Hermann Wellenreuther (* 23. Juni 1941 in Freiburg im Breisgau; † 3. April 2021 in Göttingen[1]) war ein deutscher Historiker. Er war von 1983 bis 2006 Lehrstuhlinhaber für deutsche, britische, amerikanische und atlantische Geschichte der Frühen Neuzeit an der Georg-August-Universität Göttingen.

Leben und Wirken

Hermann Wellenreuther studierte an den Universitäten Heidelberg und Köln Geschichte, Deutsche Philologie und Soziologie. Mit der Dissertation Glaube und Politik in Pennsylvania 1681–1776 wurde er 1968 bei Erich Angermann promoviert. Er forschte in Yale und Tulane. Von 1970 bis 1983 war Wellenreuther wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln. Dort habilitierte er sich 1979 zum Thema Repräsentation und Großgrundbesitz in England 1730–1770. Von 1983 bis zu seiner Pensionierung 2006 hatte er den Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Göttingen inne, wo er auch zum Dekan gewählt wurde.

Wellenreuther war 2002 Gastprofessor an der Northwestern University in Evanston, Illinois. Ein mehrmonatiger DFG-Forschungsaufenthalt führte ihn 2003/03 an die Huntington Library nach San Marino, Kalifornien. Zu seinen akademischen Schülern gehören unter anderem Volker Depkat, Claus Heinrich Gattermann, Sünne Juterczenka, Markus Meumann, Sascha Möbius, Ralf Pröve, Claudia Schnurmann, Thomas Müller-Bahlke und Norbert Winnige. Im Jahr 2003 erhielt er den Schurman-Preis für amerikanische Geschichte, Politik und Kultur des Vereins zur Förderung der Schurmann-Bibliothek für Amerikanische Geschichte an der Universität Heidelberg für seine mehrbändige Geschichte Amerikas und sein Lebenswerk.

Er war verheiratet mit Marie-Luise Frings-Wellenreuther[2], die 1978 bei Erich Angermann promoviert worden war. Nach ihrem Tod heiratete er Claudia Schnurmann, die Lehrstuhlinhaberin an der Universität Hamburg für Nordamerikanische Geschichte.[3]

Schriften (Auswahl)

Monographien

Herausgeberschaften

Literatur

Anmerkungen

  1. Traueranzeige.
  2. Wer ist wer? (1997).
  3. Hermann Wellenreuther: Von Chaos und Krieg zu Ordnung und Frieden. Der Amerikanischen Revolution erster Teil, 1775–1783. Münster 2006, S. 3.