Horst F. Rupp (* 19. Oktober 1949 in Rothenburg ob der Tauber) ist ein deutscher evangelischer Theologe und Religionspädagoge. Er lehrte und forschte als ordentlicher Professor für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts bis 2015 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Leben

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Horst F. Rupp studierte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie an der Universität Zürich in den Jahren 1969 bis 1978 Evangelische Theologie, Germanistik, Psychologie und Geschichtswissenschaft. 1975 absolvierte er das Lehramtsexamen für den gymnasialen Schuldienst in den Fächern Germanistik und Theologie, 1976 folgte die Theologische Aufnahmeprüfung für das geistliche Amt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und 1978 das Staatsexamen in Geschichte. Von 1978 bis 1980 legte er das Lehramtsreferendariat für den Gymnasialdienst in Bayern mit dem zweiten Staatsexamen ab. In den Jahren 1980 bis 1983 war er Akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für Religionspädagogik der Universität Bamberg (Assistent von Rainer Lachmann). 1985 erfolgte die Promotion zum Doktor der Theologie an der Universität Erlangen (Thema der Promotionsschrift: Religion und ihre Didaktik bei Fr. A .W. Diesterweg. Ein Kapitel einer Geschichte der Religionsdidaktik im 19. Jahrhundert). Nach drei Jahren als Studienrat an einem Gymnasium übernahm Rupp eine Stelle als Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Evangelische Theologie an der RWTH Aachen. 1991 wechselte er als Akademischer Rat bzw. Oberrat an die Universität Koblenz-Landau, Abt. Koblenz.

Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Habilitation dort (1993; Titel der Habilitationsschrift: Religion – Bildung – Schule. Studien zur Geschichte und Theorie einer komplexen Beziehung) wurde er im Wintersemester 1993/94 auf den Würzburger Lehrstuhl berufen. Von 1998 bis 2000 war er Dekan der Philosophischen Fakultät III der Universität Würzburg, von 2000 bis 2002 vertrat er die Fakultät im Senat der Universität. In den Jahren 2006 bis 2011 war er Sprecher der „Konferenz der an der Lehrerbildung beteiligten Theologinnen und Theologen in Bayern“ (KLT). Zum 1. April 2015 erfolgte die Versetzung in den Ruhestand.

Im Jahr 2000 stand Rupp im Zentrum einer Kontroverse um das Jüdische Museum Creglingen. In Auseinandersetzung mit den Kollegen des Vorstands des Jüdischen Museums Creglingen, dem Rupp seinerzeit angehörte, forderte er eine angemessene Berücksichtigung der Zeit zwischen 1933 und 1945, insbesondere des Creglinger Judenpogroms vom 25. März 1933, in der Museumskonzeption und -präsentation. Diese Kontroverse fand nationale und internationale Aufmerksamkeit in den Medien. Infolge dieser Auseinandersetzungen wurde Rupp aus dem Vorstand entfernt.[1]

Die Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit liegen in der historischen (Religions-)Pädagogik, insbesondere auch in der Diesterweg-Forschung. Religionspädagogik bzw. Religionsdidaktik entwirft er konzeptionell vom Bildungsbegriff her. Leitmotiv ist für ihn dabei die Formel: Religion braucht Bildung – Bildung braucht Religion. Weitere Schwerpunkte seiner Lehr- und Forschungstätigkeit sind das Judentum und dessen didaktische Vermittlung im (religions-)didaktischen Kontext sowie die (auto-)biographische Forschung im Bereich der Religionspädagogik. Mit der Hinwendung zu eher (kunst-)historisch ausgerichteten Themen, speziell in Graubünden, seiner zweiten Heimat, hat sich Horst F. Rupp seit 2014 neue Forschungsfelder erschlossen (Waltensburger Meister).

Publikationen (Auswahl)

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Literatur

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Interviews mit/Berichte zu Horst F. Rupp (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Vgl. die Rekonstruktion dieser Kontroverse in der Publikation: Horst F. Rupp: Streit um das Jüdische Museum. Würzburg: Königshausen & Neumann 2004.
Personendaten
NAME Rupp, Horst F.
KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe und Religionspädagoge
GEBURTSDATUM 19. Oktober 1949
GEBURTSORT Rothenburg ob der Tauber