Länder mit einer eigenen Version von Jeopardy
Fernsehsendung
Titel Jeopardy!
(1990–1993: Riskant!)
Originaltitel Jeopardy!
Produktionsland diverse, siehe obige Grafik
Genre Quizshow
Länge 39 Minuten
Episoden 851 (RTL), 220 (tm3)
Ausstrahlungs­turnus Montag–Freitag
Idee Merv Griffin
Produktion Michael Davies
Musik
  • Bleeding Fingers Music
  • Chris Bell Music
  • John Hoke
  • Merv Griffin
Premiere 30. März 1964 auf NBC
Deutschsprachige
Premiere
3. Sep. 1990 auf RTL plus
Moderation Ruth Moschner (2023)

Jeopardy! (englisch für „Gefahr“) ist eine aus den USA stammende Fernseh-Quizshow nach einer Idee von Merv Griffin, dem Erfinder von Glücksrad. Seit der Erstausstrahlung am 30. März 1964 erzielte die Show große Erfolge in den USA,[1][2] die zu einer Verbreitung in anderen Ländern führten. In Deutschland wurde die Quizshow mehrere Jahre täglich auf RTL und später auf tm3 und RTLplus ausgestrahlt.

Spielprinzip

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Das Spielprinzip von Jeopardy besteht darin, dass es sich um ein umgekehrtes Quiz handelt. Es werden keine Antworten auf Fragen gesucht, sondern Antworten vorgegeben, zu denen die passende Frage formuliert werden muss. Drei Kandidaten bestreiten zwei Spielrunden und ein Finale. Gespielt wird an einer Ratewand, die in verschiedene Kategorien oder Wissensgebiete unterteilt ist. Jede Kategorie ist in Geldbeträge in aufsteigender Höhe aufgeteilt, die in der zweiten Runde verdoppelt werden. Kategorie und Geldbetrag können von den Kandidaten frei gewählt werden, mit dem Geldbetrag erhöht sich der Schwierigkeitsgrad innerhalb der Kategorie. Zusätzlich gibt es Risiko-Felder, die von einem Kandidaten alleine gespielt werden, der zuvor einen Betrag seines erspielten Geldes einsetzen muss. Um eine Aufgabenstellung zu lösen, wird ein Buzzer gedrückt, danach hat ein Kandidat zehn Sekunden Zeit, die richtige Frage zu formulieren. Gelingt dies nicht, ertönt ein akustisches Signal, und die Frage wird für die anderen Kandidaten freigegeben. Es wird ausgelost, wer beginnt, im weiteren Verlauf darf immer der Kandidat Kategorie und Geldbetrag auswählen, der die richtige Frage zur zuvor vorgegebenen Antwort formuliert hat. Ein Kandidat bleibt solange am Zug, bis entweder ein anderer schneller eine Frage formulieren kann oder die von ihm ausgewählte Antwort ohne Frage bleibt. Im letzteren Fall bestimmt ein Zufallsgenerator, wer als Nächstes auswählen darf.

Es gibt bei Jeopardy einige spezielle Regeln. So gibt es z. B. nicht nur eindeutige Kategorien wie Politik, Chemie etc., sondern auch solche, die aus einer Umschreibung bestehen können. Hierbei wird zwischen eindeutigen (Thema sofort erkennbar) und nicht eindeutigen (Thema nicht sofort oder gar nicht erkennbar) Umschreibungen unterschieden. Zudem gibt es Spaßkategorien mit Scherzfragen, bei denen man um die Ecke denken muss, um zu verstehen, worum es geht. Es können allerdings auch in eindeutigen Kategorien manchmal Antworten auftauchen, die nicht direkt zum Thema gehören. Gerade dies ist ein wesentlicher Teil des Spiels, der den Reiz und die erhöhte Aufmerksamkeit für die Kandidaten ausmacht.
Eine weitere spezielle Regel ist, dass man mit seinem Spielkontostand auch ins Minus geraten kann, da bei nicht richtig formulierter Antwort der ausgewählte Betrag vom Spielkonto abgezogen wird. Allerdings nicht nur bis Null, sondern eben auch darunter hinaus. Nur wer am Ende einen positiven Spielkontostand aufweist, kommt in die Finalrunde.

Auch das Finale hat eine Besonderheit. Es kann sowohl von allen drei Kandidaten, als auch von zweien oder einem alleine gespielt werden – je nachdem, wie viele Kandidaten am Ende einen positiven Spielkontostand haben. Sollte keiner der Kandidaten nach den beiden Spielrunden einen positiven Spielkontostand haben, was durchaus vorkommen kann, findet kein Finale statt, und es wird in der nächsten Sendung mit drei neuen Kandidaten gespielt.

Moderation

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Adaptionen in Deutschland

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Riskant

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Bevor RTL die kompletten Rechte inklusive des Studiodesigns von der Produktionsfirma erwarb, wurde von 1990 bis 1993 eine eigene Variante von Jeopardy unter dem Namen Riskant! produziert. Moderiert wurde die Spielshow von Hans-Jürgen Bäumler.[3] Im Finale wurden hier Helme mit seitlicher Sichtbegrenzung (siehe auch Scheuklappen), sog. Blickwinkelkonzentratoren (BWKs) eingesetzt. Bei Jeopardy gibt es zu diesem Zweck ausfahrbare Trennwände.

Der Große Preis

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Eine abgewandelte Form gab es auch beim ZDF. Dort lief von 1974 bis 1992 das TV-Quiz Der Große Preis, moderiert von Wim Thoelke. Anders als beim Original wurden hier Antworten auf Fragen gegeben. Auch die Spezialisierung der Experten in der Vor- und Endrunde ist eine Abwandlung. Die Parallelen zeigen sich jedoch in den drei Kandidaten, der Spielwand mit Kategorien und in der Abschottung beim Finale. Risiko! (wörtlich übersetzt eben Jeopardy!) war der Ausruf des Moderators, wenn ein Spieler einen Geldbetrag seines bereits erspielten Vermögens auf eine Sonderfrage setzen konnte. Neben dem Risikofeld gab es hier zusätzlich weitere Sonderfelder, wie Joker, Glücksfeld etc.

Rezeption in anderen Medien

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Sonstiges

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Im Februar 2011 trat das von IBM entwickelte Computerprogramm Watson gegen die Rekordchampions Ken Jennings und Brad Rutter an. Watson gewann das dreitägige Turnier mit $77.147 (gegenüber $24.000 und $21.600).[4][5]

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Commons: Jeopardy! – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. bloomberg.com: Merv Griffin, Jeopardy! Show Creator, Dies at 82, vom 12. August 2007
  2. gameshows.about.com: Jeopardy Past and Present – History of Jeopardy Game show
  3. fernsehserien.de: Riskant! Infos zur TV-Serie
  4. John Markoff: On ‘Jeopardy,’ Watson’s a Natural, New York Times, 16. Februar 2011 
  5. Spiegel: Watson lässt Quizkönige alt aussehen, abgerufen am 16. Februar 2011