Helmut Gams (* 25. September 1893 in Brünn, Mähren; † 13. Februar 1976 in Innsbruck) war ein schweizstämmiger, österreichischer Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Gams“.

Leben und Wirken

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Helmut Gams studierte an der Universität Zürich, wo er 1918 zum Dr. phil. promoviert wurde. Aufgrund seiner schon damals umfassenden Pflanzenkenntnisse berief man ihn in die Münchner „Hegi-Redaktion“, wo er von 1920 bis 1923 als Assistent bei Gustav Hegi an der Universität München an dessen Illustrierter Flora von Mittel-Europa mitarbeitete.[1] Er begründete die „Biologische Station Mooslachen“ bei Wasserburg am Bodensee und war lange Jahre deren Leiter. 1929 erfolgte die Habilitation an der Universität Innsbruck, wo er zunächst als Privatdozent, später als Extraordinarius, seit 1949 als Ordinarius und zuletzt seit 1964 als Professor emeritus bis an sein Lebensende wirkte.[1] Seit 1956 war er Mitglied der Leopoldina.

Gams arbeitete vor allem als Kryptogamenkundler und begründete die Kleine Kryptogamenflora, die er bis zu seinem Tode herausgab. Er bearbeitete in dieser Reihe vor allem die Moose, Flechten und Algen.

Er leistete auch auf dem Gebiet der Pollenanalyse Pionierarbeit. Zusammen mit Volkmar Vareschi untersuchte er Moore, Seen und Gletschereis und erzielte dabei wegweisende Ergebnisse, die auch in die medizinische Palynologie Eingang fanden. In der Folge wurde auch am Botanischen Institut der Universität Innsbruck eine Abteilung für Palynologie eingerichtet.

Im Jahre 1918 (s. Literaturliste) führte Gams den Begriff der Synusie in die Wissenschaft von den Pflanzengemeinschaften (Phytozoenologie) ein.

Schriften

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b Maximilian Steiner: Helmut Gams. In: Decheniana, Verhandlungen des Naturhistorischen Vereins der Rheinlande und Westfalen. Band 130, April 1977, S. 21.
Personendaten
NAME Gams, Helmut
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Botaniker
GEBURTSDATUM 25. September 1893
GEBURTSORT Brünn
STERBEDATUM 13. Februar 1976
STERBEORT Innsbruck