Henk Badings

Henk (Hendrik) Herman Badings (* 17. Januar 1907 in Bandoeng, Niederländisch-Indien; † 26. Juni 1987 in Maarheeze, Provinz Noord-Brabant, Niederlande) war ein niederländischer Komponist.

Wirken

Badings wurde auf der Insel Java im heutigen Indonesien geboren. Er gehörte zu den führenden Komponisten des 20. Jahrhunderts in den Niederlanden. 1930 studierte er zunächst an der Technischen Hochschule in Delft und diplomierte zum Bergbau-Ingenieur mit Summa cum laude. Deshalb arbeitete er als Assistent in der Fakultät für historische Geologie und Paläontologie. In seiner Freizeit beschäftigte er sich immer mehr mit Musik und bildete sich autodidaktisch weiter. So entstand ein Kontakt zu Willem Pijper, dem damaligen Dirigenten des Concertgebouw-Orchesters.

1934 wurde er als Kompositionslehrer an das Rotterdams Conservatorium berufen, ging im folgenden Jahr an das Konservatorium von Amsterdam. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande wurde er 1941 von den niederländischen Kollaborateuren als Nachfolger des Juden Sem Dresden zum Leiter des Königlichen Konservatoriums in Den Haag ernannt. Zudem wurde er Mitglied des von der Besatzung eingesetzten Niederländischen Kulturrats. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1945 als Leiter des Konservatoriums entlassen und mit einem zehnjährigen Berufsverbot belegt, das bereits Ende 1947 aufgehoben wurde.[1][2][3] Badings Schaffen war fortan geprägt vom intensiven Studium der elektronischen Musik. Dies führte zu einer beachtlichen Anzahl von Kompositionen auf diesem Gebiet. Er war Leiter eines naturwissenschaftlichen Laboratoriums von Philips und erhielt dort radiophonische und elektronische Werkaufträge. 1961 berief ihn die Universität Utrecht zum Lektor für Akustik und Elektronische Musik.

1962 wurde er zum Professor für Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik Stuttgart ernannt. Ferner war er Gast-Professor an der Universität von Adelaide Australien und Pittsburgh USA.

Henk Badings Œuvre umfasst rund 1000 Werke, wobei er nahezu alle Bereiche kompositorischen Schaffens abdeckt. Anfänglich waren seine Kompositionen im Stil und in der Technik von der französischen Musik der 1920er Jahre beeinflusst, um deren Etablierung sich Willem Pijper verdient machte. Später sind Einflüsse der deutschen Spätromantiker (Richard Strauss) spürbar. Ab 1950 integrierte Badings Elektronische Musik in zahlreiche Kompositionen und experimentierte mit einem 31-Tonsystem (Kontraste für Chor sowie das Streich-Quartett Nr. 4). Durch alle Stilentwicklungen hindurch blieb er den Idealen von Willem Pijper und Paul Hindemith treu.

Er erhielt zahlreiche Kompositionspreise und Auszeichnungen. Seit 1972 lebte er bescheiden und zurückgezogen nahe der Stadt Maarheeze in der niederländischen Provinz Noord-Brabant.

Werke

Instrumentalmusik

Werke für Orchester

Symphonien
Andere Werke

Werke für Orgel

Werke für Piano

Kammermusik

Werke für Blasorchester

Messen

Opern

Radio-Oper

Filmmusik

Elektronische Musik

Bücher und Schriften

Diskografie

Preise, Auszeichnungen und Ehrungen

Literatur

Quellen

  1. Artikel in der Muziekencyclopedie (englisch)
  2. Lebenslauf im Biografisch Woordenboek van Nederland (niederländisch)
  3. Fred K. Prieberg: Musik im NS-Staat. Fischer, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-596-26901-6, S. 404.
  4. Hörproben
  5. Hörproben