Film
Titel Homo Faber
Produktionsland Frankreich, Deutschland, Griechenland
Originalsprache Deutsch, Englisch
Erscheinungsjahr 1991
Länge 117 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Volker Schlöndorff
Drehbuch Rudy Wurlitzer
Produktion Klaus Hellwig,
Eberhard Junkersdorf,
Vasilis Katsoufis,
Bodo Scriba,
Ernst Alexander von Eschwege
Musik Stanley Myers
Kamera Yorgos Arvanitis,
Pierre Lhomme
Schnitt Dagmar Hirtz
Besetzung

Homo Faber ist ein Film des Regisseurs Volker Schlöndorff aus dem Jahr 1991. Er basiert auf dem Roman Homo faber des Schweizer Schriftstellers Max Frisch.

Handlung

Der Ingenieur Walter Faber lernt auf einer geschäftlichen Flugreise Herbert Hencke kennen. Als das Flugzeug in der Wüste notlanden muss, stellt sich heraus, dass dieser der Bruder seines Studienfreundes Joachim ist, zu dem er die Verbindung verloren hat. Faber beschließt, sich Hencke anzuschließen, der in den Dschungel von Guatemala unterwegs ist, wo Joachim eine Tabakplantage besitzt. Am Ende einer gespenstischen Urwaldfahrt finden sie Joachims Leiche. Fabers Freund hat sich in seinem Büro mit einem Kabel erhängt.

Zurück in New York verlässt Faber seine Geliebte Ivy und tritt eine Schiffsreise nach Europa an. Während des einwöchigen Aufenthaltes an Bord lernt er die junge Elisabeth kennen und verliebt sich in sie. Er beschließt, Elisabeth zu begleiten, die ihre Mutter in Athen besuchen will. Auf der Reise findet Faber heraus, dass Sabeth, wie er Elisabeth nennt, die Tochter seiner ehemaligen Studienfreundin Hanna ist. Er hatte Hanna vor 21 Jahren heiraten wollen, diese hatte jedoch abgelehnt, da er lediglich von „deinem“ statt „unserem gemeinsamen“ Kind gesprochen hatte.

Am Strand in der Nähe von Athen wird Sabeth von einer Schlange gebissen, stolpert und stürzt unglücklich. Faber bringt sie daraufhin unter großen Umständen in ein Athener Krankenhaus. Obwohl der Schlangenbiss mit einem Serum erfolgreich behandelt werden kann, stirbt die junge Frau an einer undiagnostizierten Fraktur der Schädelbasis infolge des Sturzes.

Seit Sabeth im Krankenhaus liegt, wohnt Faber bei Hanna und erfährt von ihr (noch vor Sabeths Tod), dass er ihr Vater ist und somit mit seiner Tochter geschlafen hat.

Der Film endet mit der Verzweiflung Fabers über die Endgültigkeit des Todes Sabeths.

Entstehung

Bereits Mitte der 1970er Jahre hatten die Paramount-Studios Volker Schlöndorff eine Verfilmung des Stoffes angeboten, was dieser jedoch ablehnte, weil er Schwierigkeiten in der Umsetzung sah. 1988 weckte jedoch eine Lebenskrise das Interesse Schlöndorffs an der Vorlage. Als seine Motivation für die Verfilmung des Romans gab er an, dass es ein Meisterwerk der europäischen Literatur sei, an dem er nicht vorbeikomme.[2] Nachdem die Filmrechte 30 Jahre lang durch verschiedene Hände gegangen waren und Anfang 1988 wieder an Max Frisch zurückgingen, kam ein Kontakt zwischen Autor und Regisseur zustande. Anfang April 1990 begannen die Dreharbeiten; im März 1991 kam der Film in die deutschen Kinos. In der Schweiz startete er am 12. Mai 1991; wenige Wochen nach Frischs Tod.

Kritiken

Die Verfilmung gilt bei der Kritik als gescheitert; Zustimmung fanden nur einzelne Darstellerleistungen.

Trivia

Obwohl Faber im Roman ausdrücklich auf einer Hermes Baby schreibt, benutzt er im Film eine Olivetti Lettera 22.

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Homo Faber. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2007 (PDF; Prüf­nummer: 65 331 V/DVD/UMD).
  2. a b epd Film Nr. 3/1991, Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, Frankfurt a. M., S. 39–40
  3. Horst Schäfer, Walter Schobert (Hrsg.): Fischer Film Almanach 1992. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-596-11198-6, S. 169–170.
  4. Homo Faber. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  5. Homo Faber. In: cinema. Abgerufen am 17. März 2022.
  6. Positif Nr. 368, Oktober 1991, S. 65 („Ce qui aurait pu être un prenant mélodrame ressemble à un roman de gare. Le film est glacial et désespérément sérieux, les dialogues prétentieux et vides, les personnages se meuvent comme des automates qu’aucun destin ne guide vers le tragique, et l’image (…) aligne d’énervantes cartes postales. (…) La seule bonne raison de voir le film, c’est Julie Delpy. D’un rôle impossible, elle fait une véritable héroïne romantique, femme-enfant sensuelle et innocente.“)