Hella Schlumberger (* 27. Juni 1943 in Denkhaus bei Reetz, Pommern) ist eine deutsche Schriftstellerin und Journalistin. Die Publizistin engagiert sich außerdem stark für die Erinnerung an den Hitlerattentäter Georg Elser. So ist ihrer Initiative u. a. der Münchner Georg-Elser-Platz sowie der Georg-Elser-Preis zu verdanken.

Leben

Ihre Familie floh 1945 am Ende des Zweiten Weltkriegs aus Pommern vor der sowjetischen Armee. Sie wuchs im Schwarzwald auf und studierte in Tübingen, Paris und München Romanistik und promovierte in Tübingen mit der Dissertation Der philosophische Dialog. Studien zu Voltaire, Diderot und Galiani.

Bereits 1976 arbeitete Hella Schlumberger mit Günter Wallraff an der Aufdeckung eines Putschplans des früheren portugiesischen Staatspräsidenten General Spínola mit der Unterstützung durch Franz Josef Strauß. Günter Wallraff und Hella Schlumberger schrieben daraufhin das Buch Aufdeckung einer Verschwörung. Die Spínola-Aktion.

In den folgenden Jahren bereiste sie zahlreiche Länder der Dritten Welt. Dabei entstanden kritische Werke, die den Blickwinkel der Betroffenen einnehmen, Methoden und Machenschaften von Regierenden und Organisationen zu entlarven, Ungerechtigkeiten zu benennen und Wege aufzuzeigen, ihnen zu begegnen.

Dabei entstanden u. a. folgende Werke:

Bei einer Reise in den türkischen Teil Kurdistans wurde sie wegen ihres Engagements für die kurdische Bevölkerung in Diyarbakır verhaftet. Dank des Einsatzes des damaligen deutschen Außenministers Genscher und des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ließ die türkische Justiz sie aber nach 10 Tagen wieder frei.

Ihre Bücher, Artikel, Sendungen und Filme befassen sich aber nicht nur mit den Problemen ferner Länder und Völker, sondern auch mit Geschehnissen in ihrer Heimat. So schildert das Buch Türkenstraße. Vorstadt und Hinterhof. Eine Chronik erzählt der selbst in der Münchner Türkenstraße lebenden Autorin[1] Erlebnisse von Anwohnern der Straße aus der Zeit von 1905 bis 1970 und „welcher Geist wann herrschte“. Schlumberger wurde dafür im Jahr 2000 mit dem Ernst-Hoferichter-Preis ausgezeichnet.

Hella Schlumbergers jüngstes Werk von 2007 mit dem Titel Mallorca, die vergewaltigte Schöne basiert auf der Erzählung des mallorquinischen Bauern Rafael über die Geschichte seines Volkes und deren Kampf gegen die „Zwangskatalanisierung“, die ihnen Sprache und Geschichte raubt.

Bibliografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Bericht der Süddeutschen Zeitung