Ignati Brjantschaninow (russisch Игнатий Брянчанинов, bürgerlicher Name Димитрий Александрович Брянчанинов/ Dimitri Alexandrowitsch Brjantschaninow; * 5. Februarjul. / 17. Februar 1807greg. in Pokrowskoje (Wologda, Grjasowez) bei Wologda; † 30. Apriljul. / 12. Mai 1867greg. im Nikolo-Babajewski-Kloster bei Kostroma) war von 1857 bis 1861 Bischof in Stawropol.

Leben bis 1856

Ignati Brjantschaninow

Dimitri wurde 1807 in Pokrowskoje (Rajon Grjasowez) geboren. Er entstammte einer Adelsfamilie. Sein Vater war Aleksandr Semjonowitsch Brjantschaninow, seine Mutter Sofja Afanasjewa.[1] Er war der Älteste seiner acht Geschwister.[2] Zu Beginn des Jahres 1823 wurde er auf die Ingenieurakademie in St. Petersburg gesandt. Im Dezember 1826 legte er sein Examen ab. Der junge Offizier wurde in Dünaburg eingesetzt. Weil er kränklich war, nahm er am 6. November 1827 seinen Abschied.[3] Er trat in Kontakt zur hesychastischen Erneuerung, die von Païssi Welitschkowski ausging. Dimitrij war zeitweise in Ploschtschansk, Brjansk, Optina Pustyn, Pokrowskoje, Kirillow Novojeserskij, Wologda, Semigorod, Gluschizki und Lopotow. Am 28. Juni 1831 erhielt er bei der Mönchsweihe in Wologda den Namen Ignati.[4] Sein Namenspatron war der heilige Ignatius von Antiochien. Am 20. Juli 1831 wurde er zum Priestermönch geweiht. Am 28. Mai 1833 wurde er zum Hegumen ernannt. Am 1. Januar 1834 wurde er Archimandrit von Sergijewa Pustyn (Einödkloster) bei St. Petersburg. Er ließ das Kloster neu aufbauen.[5] In dieser Zeit schrieb er seine geistlichen Aufsätze, die er unter dem Titel „Asketische Erfahrungen“ zusammenfasste.

Stawropol und Bolschie Soli

Am 27. Oktober 1857 wurde Ignati zum Bischof von Stawropol geweiht. Manche Bischöfe erkannten ihn nicht an, da er eine Ausbildung als Ingenieur und damit einen anderen Zugang zur Theologie hatte.[6] Viele seiner Predigten sowie eine Einführung in das monastische Leben entstanden hier. Am 6. August 1861 ging Ignati aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Er zog sich in das Nikolo-Babajewski-Kloster (Gouvernement Kostroma) zurück.[7] Hier schrieb er einen Traktat über den Tod. Er starb am 30. April 1867.[8] 1988 wurde er kanonisiert.[9] Sein Gedenktag ist der 30.4./13.5. Auf ihn beruft sich der monastische Aufbruch in Russland.[10]

Siehe auch

Werke

Literatur

Einzelnachweise

  1. O.I. Schafranowa: Roditeli swjatitelja Ignatija Brjantschaninowa. In: Polnoe sobranie tworenij swjatitelja Ignatija Brjantschaninowa, Band 8. Moskau 2007, S. 328 f.
  2. O.I. Schafranowa: Bratja i sestry. In: Polnoe sobranie tworenij swjatitelja Ignatija Brjantschaninowa, Band 8. Moskau 2007, S. 348–370, 495 f., 498-506.
  3. T.N.Semjonowa, J.R.Redkina (Hrsg.): Polnoe schisneopisanie swjatitelja Ignatija Kawkasskogo, Moskau 2002, S. 49.
  4. L. A. Sokolow: Episkop Ignati Brjantschaninow, Band 1. Kiev 1915, S. 104.
  5. Ignati Brjantschaninow, Brief vom 14. Oktober 1837. In: Pisma k rasnym lizam, Band 1. Sergijew Posad 1913, S. 183.
  6. Ignati Brjantschaninow, Brief vom 14. Oktober 1837. In: Pisma k rasnym lizam, Band 2. Sergijew Posad 1917, S. 417.
  7. Dieses Kloster liegt in der Nähe des Ortes Bolschie Soli, der 1214 als Welikija Soli erwähnt und 1938 zu Ehren des Schriftstellers Nikolai Alexejewitsch Nekrassow in Nekrassowskoe umbenannt wurde. Vgl. F.A.Brokgauz, I.A.Efron: Enziklopeditscheskij slowar, Band 4/7. St. Petersburg 1891, S. 233 f. A.P.Gorkin: Geografija Rossii. Moskau 1998, S. 390. Der Ort gehört heute zum Gebiet Jaroslawl.
  8. Telegramm vom 1. Mai 1867 an Archimandrit Ignati Malyschew. In: Polnoe sobranie tworenij swjatitelja Ignatija Brjantschaninowa, Band 2. Moskau 2001, S. 614.
  9. Dejanie Pomestnogo Sobora. In: Kanonisatija swjatych w XX weke. Moskau 1999, S. 74–79.
  10. Otez sowremennogo inotschestwa. 2. Auflage. Moskau 2001.