Heiner Zieschang (* 12. November 1936 in Kiel; † 5. April 2004 in Bochum) war ein deutscher Mathematiker, der sich insbesondere mit Knotentheorie befasste.

Leben

Zieschang studierte von 1956 bis 1961 in Hamburg und Göttingen. 1961 wurde er an der Universität Göttingen bei Kurt Reidemeister promoviert (Über einfache Kurven auf Vollbrezeln).[1] Er leitete den Lehrstuhl für Topologie an der Ruhr-Universität Bochum von 1968 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002. Er war damals der jüngste Professor Deutschlands und gehörte zu den Gründungsvätern der Fakultät für Mathematik in Bochum. Zieschangs wissenschaftliches Werk beinhaltet Arbeiten zur niedrigdimensionalen Topologie, zur Knotentheorie und zur kombinatorischen Gruppentheorie.[2] Für seine Leistungen erhielt er 1996 die Ehrendoktorwürde der Universität Toulouse 3 und 1997 den Titel eines Ehrenprofessors der Lomonossow-Universität.[2] Er war daneben auch an der Gründung und Arbeit des Russisch-Deutschen Institutes für Kultur und Wissenschaft an der Moskauer Universität beteiligt. 1993 wurde er mit dem Gay-Lussac-Humboldt-Preis ausgezeichnet.

Zieschang war Mitglied des Autorenkollektivs Boto von Querenburg, unter dessen Namen das Standardwerk „Mengentheoretische Topologie“ veröffentlicht wurde.

Trivia

Heiner Zieschang war der Doktorvater der Basketball- und Schachspielerin Růžena Škodová-Davoodi.

Ehrungen

Bücher

Schriften (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Mathematics Genealogy Project
  2. a b Rubens – Zeitschrift der Ruhr-Universität: Leute an der RUB. Schüler-Uni Bochum. Nachrufe. (Memento vom 29. Mai 2016 im Internet Archive) 1. Mai 2004.