Ingeborg Glier (* 22. Juni 1934 in Dresden; † 14. November 2017 in Branford, Connecticut, USA[1]) war eine deutsch-amerikanische Germanistin.

Leben

Ingeborg Glier begann ihre wissenschaftliche Karriere am Deutschen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität in München bei Hugo Kuhn[2] und wurde 1972 als dritte Frau auf einen Lehrstuhl an der Yale University in New Haven (USA) berufen.[3]

Schaffen

Ingeborg Gliers Spezialgebiet war die deutsche Literatur des Mittelalters, insbesondere die Lyrik und die Minnerede. Sie war an Standardwerken der Altgermanistik beteiligt: 1961 überarbeitete sie das Standardwerk zur deutschen Metrik von Otto Paul (Erstausgabe 1930), das als Zusammenfassung von Andreas Heuslers dreibändiger Versgeschichte angelegt war, grundlegend und kritisch. Mit Michael Curschmann gab sie 1980 bis 1981 die dreibändige Anthologie Deutsche Dichtung des Mittelalters heraus. Sie fungierte außerdem als Herausgeberin des Bandes zu Reimpaardichtung, Drama und Prosa im Spätmittelalter von 1986 der Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart (begründet von Helmut de Boor und Richard Newald).

Veröffentlichungen (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nachruf auf www.legacy.com
  2. Vgl. Ingeborg Glier: Vorwort zur vierten Auflage. In: Dieselbe und Otto Paul: Deutsche Metrik. Ismaning 1974, S. 6f., hier S. 7.
  3. Kirsten E. Lodal: Engendering an Intellectual Space. The Development of Women's Studies at Yale University 1969–2001. [1] am 23. Januar 2013, S. 13.