Hinrich Lehmann-Grube (2011)
Lehmann-Grube (links) bei der Kommunalwahl 1990 in Leipzig

Hinrich Lehmann-Grube (* 21. Dezember 1932 in Königsberg; † 6. August 2017 in Leipzig[1]) war ein deutscher Kommunalpolitiker (SPD). Von 1979 bis 1990 war er Oberstadtdirektor von Hannover, danach bis 1998 Oberbürgermeister der Stadt Leipzig.

Leben

Hinrich Lehmann-Grube wurde 1932 als Sohn des Kinderarztes Fritz Lehmann-Grube und dessen Gattin Elsa geb. Lück geboren. Am Ende des Zweiten Weltkrieges flüchtete die Familie nach Hamburg, woher seine Mutter stammte. Er beendete 1951 seine Schulzeit mit dem Abitur in Hamburg und studierte anschließend Jura, unterbrochen von einem halbjährigen Studienaufenthalt an der Sorbonne in Paris. Er absolvierte beide Staatsexamina und wurde 1961 promoviert.[2]

Im Jahr 1956 wurde Lehmann-Grube Mitglied der SPD. 1957 heiratete er Ursula Paproth. Das Ehepaar hatte vier Kinder.

Von 1957 bis 1967 war Lehmann-Grube in der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Städtetags in Köln tätig. Von 1967 bis 1979 war er Beigeordneter der Stadtverwaltung Köln. Im Jahr 1979 wurde er Oberstadtdirektor der Stadt Hannover, die seit dem 23. November 1987 eine Partnerstadt Leipzigs ist.

Um als SPD-Kandidat an der DDR-Kommunalwahl vom 6. Mai 1990 in Leipzig teilnehmen zu können, nahm Lehmann-Grube im April 1990 die Staatsbürgerschaft der DDR an. Er gewann seinen Wahlkreis und wurde Stadtverordneter in Leipzig. Am 6. Juni 1990 wählte ihn die Stadtverordnetenversammlung zum Oberbürgermeister.[3] Seine Amtszeit war vom „Leipziger Modell“ geprägt, dem alternativen politischen Versuch, Probleme über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg sachorientiert zu lösen. Bei den Direktwahlen der Oberbürgermeister vom 26. Juni 1994 wurde er mit großer Mehrheit im Amt bestätigt.

Während Lehmann-Grubes Amtszeit wurde 1996 das neue Messegelände eingeweiht sowie die Gemeinden Hartmannsdorf, Lausen, Plaußig und Seehausen nach Leipzig eingemeindet. Am 30. Juni 1998 ging Lehmann-Grube in den Ruhestand und übergab am 1. Juli 1998 die Geschäfte an seinen Parteikollegen und bisherigen Stellvertreter Wolfgang Tiefensee, der zu seinem Nachfolger gewählt worden war.

Lehmann-Grube starb im August 2017 im Alter von 84 Jahren im St.-Elisabeth-Krankenhaus in Connewitz an den Folgen einer Krebserkrankung. Die Beerdigung erfolgte am 14. August 2017 auf dem Südfriedhof in Leipzig.

Ehrengrabstätte Hinrich Lehmann-Grube

Ehrungen

Schriften

Literatur

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 6. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lvz.de
  2. Hinrich Lehmann-Grube im Munzinger-Archiv, abgerufen am 12. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Susanne Happe: Erinnerungen: „Keine vorübergehende Sache“, Kölnische Rundschau, 6. November 2014
  4. Leipziger Ehrenbürger (Memento des Originals vom 13. November 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leipzig.de, leipzig.de
  5. Beschlussvorlage - VII-DS-08927: Straßenbenennung 1/2024 auf ratsinformation.leipzig.de, abgerufen am 26. Januar 2024.
  6. Stadtrat beschließt Straßenbenennungen: Leipzig bekommt einen Hinrich-Lehmann-Grube-Platz auf lvz.de, abgerufen am 26. Januar 2024.
  7. Der Grenzgang der Lehmann-Grubes, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 28. Oktober 2009