Ilok
Wappen
Wappen
Ilok (Kroatien)
Ilok (Kroatien)
Basisdaten
Staat: Kroatien Kroatien
Koordinaten: 45° 13′ N, 19° 22′ OKoordinaten: 45° 13′ 21″ N, 19° 22′ 22″ O
Gespanschaft: Flagge der Gespanschaft Vukovar-Syrmien Vukovar-Syrmien
Fläche: 135 km²
Einwohner: 4.861 (31. Dezember 2021)
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+385) 032
Postleitzahl: 32 236
Kfz-Kennzeichen: VU
Struktur und Verwaltung
(Stand: 2013, vgl.)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeisterin: Marina Budimir
Website:
Lage der Stadt Ilok in der Gespanschaft Vukovar-Syrmien
Stadtzentrum

Ilok (deutsch (veraltet) Illok oder Wylak, ungarisch Újlak) ist die östlichste Stadt und Gemeinde Kroatiens. Die Stadt befindet sich in der Gespanschaft Vukovar-Syrmien und sie liegt an einem Hügel oberhalb der Donau, welche die Grenze zur serbischen Provinz Vojvodina bildet. Gemäß der Volkszählung von 1991 leben in der Stadt Ilok 5897 Menschen und in der Gemeinde insgesamt 8351. In der für Tagesausflügler interessanten Stadt befinden sich ein Franziskanerkloster sowie weitere historische Sehenswürdigkeiten.

Die Stadt ist durch eine Donaubrücke mit der Stadt Bačka Palanka in der serbischen Provinz Vojvodina verbunden.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Ilok wurde zuerst in der Jungsteinzeit und der Bronzezeit besiedelt. Zu Zeiten der Römer wurde das Kastell Cuccium als Grenzbefestigung der Provinz Pannonien am Donaulimes errichtet.[1][2][3] Die Slawen begannen sich im 6. Jahrhundert anzusiedeln. Das Gebiet kam später unter die Herrschaft Bulgariens und danach zum Königreich Ungarn.

Im 12. und 13. Jahrhundert wurde Ilok urkundlich unter den Bezeichnungen „Iwnlak, Vilak, Vylok, Wyhok, und Wylak“ erwähnt. Im Jahr 1526 kam die Stadt unter die Herrschaft der Osmanen. Während der Herrschaft der Türken war Ilok die Hauptstadt des Sandschaks Syrmien.[4] Im Jahr 1697 nach der Schlacht bei Zenta wurde die Stadt von den Türken befreit und kam unter die Militärverwaltung der Habsburgermonarchie.

Im 18. Jahrhundert und bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte der Ort zum Komitat Syrmien[5] und im Jahr 1918 wurde die Region ein Teil des neu entstandenen Staates der Slowenen, Kroaten und Serben. Kurze Zeit später gehörte Ilok zum Königreich Jugoslawien und am Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 folgte dann die Eingliederung des Ortes in die SFR Jugoslawien.

Am 17. Oktober 1991 wurden Nicht-Serben von den Truppen der Jugoslawischen Volksarmee und serbischen Paramilitärs zu Beginn des Kroatienkrieges vertrieben, deren Häuser geplündert und verwüstet und die Stadt der Republik Serbische Krajina angeschlossen. Das Gebiet wurde entsprechend dem 1995 abgeschlossenen Abkommen von Erdut bis 1998 wieder vollständig nach Kroatien integriert.[6]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung[7][8]
1857 1869 1880 1890 1900 1910 1921 1931 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2021
3110 3776 3489 4288 4387 4856 5475 5809 5361 5696 6193 6683 6700 6775 5897 5072 4861

Laut der Volkszählung 2011 lebten zu diesem Zeitpunkt in Ilok 76,68 % Kroaten, 13,82 % Slowaken,06,49 % Serben und01,15 % Magyaren.

Sehenswürdigkeiten

Schloß und Kloster Ilok um 1850

Bildung

In der Stadt Ilok gibt es heute die Grundschule „Julije Benešić“ sowie eine Mittelschule mit vielen Ausbildungsrichtungen und dem Schwerpunkt Weinbau.

Wirtschaft

Ilok ist ein regionales Zentrum des Weinbaus. Es werden vor allem die Rebsorten Traminer, Riesling, Burgunder und Graševina angebaut.

Tourismus

Bedeutende kulturelle und historische Bauwerke an der Grenzlinie zwischen der östlichen und westlichen Kunst sowie zahlreiche Relikte islamischer Architektur machen Ilok zu einer interessanten Kleinstadt in diesem Teil Kroatiens.

Kulturvereine

Im kroatischen Vereinsregister „Registar udruga Republike Hrvatske“ sind 35 Vereine mit Sitz in Ilok registriert (Stand: IX/2023):[18]

Sportvereine

Partnergemeinden

Bekannte Personen

Einzelnachweise

  1. Barnabás Lőrincz: Zu den Besatzungen der Auxiliarkastelle in Ostpannonien. In: Miroslava Mirković (Hrsg.): Römische Städte und Festungen an der Donau. Akten der regionalen Konferenz organisiert von Alexander von Humboldt-Stiftung, Belgrad, 16.–19. Oktober 2003. Alexander von Humboldt-Stiftung, Bonn 2005. ISBN 86-80269-75-1. S. 53–66; hier: S. 63.
  2. Marko Dizdar, Renata Šoštarić, Kristina Jelinčić: Ranorimski grob iz Iloka kao prilog poznavanju romanizacije zapadnoga Srijema. In: Prilozi Instituta za arheologiju u Zagrebu. 20, 1 (2003), S. 70.PDF
  3. Grabungszone 2001 bis 2002 bei 45° 13′ 27,99″ N, 19° 22′ 23,47″ O.
  4. Alexander Buczynski, Milan Kruhek: Hrvatska na tajnim zemljovidima 18. i 19. stoljeća. Srijemska županija. Hrvatski institut za povijest, Zagreb 2001. ISBN 978-953-6324-26-2. S. 58.
  5. Karten und Infos zu den Komitaten/Gespanschaften um 1910
  6. 17. Oktober 1991 - Ilok – Verbrecherische Vertreibung der gesamten Stadt
  7. Volkszählung in Kroatien von 1857 bis 2001
  8. Volkszählung 2011
  9. Denkmalregisternummer: ROS-009-1969.
  10. Denkmalregisternummer: Z-1148.
  11. Mit der Ermutigung des heiligen Johannes von Capistrano hinderte die christliche Armee die Türken daran, nach Europa einzudringen
  12. Johannes Hofer (Autor), Ottokar Bonmann (Bearb.): Johannes Kapistran. Ein Leben im Kampf um die Reform der Kirche. Neue Bearbeitung. Band 2, Verlag Kerle, Heidelberg 1965, S. 446.
  13. Denkmalregisternummer: Z-1150.
  14. Denkmalregisternummer: Z-1149.
  15. Denkmalregisternummer: Z-1147.
  16. Denkmalregisternummer: Z-4422.
  17. Denkmalregisternummer: P-6400.
  18. Vereinsregister in Kroatien