Hertha von Gebhardt, um 1931

Hertha von Gebhardt (auch: Hertha von Gebhardt-Triepel; * 2. Februar 1896 in Leipzig als Hertha Antonie Mathilde Triepel; † 8. Juli 1978 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin.

Leben

Hertha von Gebhardt war die Tochter des Staatsrechtlers Heinrich Triepel und mütterlicherseits eine Enkelin des Ägyptologen Georg Ebers. Sie lebte ab 1913 in Berlin. Nach einem Studium der französischen Sprache unterrichtete sie ab 1916 als Sprachlehrerin an einem Lyzeum. Von 1919 bis 1927 war sie verheiratet mit dem Genealogen und Archivar Peter von Gebhardt; aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor.

Nachdem Hertha von Gebhardt Anfang der Zwanzigerjahre erste literarische Werke veröffentlicht hatte, lieferte sie Beiträge zu diversen Zeitschriften; nach dem Erfolg des Bandes Das singende Knöchlein folgten zahlreiche weitere Buchveröffentlichungen. Trotz ihres jüdischen Großvaters gelang es ihr, während des „Dritten Reiches“ Mitglied der Reichsschrifttumskammer zu werden und regelmäßig zu publizieren. Eine enge Freundschaft verband sie mit der im Exil lebenden Schriftstellerin Christa Winsloe, mit der sie im Briefwechsel stand. Hertha von Gebhardt lebte zuletzt zusammen mit ihrer Tochter, der Autorin Renate von Gebhardt.

Hertha von Gebhardt war anfangs Verfasserin von Romanen und Erzählungen für Erwachsene; ab den 1930er Jahren schrieb sie vorwiegend Kinderbücher. Besonderen Erfolg erzielte sie mit dem 1937 erschienenen Werk Bettine, einem Mädchenbuch, von dem bis Ende der 1950er Jahre mehr als 45.000 Exemplare verkauft wurden, und mit dem Kindheitsroman Das Pfennighäuschen (1932), der bis in die Sechzigerjahre Neuauflagen erfuhr. Daneben verfasste sie Drehbücher zu Spielfilmen und übersetzte aus dem Englischen und Französischen ins Deutsche. Einzelne Werke von Gebhardts wurden ins Englische, Französische, Spanische, Italienische, Niederländische, Schwedische, Norwegische, Dänische und Finnische übersetzt.

Hertha von Gebhardt gehörte in den 1930er Jahren zu den Gründungsmitgliedern des deutschen Service-Clubs Soroptimist. 1947 wurde sie in den Vorsitz des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller gewählt. 1952 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 1958 stand ihr Werk Das Mädchen von irgendwoher auf der Ehrenliste zum Hans-Christian-Andersen-Preis.

Werke

Drehbücher

Übersetzungen