Hermagoras-Denkmal in Hermagor, Bildhauer Hans Domenig

Hermagoras ist ein Heiliger der katholischen Kirche, über dessen Leben es widersprüchliche Angaben gibt (vermutlich † um 304 in Singidunum (Belgrad)).

Vermutlich war er Lektor der Kirche von Singidunum und erlitt, gemeinsam mit Fortunatus (einem Diakon derselben Kirche), den Märtyrertod. Seine Reliquien sollen um 400 nach Aquileja gelangt sein, wo nach 550 die Legende entstand, Hermagoras sei Apostelschüler und erster Bischof von Aquileja gewesen und um 70 gemartert worden (so BBKL).

Eine andere Theorie besagt, dass es sich um zwei verschiedene Personen handelt, die durch eine anachronistische Gleichsetzung in der Geschichtsschreibung zu einer Person verschmolzen sind (so LThK).

Seine Lebensgeschichte ist in der Krypta der Basilika von Aquileia in prächtigen Fresken im veneto-byzantinischen Stil dargestellt:[1]

Fresko in der Krypta der Basilika von Aquileia: Grablegung des Hermagoras und Fortunatus in Gegenwart von Alexandria (hält die Köpfe der Enthaupteten), Gregorius und Ponzianus
Hermagoras im Wappen von Hermagor
Hermagoras von Franz Barwig, Pfarrkirche Hermagor

Sein Gedenktag ist der 12. Juli.

Hermagoras ist Namensgeber der Kärntner Ortschaft Hermagor sowie des slowenischen Hermagoras-Vereins. Mit Fortunatus ist er Patron der Benediktiner-Abteikirche von Gornji Grad, Slowenien, sowie der Kirche San Marcuola in Venedig.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Sergio Tavano: Auf den Spuren der Kunst in Friaul-Julisch Venetien. Übersetzt von Monika Maria Mechel. Azienda Regionale per la promozione turistica, Triest, 1988, OCLC 439969131, S. 19.