Eine erste Namenszuschreibung (als Hembaur) bezieht sich schon auf das 9. Jahrhundert. Im Jahr 1109 wird Hemau erstmals sicher urkundlich erwähnt. Als Kompositum aus altbairischHemo- und -bur bedeutet der Name ‚kleines Haus des Hemo‘.[5] Hemau gehörte laut dem Codex Traditionum von 1138 mit weiteren Besitzungen auf dem Tangrintel zur Ausstattung des Klosters Prüfening, das dieses Gebiet von dem Bamberger Bischof Otto I. verliehen bekommen hatte. 1305 wird Hemau anlässlich der Belehnung an Herzog Ludwig II. durch Bischof Wulfing von Bamberg erstmals als Stadt (oppidum) erwähnt, wobei die Stadterhebung vermutlich bereits früher durch die Grafen von Hirschberg, welche die Vogtei über den Tangrintel innehatten, erfolgte.[6] Die Grundherrschaft in Hemau konnte Prüfening bis zur Säkularisation1803 aufrechterhalten, wiewohl Hemau landesherrlich lange zum Herzogtum Bayern gehörte. So war entsprechend die Pfarrei Hemau von 1125 bis 1803 eine Propstei des Klosters Prüfening. Hemau kam 1505 zum Wittelsbacher Fürstentum Pfalz-Neuburg, das erst 1777 wieder mit Bayern vereinigt wurde.
Ab 1803 bestand ein bayerisches Landgericht älterer Ordnung in Hemau. Im Jahr 1818 wurde durch das bayerische Gemeindeedikt die politische Gemeinde Hemau gegründet.
1862 wurde Hemau Sitz des Bezirksamtes Hemau. Am 1. Oktober 1879 wurde das Landgericht in Hemau anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes in Bayern in ein Amtsgericht umgewandelt. Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter wurde das Bezirksamt Parsberg am 1. Januar 1880 durch Gemeinden der damit aufgelösten Bezirksämter Hemau und Velburg gebildet.
Das Amtsgericht Hemau wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1970 aufgehoben und dessen Bezirk mit dem Amtsgericht Parsberg zusammengelegt.[7] Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Parsberg im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst. Die Stadt Hemau sowie die umliegenden Gemeinden wurden dem Landkreis Regensburg zugeschlagen. Das Amtsgericht Regensburg ist seither für Hemau zuständig.
Im Jahr 2005 feierte Hemau das Jubiläum zum 700-jährigen Bestehen mit vielen Veranstaltungen.
Von den 7.270 stimmberechtigten Einwohnern in der Stadt Hemau, haben 4.744 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 65,25 Prozent lag.
Blasonierung: „In Blau der golden gerüstete heilige Georg mit goldenem Topfhelm auf einem mit goldener Decke (Pferdemantel) geschützten weißen Rosse mit der Fahnenlanze (silbernes Tuch mit rotem Kreuze) und dem silbernen, mit rotem Kreuz gezierten Armschild rechtshin sprengend.“[14]
Wappenbegründung: Der heilige Georg im Wappen weist zurück in die früheste Zeit der Stadtgeschichte: Die Pfarrei Hemau war von der Kirchenweihe durch Bischof Otto von Bamberg im Jahr 1125 bis 1803 eine Propstei des Klosters Prüfening. Der heilige Georg ist sowohl Patron des Klosters Prüfening als auch des Hochstifts Bamberg. 1305 wird Hemau erstmals als Stadt (oppidum) genannt. Der älteste überlieferte Abdruck des Stadtsiegels von 1324 zeigt dieses Bild ebenso wie zwei Typare aus dem 16. Jahrhundert. Aus dem späten 14. Jahrhundert ist ein Wappenbild mit dem heiligen Georg auf schreitendem Ross überliefert. Das Wappenbild ist aus dem Siegelbild abgeleitet. Im 19. Jahrhundert wurde dem Wappen ein grüner Boden hinzugefügt und die Farbgebung verschieden angegeben. Die heutige Tingierung ist seit 1609 belegt. Die Gemeinde Hohenschambach führte von 1974 bis zur Eingliederung in die Stadt Hemau 1978 ein eigenes Wappen.
Seit Dezember 2002 wird Hemau auch als „Solarstadt“ bezeichnet. Auf dem ehemaligen Munitionslager des Militärs wurde ein privat finanzierter Solarpark errichtet. Die Anlage hat eine Spitzenleistung von rund vier Megawatt und war zur damaligen Zeit die leistungsfähigste der Welt. Sie besteht aus 32000 Solarmodulen, die insgesamt 1150 Haushalte mit Solarenergie versorgen. Somit trägt die Anlage dazu bei, pro Jahr 3550 Tonnen CO2-Ausstoß einzusparen. Die Finanzierung des Projektes wurde über einen geschlossenen Fonds abgewickelt, an der sich jeder in der Region beteiligen konnte.
Dazu gab es die Grundnetz-Schalt- und Vermittlungsstelle der Bundeswehr 64 (GSVBw 64), eine in den 1960er Jahren errichtete geheime Bunkeranlage imposanter Ausdehnung (Baukosten etwa 15 Millionen Mark, drei Meter dicke Betonwände, ca. zehn Meter unter der Erde) im Gemeindeteil Rieb, die Teil eines Kommunikationsnetzes war. Dieses war darauf ausgelegt, auch im Verlauf eines Atomkriegs betriebsfähig zu bleiben. Die Anlage wurde 1996 außer Betrieb genommen. Seit 2006 finden dort Kunstausstellungen statt.
Daneben gab es ein stark abgesichertes Munitionsdepot mit Sicherungszug der US-Streitkräfte(36th USAFAD), in dem atomare Waffen (insbesondere Artilleriesprengköpfe, vorgesehen für die deutschen Artillerieeinheiten in Hemau und Regensburg) gelagert wurden.
Andreas Boos: Burgen im Süden der Oberpfalz. Die früh- und hochmittelalterlichen Befestigungen des Regensburger Umlandes. Universitätsverlag Regensburg, Regensburg 1998. ISBN 3-930480-03-4.
Thomas Feuerer (Hrsg.): 700 Jahre Hemau, die Stadt auf dem Tangrintel. 1305–2005, Norderstedt 2006
Johann Nepomuck Müller: Chronik der Stadt Hemau Regensburg 1861, Nachdruck Hemau 1972 (Digitalisat).
Hans Schuster: Vom Leben auf dem Tangrintel. Ein heimatgeschichtliches Lesebuch. Buchverlag der Tangrintler Nachrichten, Hemau 2001.
Ernst Böhm, Thomas Feuerer, Dieter Schwaiger (Hrsg.): „… das man hinfüro guettes Pier gnueg habe“. Brauereien, Wirtshäuser und Bierkeller in Hemau und Umgebung. Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, Band 2 (CC BY-NC)
Stefan Mirbeth, Hans Ernst: Hemau in historischen Bildern. MZ-Buchverlag in der Battenberg Gietl Verlag GmbH, Regenstauf 2018. ISBN 978-3-86646-360-8
Rindfleisch, Karl: Geschichtliches über Stadt und Bezirk Hemau in der Oberpfalz. Neumarkt in der Oberpfalz, Boegl 1928 (Digitalisat).
↑Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 22. Februar 2022.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
↑Manfred Niemeyer (Hrsg.): Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S.255.
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.546.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.658.
↑Bayerisches Landesamt für Statistik: Stadt Hemau Statistik. (PDF) In: Bayerisches Landesamt für Statistik. Bayerisches Landesamt für Statistik, 1. Juni 2021, abgerufen am 20. Januar 2022.