Johann Reinhard Rus auch: Ruß, Rusius, (* 24. Februar1679 in Rod am Berg; † 18. April1738 in Jena) war ein deutscher orientalischer Philologe, Gräzist und evangelischer Theologe.
Am 20. September 1699 erwarb er den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie, habilitierte sich und wurde am 11. Juli 1708 Adjunkt der philosophischen Fakultät der Salana. Nachdem er am 8. März 1715 eine Berufung als außerordentlicher Professor der Philologie erhalten hatte, trat er diesen Lehrstuhl am 2. August 1713 an und wurde am 8. März 1715 ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen. Zudem erhielt er 1721 Professur griechische Sprache, wurde 1729 ordentlicher Professor der Theologie, wobei er die Professur der orientalischen Sprachen niederlegte. Am 31. März 1733 wurde er Doktor der Theologie. Er beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Jenaer Hochschule und war in den Sommersemestern 1716, 1724 sowie im Wintersemester 1734 Rektor der Alma Mater.
Rus war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er mit Johanna Maria Probst († 30. April 1722 in Jena), die Tochter des Johannes Probst und der Sophia Chemnitz († 19. Juni 1722 in Jena). Seine zweite Ehe ging er im Mai 1723 Susanne Maria Judel, mit einer Stieftochter des Jenaer Theologieprofessors Michael Förtsch, aus erster Ehe, ein. Fünf Kinder überlebten den Vater.
Joh. Reinhardi Rusii Digressio Apologetica, Qua Suam Is De Descensu Christi Ad Inferos Sententiam Ita Repetit, Ut Satisfiat Dubiis Snitlingii, Lissei, Reliquorum, Exposita Candide Et Huius Controversiae Historia, Et Ratione, Qua In Ea Fuerit Versatus Adhuc, Ut Eius Innocentia Clarius Enitescat. Cröker, Jena 1730. (Digitalisat)
Introdvctio In Novvm Testamentvm Generatim Spectatvm. Ritter, Jena 1733. (Digitalisat)
Meditatio natalitia exhibens breves in pentateuchum Werthemiensem depravatum stricturas, et praecipuorum quorundam locorum de Messia vindicatis. Cröker, Jena 1735. (Digitalisat)
Johann Reinhard Rus. In: Gabriel Wilhelm Goetten: Das jetzt lebende gelehrte Europa. Band 2, Ludolph Schröder, Braunschweig / Hildesheim 1736, S. 606–613 (books.google.de).
Lebensbeschreibung einiger verstorbener Theologorum und Philologorum. und Nachlese zur Lebensbeschreibung des sel. Hrn D. Rusens. In: Acta Historico Ecclesiastica. Oder Gesammlete Nachrichten von den neuesten Kirchen-Geschichten. Band 3, 13. Teil, Siegmund Heinrich Hoffmann, Weimar 1738, S. 105, (thulb.uni-jena.de) und S. 267 (thulb.uni-jena.de).
Johann Reinhard Rus. In: Gottlieb Stolle: Anleitung zur Historie der theologischen Gelahrheit. Johann Meyers Erben, Jena 1739, S. 836–839 (books.google.de).
Johann Reinhard Rus. In: Heinrich Doering: Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert. Band 3, Johann Karl Gottfried Wagner, Neustadt an der Orla 1833, S. 671–674 (books.google.de).
Johann Reinhard Rus. In: Johannes Günther: Lebensskizzen der Professoren der Universität Jena seit 1558 bis 1858. Friedrich Mauke, Jena 1858, S. 190–191, (books.google.de).