Hermann Aichele (* 9. Mai 1881 in Stuttgart; † 18. November 1940 in Stuttgart) war ein deutscher Verwaltungsbeamter. Er war Theoretiker und Praktiker der „Bekämpfung des Zigeunerunwesens“.

Seine 1911 erschienene Tübinger Dissertation zum Doktor rer. pol. Die Zigeunerfrage mit besonderer Berücksichtigung Württembergs stimmt in wesentlichen Grundthesen mit den späteren Veröffentlichungen Robert Ritters überein. Aichele antizipierte Kernaussagen Ritters, der ihn weder im Zitat noch im Literaturverzeichnis nannte.[1] Aichele war Teilnehmer der Münchner „Zigeunerkonferenz“ 1911.

Er war ca. 1913–1918 erster Stellvertreter des Leiters der Städtischen Polizeidirektion in Stuttgart mit dem Titel Polizeirat.[2] 1923 bis 1926 war Aichele Amtsvorsteher des Amtsoberamtes Stuttgart, später Ministerialrat und Präsident der Württembergischen Landeskreditanstalt in Stuttgart.

Seit 1899 war er Mitglied der Burschenschaft Palatia Tübingen im ADB,[3] der heutigen Alten Turnerschaft Palatia Tübingen.

Veröffentlichungen

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Schmidt-Degenhard 2008, S. 89ff.
  2. Joachim S. Hohmann: Geschichte der Zigeunerverfolgung in Deutschland. Frankfurt a. M., New York 1988, S. 82 nennt ihn „Polizeidirektor“
  3. Georg Schwartzer (Hrsg.): Adreßbuch des Allgemeinen Deutschen Burschenbundes. Stand vom 1. August 1919, Max Schlutius, Magdeburg 1919, S. 31
  4. Detailanzeige für Werknummer (Memento vom 26. Januar 2016 im Internet Archive), abgerufen am 5. Mai 2024.
Personendaten
NAME Aichele, Hermann
KURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsbeamter, Theoretiker und Praktiker der „Bekämpfung des Zigeunerunwesens“
GEBURTSDATUM 9. Mai 1881
GEBURTSORT Stuttgart
STERBEDATUM 18. November 1940
STERBEORT Stuttgart