Holger Gzella (* 21. Juni 1974 in Dortmund) ist ein deutscher katholischer Theologe und Semitist.

Leben

Gzella studierte von 1993 bis 1997 Klassische Philologie, Philosophie und Alte Geschichte an der Universität Oxford und wurde dort ein Ireland and Craven Scholar in Classics (1997: BA in Literae humaniores). Von 1997 bis 1999 studierte er Katholische Theologie und Altorientalistik an der Universität Münster sowie biblische und orientalische Sprachen am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom von 1999 bis 2002 (2002 Lizentiat in Bibelwissenschaften). Er war Stipendiat der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk. Von 2003 bis 2004 vertrat er den C4-Lehrstuhl für orientalische Philologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Die Promotion zum Dr. theol. im Fach Altes Testament erfolgte 2001 an der Universität Münster, die Habilitation in Semitistik 2004 an der Universität Heidelberg. Danach war er von 2005 bis 2019 Ordinarius für Hebräisch und Aramäisch an der niederländischen Universität Leiden. Seit 2019 ist er Ordinarius für die Theologie des Alten Testaments an der LMU München.

Gzellas Forschungsschwerpunkte sind historische Grammatik (besonders Verbalsyntax) und Lexikografie des Hebräischen und Aramäischen, semitische Philologie und Epigraphik, mit Schwerpunkt auf den Sprachen Syrien-Palästinas (Ugaritisch, Phönizisch, Aramäisch u. a.), Geschichte des Hebräischen und Aramäischen von den Anfängen bis in die frühislamische Zeit, internationale Wissenstraditionen in den Schriften des Alten Testamentes, Geschichte und Kultur der Achämenidenzeit, Septuagintaforschung, Qumranforschung, hauptsächlich Philologie und Editionstechnik, Mehrsprachigkeit in der Antike, besonders Sprach- und Kulturkontakt im hellenistischen und römischen Nahen Osten und Wissenschaftsgeschichte.

Mitgliedschaften

Schriften (Auswahl)

Monografien

Herausgeberschaften

Einzelnachweise

  1. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  2. [1] Google Books: Vorschau. Abgerufen am 23. Mai 2023.
  3. Michael P. Streck: Zweiundzwanzig Buchstaben als Wettbewerbsvorteil. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 104, 5. Mai 2023, S. 12.