonders beschäftigte er sich mit Martin Luther. Von 1984 bis zu seinem Tod lehrte er als Regents Professor of Medieval, Renaissance, and Reformation History an der University of Arizona. Er war verheiratet mit Geertruida (* 1929) und hatte vier Kinder. Sein Sohn Gerrit-Willem ist Pfarrer in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.[1]

1963 wurde er korrespondierendes Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW)[2] und 1964 Fellow der American Academy of Arts and Sciences.[3] 1988 wurde er korrespondierendes Mitglied der British Academy. Seit 1991 war er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society.

Schriften (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Andreas Malessa: Eine Blume für Zehra. Liebe bis zu den Pforten der Hölle. München 2019, S. 57f.
  2. Past Members: Heiko Augustinus Oberman. KNAW, abgerufen am 23. Januar 2019.
  3. Book of Members 1780–present, Chapter O. (PDF; 797 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 23. Januar 2019 (englisch).